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Test - Excite Truck : Feinfühlige Dreckschleudern auf der Wii

  • Wii
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Während Sony auf der PS3 ’MotorStorm’ ins Rennen schickt, ködert Nintendo die Anhänger von urigen Landrasereien auf der Wii mit ’Excite Truck’. Wir haben uns in den Truck-Duellen weder von Schlamm, Dreck und angriffslustigen Karossen noch von der gewöhnungsbedürftigen Wii-Steuerung abschrecken lassen. Alle weiteren Details zum Spiel lest ihr im Test.

1984, 2000, 2007

Während in Europa dank Formel Eins, DTM, MotoGP & Co. eher Rennen auf Asphalt bevorzugt werden, mögen es viele Amerikaner etwas dreckiger: In herzhaften Offroad-Herausforderungen wird fröhlich durch die mehr oder weniger naturbelassene Gegend gerast, fröhlich gedrängelt und mit Wonne durch Schnee, Waldpassagen, Matsch, über Wiesen und Strände gebrettert. Doch auch hierzulande scheinen sich mehr und mehr Rennsport-Anhänger für solche "schmutzigen" Angelegenheiten zu interessieren. Dies spiegelt sich im Videospiel-Sektor wieder: Auch wir Europäer kommen mittlerweile regelmäßig in den Genuss von Offroad-Rennspielen, man denke nur an die ’ATV’-Reihe oder natürlich die ’Colin McRae’-Episoden. Selbst Nintendo kümmerte sich seit den 80er-Jahren um Fans solcher Rennen, allerdings blieb es seit dem Start von ’Excitebike’ auf der 8Bit-Kiste NES aus dem Jahre 1984 ziemlich ruhig um das Franchise. Erst auf dem N64 folgte im Jahre 2000 mit ’Excite Bike 64’ eine Neuauflage, die allerdings trotz hoher Qualität eher unbeachtet blieb.

Umso überraschender, dass Nintendo gleich kurz nach dem Wii-Start die ’Excite’-Reihe zu neuem Leben erweckt. Allerdings folgt 'Excite Truck’ nur lose den beiden Vorgängern. Wie es der Name schon sagt, rast ihr in der neuen Episode nicht mit Motocross-Bikes durch die Pampa, sondern braust in schwergewichtigen Trucks über die Pisten. Dabei geht es jedoch offener zur Sache als noch in den Vorgängern: Während es beispielsweise im NES-Klassiker auf einer schmalen Bahn in einem Stadion rund ging, rast ihr in dem Wii-Rennspiel relativ frei durch die Gegend. Je nach Streckenpassage habt ihr zwar mal mehr, mal weniger enge Wände, die euren Erkundungstrieb einschränken, insgesamt dürft ihr aber durchaus den vorgegebenen Weg verlassen, nach Abkürzungen suchen oder etwa den Kontrahenten großzügig ausweichen. Dazu kommen strategische Überlegungen: Manchmal ist es von Vorteil, einem Hügel oder einer Schanze bewusst auszuweichen, und manchmal kann es sogar besser sein, wenn man einen Abstecher in einen Fluss oder seichtes Gewässer unternimmt, um den Motor zu kühlen.

Dreckskiste

Das interessanteste Feature von ’Excite Truck’ ist aber die Steuerung. Ihr haltet die Wiimote horizontal in beiden Händen, so als würdet ihr ein imaginäres Lenkrad vor euch in die Hand nehmen. Um nach links und rechts zu steuern, neigt ihr nun die Fernbedienung in die entsprechende Richtung. Sogar ein Neigen nach vorne oder nach hinten wird erkannt und beispielsweise in Sprüngen umgesetzt – so könnt ihr euch an einer perfekten Landung versuchen. Aber auch 360-Grad-Drehtricks sind mit etwas Übung und wildem Controller-Gefuchtel möglich. Die restliche Steuerung gibt sich dagegen bieder: Per Button gebt ihr Gas und bremst, das Digi-Kreuz wird für den Einsatz der Turbo-Energie verwendet. Gerade das Lenken der Karosse braucht einige Eingewöhnungszeit: Die Karre reagiert fast schon zu feinfühlig auf eure Bewegungen und durch das Fehlen eines spürbaren Widerstands ist das ziemlich gewöhnungsbedürftig. Allerdings klappt die Steuerung erstaunlich gut, wenn man den Dreh mal raus hat. Gefühlvolles Driften um Kurven, das exakte Ausrichten des Wagens nach Sprüngen und das selbstsichere Umkurven von Hindernissen ist dann kein Problem mehr. Die Steuerung funktioniert in ’Excite Truck’ auf jeden Fall deutlich besser als in ’Need for Speed: Carbon’, ’GT Pro Series’ & Co., in denen ein ähnliches Wii-Kontrollschema verwendet wird.

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