Preview - Fallout 3 : Endzeit-Feeling pur
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Wenn es ein Rollenspiel gibt, bei dem Genre-Veteranen mit der Zunge schnalzen und verträumt vor sich hinblicken, ist das wohl 'Fallout'. Die beiden Klassiker zählen immer noch zu den besten Rollenspielen aller Zeiten, nicht zuletzt dank der ungewöhnlichen Endzeitthematik, der hervorragenden Geschichten und des beinharten Humors. Die Skepsis war groß, ob es den als etwas zu steril verschrienen Entwicklern von Bethesda ('Oblivion') gelingen wird, einen würdigen Nachfolger zu stricken. Auf der GC konnten wir endlich selbst Hand anlegen.
Eine kleine Enttäuschung gab es bei der Hands-on-Session am Bethesda-Stand: Was spielbar war, war im Grunde nichts anderes als das, was wir bereits im letzten Jahr in Form einer Präsentation gesehen hatten, nämlich die ersten Momente in der atomar zerstörten Welt außerhalb des Bunkers 101. Die Charaktererstellung und die Vorgeschichte im Bunker 101 wurden jedenfalls übersprungen und wir konnten sogleich unsere ersten Schritte in die Wastelands wagen.
Verbrannte Erde, wo das Auge hinsieht
Das Verlassen des Bunkers belohnte uns mit fantastischen Anblicken: eine Endzeitlandschaft vom Feinsten. Trümmer, verbrannte Erde, Ruinen, so weit das Sichtfeld reicht. Schon der erste Blick in die Außenwelt versetzt einen in eine ganz andere und ungemein atmosphärische Welt. Einsam ist es, verwüstet, öde, leer. Was nicht heißen soll, dass die Spielwelt unbelebt ist, wie wir später feststellen konnten. Natürlich wimmelt es nicht von NPCs und Tieren, wir reden immerhin von einer zerstörten Welt, in der man so etwas nicht erwarten darf. Aber es gibt schon zu Beginn einiges zu entdecken. Durch die Ruinen zu streifen und zu schauen, ob und was man so findet, hat schon was.
Unser Weg führt uns nach Megaton, der ersten Siedlung. Immer wieder gibt es etwas zu entdecken. In so manchem Müllcontainer oder verkohlten Briefkasten wartet sogar das eine oder andere Goodie, das wir später zu Geld machen können. Und siehe da, hier und da gibt es tatsächlich noch Menschen. In einem Haus wohnt eine Ex-Hure, die Ärger mit dem Saloon-Besitzer in der Siedlung hat. 'Fallout 3' wird definitiv ein Spiel für Erwachsene. Eine Karawane kreuzt unseren Weg. Mutierte Ratten und Insekten attackieren uns. Und dazu diese grandios kaputte Landschaft, die uns immer wieder dazu einlädt, den Blick schweifen zu lassen und den Anblick zu genießen.
Wehmütige Erinnerungen
Das Endzeit-Feeling, welches das Ur-'Fallout' so ausgezeichnet hat, ist sofort spürbar, nur dass alles größer, weiträumiger und irgendwie grandioser ist. Da sieht man gern drüber hinweg, dass die Texturen hier und da etwas matschig wirken und deutlich wird, dass es sich um eine aufgebohrte 'Oblivion'-Engine handelt. 'Fallout' war schon immer ein Spiel, das Stimmung erzeugte, und das schafft 'Fallout 3' in der Tat. Ein erster Blick in die Menüs, als Mini-Computer Pip-Boy getarnt, weckt wohlige Erinnerungen.
Vieles vom Look der alten Menüs wurde übernommen, sowohl die skurrile Figur als auch Statistiken, Werte und Perks. Das Interface ist übersichtlich und gut zu handhaben. Es gibt eine Hand voll Charakterwerte, jede Menge Skills, die einem viel Freiheit zur Entwicklung des Charakters lassen. Ein Inventar, das sinnvoll in Kategorien wie Waffen, Munition, Hilfsmittel und sonstige Gegenstände aufgeteilt ist. Übersichtskarten, Quest-Journal, Hinweise. Alles ist vorhanden und hilft uns auf unserem Weg. Das eine oder andere hätte vielleicht anders gelöst werden können, moderner sogar. Aber 'Fallout 3' bleibt dem Stil der Vorgänger treu.
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