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Test - Evil Twin : Evil Twin

  • PS2
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Lange hat's gedauert, doch endlich ist Ubi Softs neustes Jump 'n' Run-Abenteuer 'Evil Twin - Cyprien's Chronicles' für PlayStation 2 erschienen. Ob das vielversprechende Spiel mit dem ungewöhnlichen düsteren Stil und den Adventure-Einflüssen seinen Vorschusslorbeeren gerecht wird, erfahrt ihr in diesem Review.

Evil Twin
Das Waisenhaus - Cyps Zuhause.

Gleich zu Anfang des Spiels werdet ihr in die stimmungsvolle Hintergrundgeschichte des Spiels eingeführt, in dem ihr das schön düstere, lange und in Echtzeit berechnete Intro geniesst: Die Geschichte setzt in einer stürmischen Nacht ein, vor den Toren eines Waisenhauses. Nach einer hübschen Kamerafahrt treffen wir auf die Hauptfigur, den Jungen Cyprien, der missgelaunt im Waschraum rumlungert. Doch er bleibt nicht lange allein und wird von seinem Kumpel zu einer Überraschungsfete geführt. Denn man würde es anhand Cyps schlechter Stimmung nicht ahnen, aber er hat tatsächlich heute Geburtstag und seine Freude haben eine Party organisiert. Grund für den Trübsinn des Knaben ist, dass seine Eltern vor einigen Jahren an seinem Geburtstag ums Leben gekommen sind.

Trotzdem ist es nicht gerade die feine Art, seine Freunde anzufauchen, sie mit all den Geschenken und dem Geburtstagskuchen einfach stehen zu lassen und sich in sein Zimmer zu verkriechen - aber genau das macht Cyprien. Dort trifft er auch schon auf das nächste Opfer seiner üblen Laune. Er schimpft über seine Situation und will auch nicht vom in seiner Phantasie lebendigen Teddybär namens Lenny getröstet werden. Im Gegenteil, er verflucht in seinem Ärger gleich noch seine Phantasie und seine Umwelt - dabei bemerkt er gar nicht, dass sich sowohl sein Zimmer als auch der Party-Raum mit seinen vier Freunden langsam verdunkelt und eklige Tentakel Cyp und seine Kumpel in eine andere Welt reissen. Dort findet sich Cyprien allein in einer seltsamen Umgebung wieder, umgeben von giftigem Wasser.

Hier dürft ihr nun endlich selbst Hand anlegen und Cyprien in bester Jump 'n' Run-Manier durch die Gegend steuern. Bewegt wird der Junge mit dem Analog-Stick, womit ihr auch die Laufgeschwindigkeit bestimmen könnt. Mit dem X-Button springt Cyp dank veränderten Schwerkraftbedingungen beachtlich weit, mit Kreis schiesst Cyp mit seiner Steinschleuder, mit Dreieck schaltet ihr in eine Egosicht, in der ihr euch zwar nicht bewegen, dafür aber euch umsehen und besser zielen könnt und mit der Viereck-Taste führt er im Sprung eine Attacke aus, in dem er pfeilschnell Richtung Boden stürzt. Ausserdem kann der zierlich aussehende Knabe sich an Kanten von Plattformen festhalten und hochschwingen und auch Leitern klettert er geschickt hinauf. Später findet ihr oftmals metallene Items, welche eine Energieanzeige auffüllen - per Knopfdruck verwandelt sich Cyp dann in einen schwarzen kleinen Dämon Super Cyp - wohl der dem Spiel den Namen gebende 'böse' Zwilling. In dieser Gestalt könnt ihr nicht nur höher springen und durch die Lüfte hinab gleiten, sondern auch eine starke Schussattacke abfeuern und einen Elektro-Blitz verschiessen. Des weiteren gelangt ihr per Tastendruck in ein Inventarmenü, in dem ihr eingesammelte Items aktivieren könnt, und zu einer Levelübersicht.

Evil Twin
Der kleine Junge wird in eine andere Dimension entführt.

Schon nach wenigen Schritten und Sprüngen trifft Cyp auf eine seltsame Gestalt namens Wilbur, die einem Elefanten ähnelt. Sie erklärt ihm die recht komplizierte Situation dieser Welt, die nicht immer so düster war. Doch eines Tages verwandelte ein böser mächtiger Herrscher die einst friedliche Welt in einen unheimlichen kalten Ort, der aus acht Gebieten besteht. Der heldenhafte Lenny wollte dies zwar mit Hilfe eines mysteriösen Gegenstand namens 'Grosse Zipette' rückgängig machen, wurde aber gefangen genommen. Nun liegt die Hoffnung ganz allein bei Cyp, die Welt zu retten und Lenny zu befreien - ausserdem müssen seine Freunde ja auch noch irgendwo sein. Diese sind in einigen der Levels gefangen, welche auch den Charakter der jeweiligen Figur wiederspiegeln. So gelangt ihr nach dem ersten Gebiet, der Demi-Insel, in der alles - von den Gegnern bis zum grossen Dorf - in der Mitte geteilt ist, zu Vincents Insel. Der Hippy-Knabe liebt Pflanzen, so dass ihr euch durch einen dichten Dschungel voll von gefährlichen Pflanzen, riesigen Spinnennetzen und fiesen grossen Heuschrecken und Käfer kämpfen müsst. Auch bei den anderen Levels haben die Designer viel Phantasie bewiesen - so durchwandert ihr zum Beispiel eine Stadt, die auf einem riesigen schwebenden Schiff aufgebaut ist, einen riesigen Berg, der aus Speisen besteht oder eine überdimensionale Schule unter einer Tintenpfütze. Klingt sehr skurril? Ist es auch.

Evil Twin
Wilbur unterstützt euch bei eurem Abenteuer.

Das gilt auch für die Hintergrundgeschichte und die Aufgaben, die euch in Zwischensequenzen in Spielgrafik näher gebracht werden. Hier lauscht ihr hauptsächlich den vielen Dialogen, die einen grossen Teil der über 90 Minuten Zwischensequenzen auszumachen scheinen. Glücklicherweise ist die deutsche Lokalisation gelungen und die Sprecher geben sich ordentlich Mühe. Dies dürfte gar nicht so einfach gewesen sein, da nicht nur Cyps Feinde sehr seltsam aussehen, sondern auch die ihm freundlich gesonnenen Charaktere, die man oftmals kaum beschreiben kann. Überhaupt wirkt das ganze Design - angefangen von den Figuren bis hin zu den Bauten und Levels wie aus einer Märchenwelt, die aber wie in einem Alptraum verzerrt, bedrohlich und unheimlich wirkt. Somit ist das Spiel allein schon vom Design nicht unbedingt für jüngere Zocker geeignet, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint.

 

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