Test - FIFA 10 : 360 Grad und es geht noch heißer
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Seit Ende August rollt das Leder wieder durch deutsche Stadien, ab dem 2. Oktober darf endlich auch wieder virtuell der Ball getreten werden: EAs Fußballsimulation FIFA 10 startet dann im Handel und will sich weiter an der Spitze behaupten. Ob es das schafft? Wir haben uns die fast finale Testversion genauer angeschaut und sagen euch, was sich verbessert hat!
Was war das für ein Wahnsinnssommer für Fußballfans: Täglich gab es neue Hammertransfers. Kaka und Ronaldo zu Real, Eto'o zu Inter und Ibrahimovic im Wechsel zu Barca, Robben und Gomez zu den Bayern, von denen Ribery erst wegwollte, dann aber doch nicht durfte. Zeit zum Durchatmen gab es nicht. Je näher das Ende der Transferperiode rückte, desto hitziger wurden die Debatten, wilder die Gerüchte, spektakulärer die Wechselfälle. Und desto gespannter erwarteten Fans von Fußballsimulationen den Verkaufsstart ihrer Perle.
360 Grad und es geht noch heißer
FIFA 10 macht wie schon in den Vorjahren den Anfang und stellt sich den kritischen Fragen der Journalisten und Fußballfans. EA Sports hat auch dieses Jahr viel in das Spiel investiert, um es noch besser zu machen. Es hat sich gelohnt: Die neue 360-Grad-Steuerung, die erstmals Bewegungen in jede einzelne Richtung ermöglicht, macht sich sofort bemerkbar und den Kick noch dynamischer - das fällt vor allem im Direktvergleich zum Vorgänger FIFA 09 deutlich auf, das lediglich acht Bewegungsrichtungen bot.
Von der überarbeiteten Spielersteuerung profitiert vor allem der Angriff: Dribblings gehen deutlich leichter von der Hand, zumal die Laufwege der einzelnen Spieler optimiert wurden - das sture Sprinten ins Abseits gehört mehr oder weniger der Vergangenheit an. Da auch Fernschüsse häufiger zum Erfolg führen, sind die Verteidigungsreihen noch stärker gefragt als zuvor. Die Problematik: Nicht immer stellen alle Verteidiger automatisch einen Gegner ins Abseits, hier und da bleiben vor allem die Außenverteidiger stehen - und heben das Abseits so auf. Ein ärgerlicher Fauxpas, der kaum vermieden werden kann.
Ein größeres Problem stellt aber die Torwart-KI dar, an der auch in diesem Jahr deutlich geschraubt wurde, was starke Leistungsschwankungen zur Folge hat. Gerade beim Spiel über die Flügel und bei Standardsituationen gibt es noch Schwierigkeiten, weil der Keeper auf der Linie klebt und den Ball einen halben Meter über seinem Kopf vorbeisegeln lässt - steht ein Stürmer zum Einnicken bereit, bleibt kaum eine Verteidigungschance. Auch bei Kontern wagt sich der Torhüter oftmals zu früh aus dem Kasten, was jede Menge Gegentore durch Lupfer zur Folge hat. Es sind nur diese zwei Spielsituationen, die den sonst sehr souverän auftretenden Keepern zu schaffen machen. Diese zwei Situationen bergen allerdings ein erhöhtes Frustpotenzial, das sich speziell in Mehrspielerpartien schnell entwickeln dürfte, sollte EA keinen Patch nachliefern.
Mehr als nur Standard
Neben der neuen Steuerung wurde vor allem ein Feature im Vorfeld immer wieder angepriesen: "Set Pieces" - in der deutschen Fassung schlicht "Standard erstellen" genannt. Klingt zunächst ziemlich lapidar, birgt aber die geniale Möglichkeit, im Vorfeld verschiedene Standardsituationen zu kreieren und zu trainieren. Die Laufwege von jedem einzelnen Spieler können festgelegt und später im Spiel über das Digikreuz aktiviert werden. Ein vergleichsweise schlichtes Feature, das aber brillant umgesetzt wurde.
Diese Standardsituationen dürfen Spieler in der Trainingsarena einstudieren, die in FIFA 10 auch endlich einen richtigen Trainingsmodus bietet. So können nicht nur mehrere Freistöße am Stück trainiert, sondern kurzerhand auch Trainingsmatches ausgetragen werden. Hier hat EA auf das Feedback der Fans gehört, die seit dem Neustart der Serie 2007 auf einen solchen Modus verzichten mussten.
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