Test - F1 2016 : Der Traum vom Podest
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Unser freies Training verläuft, bis auf ein paar Behinderungen durch die großen Fahrer, die uns ein paar Runden kaputtmachen, wie gewollt. Gott sei Dank haben sich die dunklen Wolken über der Strecke nicht geöffnet, sonst hätte unser Manor mit Sicherheit ein paar Ausflüge ins Kiesbett unternommen.
Motivierende Daten
Stattdessen haben wir Punkte für unser R&D-Center gesammelt und treffen uns deswegen mit dem Mann, der für die Weiterentwicklung des Autos zuständig ist. Er überlässt uns die Wahl der Upgrades, da wir nun mal im Fahrzeug sitzen und das beste Gefühl dafür haben. Unsere Entscheidung fällt auf reduzierten Abtrieb und eine effizientere Benzinzufuhr. Die beiden Verbesserungen sollen bereits in Bahrain verbaut sein, was uns äußerst glücklich macht. Doch nun geht es richtig los, denn das Qualifying wartet. Klar, wir werden sehr wahrscheinlich Q2 nicht erreichen, aber eine gute Platzierung in Q3 sollte möglich sein. Das freie Training hat gezeigt, dass unsere Pace für Platz 17 reichen könnte, und das wollen wir in der Quali wiederholen.
Nach drei Runden erreichen wir endlich unsere gewünschte Zeit und qualifizieren uns nur ganz knapp hinter dem 16. Platz. Zu unserem Erstaunen erhielten wir diesen Platz am Ende dann doch noch, da Massa strafversetzt wurde. Unser Team ist damit mehr als zufrieden und einem erfolgreichen Rennen steht beinahe nichts mehr im Wege. Unsere Agentin setzt sich vorher aber nochmals mit uns in Kontakt und erzählt etwas von einer Rivalität. Die Zuschauer stehen drauf und da wir im Moment natürlich nur Fahrer Nummer zwei hinter Pascal Wehrlein sind, ist er nun der neue Rivale. Fahren wir schneller als er, erhalten bessere Startplätze oder schlagen uns besser im Rennen, gewinnen wir den Platz des ersten Fahrers.
Der Reifenflüsterer
All diese Vorbereitungen haben uns zum heiß erwarteten Rennsonntag geführt. Unser Manor steht bereits in der Startaufstellung, während wir mit dem Team noch mal die Boxenstrategie durchgehen. Aufgrund der Daten, die wir im freien Training sammeln konnten, entscheiden wir uns für eine Drei-Stopp-Strategie. Die Super Softs haben wir bereits an den Wagen geklatscht und werden im Verlauf des Rennens die Mischungen Soft und Medium fahren.
Die aktuellen Regeln besagen, dass zwei von Pirelli ausgewählte Mischungen im Rennen gefahren werden müssen. Da der Super Soft nicht dazugehört, sind zwei Stopps unausweichlich. Der letzte Stopp wird ebenfalls für die Super Softs sein, obwohl wir uns da noch nicht so sicher sind. Eventuell werden wir die Taktik, je nach Reifenverschleiß, im Rennen ändern.
Sollte es zu einem Safety-Car-Einsatz kommen, wird die jetzige Taktik ohnehin verworfen. Das und die Formationsrunde sind nämlich neue Features in F1 2016, die Fans schon seit einer Weile forderten. Auch der manuelle Start ist neu und kann, wie es bei uns der Fall war, zum Gewinn von drei oder vier Plätzen führen. Die Jungs vor uns setzten ihren nämlich ziemlich in den Sand oder wir hatten einfach die bessere Reaktionszeit. Auf jeden Fall befinden wir uns nun auf Platz 13 und fahren uns die Seele aus dem Leib.
Perez scheidet mit Motorschaden aus und Verstappen macht Bekanntschaft mit der Mauer. Besser wäre es, wenn der schleichende Toro Rosso vor uns mal sein Problem beseitigen oder uns einfach vorbeilassen würde. Allerdings fährt die KI oft knallhart, doch überwiegend fair. Trotzdem machen einige Fahrer hier und da waghalsige Überholmanöver oder blockieren, was die Rennen lebendiger macht.
Am Ende hat es bei uns für Platz 15 gereicht. Es war ein spannendes Rennen mit gut abgestimmten Boxenstopps und einer drei Runden andauernden Safety-Car-Phase nach Verstappens Crash. Wir hätten auch Platz 14 belegen können, aber durch den beinharten Kampf mit Alonso, der sich durch die letzten 10 Runden zog, haben wir uns unsere Medium-Reifen abgefahren und in der letzten Kurve einen Plattfuß zugezogen. Nur 200 Meter vor dem Ziel zog Alonso doch noch an uns vorbei. Trotzdem, das Team ist zufrieden, Pascal Wehrlein liegt in der Rivalität zurück und wir haben neue Upgrades für Bahrain im Gepäck. Eine spannende Saison liegt noch vor uns.
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