Test - FIFA 08 : Lustvolles Kicken in High-Definiton
- PS3
- X360
Flanke, Schuss, Tor. Flanke, Schuss, Tor. Flanke, Schuss ... ja, die 'FIFA'-Serie bestach in den vergangenen Jahren nur bedingt durch einen einfallsreichen – oder besser: realistischen – Spielablauf. Oft waren es die in der Regel leicht zu erlernenden Standardspielzüge, die genügten, um einen Gegner auseinander zu nehmen. Bislang reichte es deshalb für Entwickler EA Sports nicht, den Tabellenführer 'Pro Evolution Soccer' von der Spitze zu kicken. Das hat aber auch sein Gutes: EA musste sich so richtig ins Zeug legen. Dass sie das mit viel Engagement gemacht haben, zeigt die seit Kurzem erhältliche Next-Generation-Variante von 'FIFA 08'. Wir haben uns den Kick auf PlayStation 3 und Xbox 360 zu Gemüte geführt.
Augenscheinlichste Verbesserung, na klar, ist die Optik. Geschmeidige Animationen, hoch auflösende Texturen, wiedererkennbare Spieler: Ohne Zweifel ist 'FIFA 08' auf den neuen Konsolen die grafisch ansprechendste Fußballsimulation. Texturenwechsel auf Shirts sorgt für den verknitterten "Trageeffekt", Tiefenunschärfe lässt den Torjubel noch authentischer erscheinen, während man jeden Grashalm des Rasens einzeln zählen könnte – klasse! Doch nicht nur die Optik auf dem Platz, generell die ganze Präsentation wirkt gelungen. Kein Wunder, schließlich war das immer der größte Trumpf der 'FIFA'-Reihe.
Dynamischer Kick mit Superstar-TrickDoch was nützt die beste Grafik, wenn das Spiel zum Gähnen langweilig ist oder jeglichen Realismus vermissen lässt? Nicht viel. Aber wir können Entwarnung geben: 'FIFA 08' ist alles andere als ein undynamischer Kick. Ohne groß auf den Putz zu hauen, haben die Kanadier die KI überarbeitet, sodass es jetzt schon in mittleren Schwierigkeitsgraden nicht gerade einfach ist, ein Tor zu erzielen. Meist stellen sich die Abwehrspieler sehr gut dabei an, die Räume eng zu machen und einen so am Torerfolg zu hindern. Das fällt ganz besonders bei Mannschaften auf, die mit einer Vierer- oder gar Fünferkette spielen – das Durchkommen fällt hier deutlich schwerer. Schön anzusehen ist übrigens das Verhalten bei Ecken: Spieler laufen sich frei, rennen in die Strafraummitte und warten auf den Kopfball. Kommt dieser nicht, drehen sie einfach noch eine Runde und versuchen so, ihrem Gegenspieler zu entwischen. Ebenfalls deutlich zugelegt hat der Torwart. Nicht abstellen konnte EA aber die mangelnden Abseitskenntnisse der Kicker. Zu oft laufen sie noch hinter dem letzten gegnerischen Spieler herum und sind so de facto nicht anspielbar.
Da hilft dann nur eins: Augen zu und durch. Spieler haben in diesem Jahr verschiedene Möglichkeiten, die Gegner auszutricksen. Entweder man wählt die Kopf-durch-die-Wand-Methode und stürmt blindlings auf den Gegner zu, um den Ball im letzten Moment an ihm vorbeizulegen. Bewährt hat sich auch die Vorgehensweise, erst langsam auf ihn zuzulaufen und dann mit einem Sprint an ihm vorbeizuziehen. Viel eleganter sind dagegen die neuen Skill-Moves: Das sind besondere Fähigkeiten, die vor allem stärkere Spieler wie Ronaldinho, Kaka und Co. auf dem Kasten haben. Durch das Halten des linken Triggers wird der Trickmodus ausgeführt. Bewegt ihr jetzt den rechten Analog-Stick, führt der ballführende Kicker einen Trick aus – vom Übersteiger bis zur Pirouette sind dabei alle Möglichkeiten offen. Zumal die Starkicker sogar noch ganz besondere Bewegungsabläufe draufhaben, sodass experimentierfreudige Spieler eine ganze Weile damit verbringen werden, noch den letzten Trick aus ihrem teuren Trikotträger herauszuholen. Das macht Spaß und bringt eine hohe Langzeitmotivation mit sich.
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