Test - FIFA 08 : Holprige Kickerei auf Wii
- Wii
Auf den Next-Gen-Plattformen punktet ’FIFA 08’ überzeugend hoch. Doch wie rund läuft der Ball in der aktuellen Fußballsimulation auf Nintendos Wii? Wir haben ’FIFA 08’ in der unkonventionellen Wii-Version unter die Lupe genommen und einige Fouls entdeckt.
Das virtuelle runde Leder ist in den letzten Wochen ziemlich ausgiebig durch unser Büro gerollt. Kein Wunder, schließlich schicken Electronic Arts und Konami fast gleichzeitig ihre Kicker in die Wohnzimmer-Arenen. Wie die Next-Gen- und Current-Gen-Versionen abschnitten und abschneiden werden, das stand schon nach den ersten Probepartien mit den Preview-Versionen fest. Viel interessanter ist deshalb, wie sich die unkonventionellen Wii-Versionen präsentieren. Der Sache gehen wir natürlich auf den Grund. Das längst erhältliche 'FIFA 08' macht dabei den Anfang.
Geschüttelt, nicht gerührtBevor wir uns in erste Partien wagen, wird uns vom Spiel ans Herz gelegt, zumindest die Grundlagen in der sehr lehrreichen Trainingsakademie zu erlernen. So bekommen wir den Bogen raus, wie wir mit Nunchuck und Wiimote in der Hand kurze Pässe spielen, aufs Tor schießen oder dem Gegner den Ball abluchsen. Alle Übungen werden zunächst einzeln durchgeführt, danach kommt ein kompletter Test auf Zeit. Je schneller man diesen absolviert, desto besser – Medaillen zeigen, wie gut ihr euch angestellt habt. Neben den Grundlagen können auch noch diverse Einzelheiten trainiert werden. Etwa wie ihr einen langen Pass in den Raum spielt, Freistöße schießt, den Keeper aus dem Kasten holt oder eine Kombination aus Übersteiger und 360-Grad-Drehung absolviert.
Euren Kicker navigiert ihr mit dem Analog-Stick des Nunchucks, mit dem ihr auch den Trick-Modus einschaltet (C-Taste) oder sprintet (Z-Button). Pässe spielt ihr dagegen mit dem A- oder B-Button der Wiimote. Doch was wäre ein Wii-Spiel ohne Bewegungserkennung? Nichts anderes als ein PS2-Titel mit neuem Controller. Deswegen werden Schussbefehle durch das Bewegen der Wiimote bewerkstelligt, Tricks vollführt man auf ähnliche Art und Weise. Auch Grätschen führt ihr so aus. Wer keinen Nunchuck-Controller hat, legt die Bewegung der Spieler in die Hand der CPU, Pässe und Schüsse vollführt ihr aber noch immer selbstständig. Woran es mangelt, ist die Funktion, vernünftig zu zielen. Deswegen sollten sich alle Spieler, die ein Interesse an 'FIFA 08' für Wii haben, noch schleunigst den Zusatz-Controller besorgen.
Die Steuerung mit der Nunchuck-Wiimote-Kombination geht gut von der Hand, nach den zahlreichen Übungen darf man sich dann auch endlich in ein Spiel wagen. Wir waren sehr gespannt, wurden aber ein wenig enttäuscht: Der Wii-Kick spielt sich überraschend langatmig, zu viel Zeit vergeht, bis man den eigenen Spieler in Schussposition gebracht hat. Ein bisschen mehr Arcade und einen Hauch weniger Simulation hätten wir uns an dieser Stelle gewünscht. Die Künstliche Intelligenz der Gegenspieler agiert passabel, aber berechenbar: Wenn man einmal entdeckt hat, mit welcher Taktik man vor dem Tor erfolgreich ist, lässt sich ein und derselbe Trick ein ums andere Mal umsetzen. So konnten wir schon in der ersten Partie durch ein sehr eintöniges Flügelspiel die Abwehrreihen der Hotspurs aus Tottenham schwindelig spielen – 'FIFA 99' lässt grüßen. Zudem sorgen die Keeper teilweise für ziemlich grobe Schnitzer, die das Toreschießen geradezu unterstützen. Den eigenen Torhüter kann man zumindest in Eins-gegen-eins-Situationen selbst steuern.
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