Test - Fable: The Lost Chapters : Fable: The Lost Chapters
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Überhaupt bieten sich dem Rollenspiel-Fan zahlreiche Gelegenheiten, sich neben dem Abenteuer-Alltag in der Fantasy-Welt zu beschäftigen und zu verwirklichen. Zum Beispiel arbeitet der Spieler an seiner guten oder bösen Einstellung, die entsprechende Reaktionen der Bewohner, von Fan-Verhalten bis hin zu purer Abscheu, hervorruft. Zwar hätte man bei der Gelegenheit der Neuauflage mehr Quests, die stärker die dunkle Seite im Spieler begünstigen, spendieren können. So muss man eben auch seine eigene Kreativität gekonnt einsetzen, um sich sprichwörtlich zum Monster zu mausern. Sehr schön anzusehen ist dabei die Entwicklung des Erscheinungsbildes des Charakters, die beeindruckend die eigene Gesinnung widerspiegelt. Ob der Held sich darüber hinaus in seiner Freizeit als Händler, Vermieter, Ehemann oder als Schatzsucher beweist, bleibt ganz dem Spieler überlassen.
’Fable’ verließ und verlässt besonders bei den Punkten Charakter-Entwicklung und Kampf-System die Pfade von pingelig ernsten Rollenspielen. Es macht wenig Unterschied, ob ihr als reiner Nah- oder Fernkämpfer, Magier oder mit einer guten Mischung aus den zur Verfügung stehenden Fertigkeiten durchs Land zieht. Sicherlich erleichtert man sich das Leben etwas, wenn man seiner Klasse weitestgehend treu bleibt. Absolut positiv erscheint jedoch das Erfahrungssystem, das euch neben allgemeiner Erfahrung und ansteigendem Experience-Multiplikator noch genau in den Disziplinen Extra-Punkte bringt, die ihr tatsächlich im Kampf einsetzt. Die Kämpfe orientieren sich stark an Action-Rollenspiel-Vorbildern und sind dementsprechend unkompliziert und schnell, aber auch weniger abwechslungsreich.
Kleines MärchenreichAuf der technischen Seite darf man im Vergleich zur Xbox-Version einige grafische Verbesserungen erwarten. Vor allem die Möglichkeit, höhere Auflösungen zu wählen, sorgt für ein neues Spielerlebnis. Die Welt von ’Fable: The Lost Chapters’ erweist sich, wie schon bei seinem Konsolen-Vorgänger, als durchweg stimmig gestaltet: Liebevoll gezeichnete Dörfer und lichtdurchflutete Landschaften wechseln sich mit gruseligen, dunklen Wäldern und Sümpfen ab. Wie schon erwähnt, fällt die Spielwelt im Vergleich zu anderen Genre-Größen etwas klein aus. Dafür ist diese allerorts mit Leben gefüllt. Begeistern kann dabei vor allem die KI der NPCs, da diese mit ihren tageszeitabhängigen Aktivitäten und ihrem Verhalten den Spieler stellenweise davon ablenken, dass er eigentlich alleine vor dem Rechner sitzt. Die grafischen Mängel aus der PC-Preview-Version scheinen außerdem eliminiert worden zu sein.
Eingerahmt von einem ausgezeichneten Fantasy-Soundtrack braucht sich ’Fable’ keineswegs vor anderen Fantasy-Rollenspielen in puncto Atmosphäre zu verstecken. Die deutsche Lokalisation kann getrost als ein weiteres Highlight gelten: Selten hört man eine so durchgehend hochwertige Sprachausgabe, die man sonst nur von den englischen Originaltiteln erwarten kann. Die verschiedenen Sprecher erfüllen ihre gespielten Charaktere mit sehr viel Atmosphäre.
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