Test - Fallout 4 : Endzeit fürs Sozialleben
- PC
- PS4
- One
Beziehungsprobleme
Neben dem Einsatz von Waffen und Fertigkeiten spielen natürlich Dialoge eine wichtige Rolle. Wie schon erwähnt, lohnt sich das Plaudern mit den Bewohnern, die euch nicht gleich eine Wumme ins Gesicht drücken. Die Dialoge sind erfreulich gut synchronisiert und lassen euch nicht selten Entscheidungen treffen oder – entsprechende Perks vorausgesetzt – Gesprächspartner beeinflussen. Schade nur, dass andere Sprachvarianten nur durch Umstellen der Sprache der Konsole möglich sind. Das kann besser gelöst werden.
Abhängig von euren Entscheidungen und verschiedenen Quests gibt es sogar NPCs, die sich euch anschließen und an eurer Seite kämpfen. Ihr könnt einen Begleiter eurer Wahl bei euren Missionen mitnehmen, alle anderen parkt ihr in euren Siedlungen. Eure Aktionen haben Einfluss auf die Beziehung zu den Begleitern, lediglich Schäferhund Dogmeat steht immer zu euch, egal, was ihr tut. Die Begleiter unterstützen euch im Kampf, haben aber zuweilen auch besondere Fähigkeiten, wie beispielsweise das Hacken von Terminals oder Öffnen von Schlössern. Zudem dienen sie quasi als Zweitinventar, denn ihr könnt ihnen Ausrüstung aufhalsen, und ab und zu haben sie Nebenquests parat.
Sterben können sie nicht, sie werden bei Verwundung im Kampf lediglich inaktiv, können aber mittels Stimpaks wieder auf die Beine gestellt werden. Hübsch: Bewohner kommentieren mitunter eure Begleitung. Fallout 4 ist in dieser Hinsicht lebendiger als seine Vorgänger. Mitunter nerven sie aber auch gewaltig, denn die KI ist recht durchwachsen. Gern stehen die Kameraden in Türen oder Durchgängen im Weg oder agieren bei Kämpfen recht ungeschickt.
Sehenswert, aber mitunter holprig
Damit kommen wir zum technischen Bereich. Bethesda präsentiert uns eine enorm detailreiche, atmosphärische und sehenswert gestaltete Spielwelt, deren Grafikqualität einen aber nicht aus den Socken haut. Vor allem die Dialogsequenzen leiden unter steifer Mimik, kaum vorhandener Gestik und mangelnder Lippensynchronität. Kein Vergleich zu einem The Witcher 3, aber immerhin in Summe deutlich besser als bisherige Bethesda-Titel. Auch die Animationen wirken zuweilen ungelenk und hölzern.
Des Weiteren entdecken wir häufig Clipping-Fehler und andere kleine Bugs. Auf der Xbox One hatten wir zwei Freezes, der Pip-Boy konnte ein paar Mal nicht aufgerufen werden. Die Xbox-One-Version hatte zudem zuweilen Framerate-Probleme. Die PS4-Version wirkte insgesamt etwas flinker und flüssiger, die PC-Version hingegen profitierte bei uns sehr stark vom neuen NVIDIA-Treiber und lief stabil auf Ultra-Einstellungen mit 60 fps. Glücklicherweise blieben wir von spielbehindernden Bugs verschont, lediglich eine Nebenquest ließ sich nicht einlösen. Das ist verschmerzbar.
Für etwas Ärger sorgt zuweilen die Struktur der Spielwelt. Zwar ist diese von Anfang an offen gehalten, doch nicht alles ist frei begehbar. Viele Gebäude und Komplexe sind quasi instanziert, das heißt, es ist eine Ladezeit nötig, um das Gebiet zu betreten. Diese Ladezeiten sind insgesamt moderat, können aber nerven, denn mitunter folgen gerade beim Abgeben von Quests zwei oder drei Ladezeiten direkt hintereinander. Praktisch ist hingegen die Schnellreise über die Karte. Habt ihr eine Örtlichkeit entdeckt, könnt ihr fortan per Karte direkt dorthin reisen, eine moderate Ladezeit wird allerdings fällig.
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