Special - Far Cry : Made in Germany
- PC
- PS3
- X360
Deutschland ist Exportweltmeister. Doch was uns mit Autos und Maschinen millionenfach gelingt, trifft nicht unbedingt in gleichem Maße auf Videospiele zu. Dennoch gibt es ab und an Produkte, die es schaffen, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit zu erregen. Far Cry war nicht nur der erste von bisher drei Teilen einer der bekanntesten Shooter-Serien, sondern markierte auch den Start eines der erfolgreichsten deutschen Entwicklerstudios. Crytek genießt in der Welt der Spiele mittlerweile den Ruf, die Messlatte für grafische Möglichkeiten mitzubestimmen. Ohne den Erfolg von Far Cry wäre dies aber bestimmt nicht gelungen. Blicken wir daher mal auf die Geschichte dieses einschlägigen Erfolgs.
Bescheidene Anfänge
Far Cry ist das geistige Kind der Yerli-Brüder Cevat, Avni und Faruk. Cevat war es, der 1997 in Coburg die Firma Crytek gründete. Nachdem er seine zwei Brüder ins Boot holen konnte, machten sie sich an die Entwicklung ihres ersten großen Titels, Far Cry. Dem vorangegangen war allerdings die Technik-Demo X-Isle, die auf einem Vorgänger der CryEngine basierte. Damit zeigte Crytek, zu welchen programmiertechnischen Leistungen das Studio im Stande war. Es wurde sogar ein komplettes Spiel aus dieser Tech-Demo entwickelt. Der Dino-Shooter X-Isle: The Action Game wurde jedoch nie offiziell veröffentlicht.
Nach einigen Querelen, finanziellen Problemen, fünf Millionen Euro Produktionskosten und insgesamt drei Jahren Entwicklungszeit erschien Far Cry im Jahr 2004 unter Publisher Ubisoft zunächst nur für den PC. Der Shooter ist Spielern bis heute für seine malerische Grafik und der wunderschönen Inszenierung des Südseeidylls im Gedächtnis geblieben. Der eigens entwickelten CryEngine sei Dank. Ihr konntet euch frei in den riesigen Levels bewegen und euch im Kampf gegen eure intelligenten Feinde selbst überlegen, wie ihr sie erledigen wollt. Lieber eine lautlose Schleichmission oder doch in Rambo-Manier alles umballern? Ihr hattet es selbst in der Hand.
Die Handlung drehte sich um Ex-Elitesoldat Jack Carver, der sich mit Bootsfahrten in Mikronesien seinen Lebensunterhalt verdient. Eines Tages möchte die Journalistin Valerie Constantine, dass Carver sie zu einer geheimnisvollen Insel bringt. Nach einem Angriff durch Söldner muss Carver die Journalistin befreien, gegen genetisch optimierte Krieger kämpfen und schließlich von der Insel fliehen.
Der Durchbruch
Far Cry wurde ein Hit mit 2,6 Millionen verkauften Exemplaren. Eine Überraschung für die Spielewelt, die mit einem solchen Qualitätsprodukt aus Deutschland nicht gerechnet hatte. 2005 erschien mit Far Cry Instincts auch eine Xbox-Version des ehemals PC-exklusiven Titels. Auch eine PlayStation-2-Version befand sich in Entwicklung, wurde aber eingestellt. Instincts ist aber weit mehr als eine einfache Portierung. Es bot neben zusätzlichen Vehikeln, neuen Waffen, Leveln und Fallen auch einen Predator-Modus, welcher euch übernatürliche Fähigkeiten verlieh. Ihr konntet höher Springen, hattet bessere Heilfähigkeiten und konntet stärker zuschlagen. Diese Superkräfte ähneln den Nanosuit-Fähigkeiten, die in Crysis verwendet wurden.
Die Ausschlachtung der Marke ging aber noch weiter. Mit Far Cry Instincts: Evolution folgte auf der Xbox noch ein Add-On mit einer neuen Einzelspielerkampagne, sowie neuen Waffen und Fahrzeugen. Far Cry Instincts: Predator war schließlich die Xbox-360-Variante. Far Cry Vengeance für die Nintendo Wii ist der bis dato schwächste Ableger, der durch miese Grafik und einer schlechten KI die Fans enttäuschte.
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