Test - UEFA Euro 2012 : Roadtrip durch Europa

Bald findet in Polen und der Ukraine die Fußball-Europameisterschaft statt. Wie in der Vergangenheit bringt Electronic Arts auch dieses Mal wieder die passende virtuelle Umsetzung auf den Markt. Doch in diesem Jahr beschreitet der Branchenriese einen neuen Weg. Anstatt die Fußballsimulation auf einem Datenträger zu veröffentlichen, kommt UEFA Euro 2012 als Zusatzinhalt für FIFA 12 auf dem Xbox Live Marktplatz und das Sony Entertainment Network und kostet 1800 Microsoft Punkte beziehungsweise 19,99 Euro.

Electronic Arts nutzte in den letzten Jahren die Turnierableger zu FIFA immer auch als eine Art Testballon. So konntet ihr einen kleinen Vorgeschmack bekommen, wo die Reise bei der neuesten FIFA-Version hingehen wird. Dieses Mal ist das leider nicht der Fall. UEFA Euro 2012 spielt sich genauso wie der aktuelle große Bruder. Ihr bekommt also kein FIFA 12.5. Auch wenn wir beim Testen stellenweise das Gefühl hatten, die Grafik wäre etwas schärfer, die Gesichter einen Hauch lebensechter und der Ball etwas schwerer, räumten die Entwickler bereits ein, sich nur auf die Spielmodi konzentriert zu haben. Und tatsächlich: Nach einigen Partien in FIFA 12 und UEFA Euro 2012 lässt sich zusammenfassend sagen: Spielerisch hat sich gar nichts getan. Wollt ihr also wissen, wie sich EAs Fußballsimulation anfühlt, lest am besten unseren  ausführlichen Test zu FIFA 12.

Vergebene Chancen

Habt ihr UEFA Euro 2012 auf eurer Festplatte installiert, startet ihr die Erweiterung aus dem FIFA-12-Menü heraus. Hier könnt ihr neben einem schnellen Spiel auch die komplette Europameisterschaft nachspielen. Leider startet ihr schon in der Endrunde, die Qualifikation wurde ersatzlos gestrichen, da laut den Entwicklern nur ein kleiner Teil von Spielern diese Phase interessierte. So dauert es in UEFA Euro 2012 nicht lange, bis ihr den Pokal in den Händen haltet. Sonderlich viel Tiefgang bietet der Spielmodus ebenfalls nicht. Außer ein wenig an der Formation zu werkeln, habt ihr keine Einstellmöglichkeiten und wandert stattdessen von Spiel zu Spiel. Die Qualifikationsphase hätte zusammen mit einer anschließenden Kadernominierung, in der ihr die besten Spieler eurer Mannschaft auswählt, für einen deutlichen Mehrwert gesorgt.

Außerdem fehlt der in FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 eingeführte Spielmodus "Mannschaftskapitän", in dem ihr mit einem selbst erstellten Fußballer oder bestehenden Athleten die Nation eurer Wahl zum Sieg geführt habt. Dafür, dass ihr in FIFA 12 euren eigenen Spieler erstellen könnt, ist es ziemlich schade, dass er in der Erweiterung keine Verwendung mehr findet. Hier vergibt EA leichtfertig die Chance, zusätzlichen Inhalt anzubieten.

Europatour

Stattdessen könnt ihr im Expeditionsmodus durch Europa reisen. Dieser brandneue Spielmodus fühlt sich ein wenig an wie ein Brettspiel. Als Erstes erstellt ihr eine Mannschaft und wählt einen Fußballer aus, der als Kapitän fungiert. Die restlichen Athleten werden zufällig ausgewählt. Dabei müsst ihr euch darauf einstellen, dass ihr am Anfang mit dem Bodensatz internationaler Fußballspieler zusammenarbeiten müsst. Ziel ist es, euer Team zu verbessern, indem ihr andere Länder bezwingt und euch anschließend einen Fußballprofi aussucht. Außerdem müsst ihr Bilder für eine Collage sammeln.