Test - FIFA 12 : Kontrollierte Offensive
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Fußball weltweit
Auch wenn die Online-Modi bereits in FIFA 11 sehr umfangreich und spaßig waren, gab es in einigen Punkten noch Verbesserungsbedarf. Doch auch hier hat EA Sports fast alle Mankos beseitigen können, beginnend bei den Ranglisten-Matchs. Diese finden nun in einem Ligensystem statt, das der eine oder andere schon vom FIFA-WM-Ableger kennen wird. In jeder Saison müsst ihr eine Punktevorgabe erreichen, um in die nächsthöhere Klasse auf- beziehungsweise nicht wieder abzusteigen. Ein motivierendes System, das zudem den Vorteil bringt, dass ihr eure erworbenen Erfahrungspunkte nicht durch Online-Niederlagen einbüßt. Außerdem habt ihr nun vor einem Match genug Zeit, Mannschaft, Aufstellung und Regeln festzulegen; das Spiel sucht euch daraufhin automatisch einen Kontrahenten aus der gleichen Spielklasse und einem qualitativ vergleichbaren Team.
Vor allem letzter Punkt ist ein echter Segen, denn nun kann man auch als Nichtmasochist getrost mit schwächeren Teams antreten. Bei FIFA 11 entscheiden sich ja geschätzte 90 Prozent der Spieler für eine der spanischen oder englischen Top-Mannschaften. Weiterer Pluspunkt: Sollte das Spiel kurz nach dem Anpfiff von einer Seite abgebrochen werden, wird es nicht mehr automatisch für den Gegner gewertet, sondern das Resultat anhand des Spielberichts kalkuliert. Vorteilhaft, wenn ihr mit starken Lags zu kämpfen oder einen unerwünschten Gegner erwischt habt. In den Ranglistenpartien ist das neue Verteidigungssystem obligatorisch. Nett ist auch, dass ihr nach einem Spiel nicht ins Hauptmenü befördert werdet, sondern direkt an Ort und Stelle mit dem nächsten Match weitermachen könnt. Leider werden eure Formations- und Kadereinstellungen nicht übernommen.
Gute Karten
Auch Freundschaftsspiele laufen jetzt in einem Ligensystem ab. Somit habt ihr einen besseren Überblick über Statistiken und die Entwicklung längerer Online-Fehden mit euren Freunden. Wer es lieber etwas anarchischer haben will, kann nach wie vor an 11-vs-11-Partien teilnehmen. Positionsauswahl und Spielablauf sind oftmals chaotisch, da jeder nach vorne stürmen und die Tore erzielen will. Hat man aber mal ein Match erwischt, bei dem sich alle an die Grundregeln des Sports erinnern, ist das ein eindrucksvolles Erlebnis. Wer nicht mit einem Haufen Unbekannter an der Seite spielen will, greift wieder auf den Pro-Club-Modus zurück. Hier gründet ihr mit euren Virtual Pros einen eigenen Verein und nehmt auf Wunsch neue Mitglieder auf, deren Leistungen ihr vorab in Ranglistenpartien begutachtet habt.
Damit nicht genug: Verschiedene Lobbys und benutzerdefinierte Spiele sind ebenso wieder mit dabei wie Ultimate Team, das wie eine virtuelle Variante der aus Kindertagen bekannten Fußball-Sammelkarten funktioniert. Hier beginnt ihr mit einer schwächeren Mannschaft und könnt in Partien gegen die KI oder menschliche Mitspieler Münzen erspielen, die ihr dann in neue Pakete investiert. Moneten gibt es dabei nicht nur für Siege, sondern auch für Ziele, wie das Erreichen einer guten Passquote. Jede Woche wird eine Allstar-Mannschaft berufen, deren Mitglieder dann Sonderkarten erhalten, die permanent bessere Werte besitzen. Wer sich die Arbeit sparen will, kann neue Pakete auch für echtes Geld erwerben. Ultimate Team alleine wäre als Online-Modus fast schon ausreichend, in Kombination mit den weiteren Möglichkeiten ist der Online-Bereich von FIFA 12 ein echtes Umfangsmonster.
Im Internet kursieren Gerüchte über fiese Bugs im Online-Modus, die wir aber nicht bestätigen können. Das heißt jedoch nicht, dass es sie nicht gibt, denn der Offline-Modus ist nicht gerade bugfrei. Wir hatten jedoch häufig Verbindungsabbrüche zu den EA-Servern, die aber nie während einer Partie auftraten und im schlimmsten Fall verhinderten, dass das Logbuch im EA Football Club aktualisiert wurde.
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