Preview - Dreamfall: The Longest Journey : Dreamfall: The Longest Journey
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So simpel wie innovativ zeigt sich auch das Inventar. Hier wird ebenfalls offensichtlich, dass die Designer bei der Entwicklung vorrangig an eine Joypad-Steuerung gedacht haben. Diesmal drücken wir das Digi-Pad nach oben und schon erscheinen all unsere eingesammelten Gegenstände. Mit links und rechts schalten wir durch selbige, ein erneuter Druck nach oben lässt hingegen alle sinnvollen Befehle erscheinen. Abschließend müssen wir ein letztes Mal in jene Richtung tippen, welche sich mit den Positionen der Icons ´anschauen´, ´benutzen´ oder ´mit anderen Objekten kombinieren´ auf dem Bildschirm deckt.
Alles Weitere wird mithilfe von zwei Knöpfen getätigt, d. h. einer dient zum Benutzen oder Sprechen, der andere zum Abbrechen von Zwischensequenzen oder Dialogzeilen. Von der Steuerung des bläulichen Rundumstrahles einmal abgesehen, welche in dieser Form noch etwas schwammig daherkommt, funktioniert das System erstaunlich gut und intuitiv. Selbst altgediente Genre-Fans sollten damit prima zurechtkommen und die klassische Maus-Steuerung schnell vergessen haben.
Sneak´n´BeatDie beiden folgenden Neuerungen werden dagegen für mehr Zündstoff sorgen. Um ein Adventure auf den Massenmarkt zuzuschneiden, kommen Entwickler anscheinend nicht um die Implementierung von Actionszenen herum, von denen es in ´Dreamfall´ zwei Arten gibt: Schleichen und Kämpfen. Ersteres wirkt in der jetzigen Version etwas langwierig, da es an Anspruch fehlt und die Bewegungen sehr langsam geraten sind. Letzteres hat uns noch weniger gefallen: Die Prügelszenen werden durch eine arg bockige Steuerung, wo jeder Angriffsmove erst mit einer unschönen Reaktionszeit erfolgt, regelrecht zerhackstückelt. Hier wäre eine Überarbeitung der Spielmechanik dringend notwendig, auch wenn die Klopperei mehr Beiwerk als Hauptelement zu sein scheint.
Ein weiterer Punkt, der uns noch etwas Sorgen bereitet, sind die Rätsel selbst: Diese haben sich sehr weit von der Komplexität des Erstlings entfernt. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, schließlich erhalten so auch Einsteiger eine Chance, die hervorstechende Story genießen zu können. Trotzdem ist es fraglich, ob Profis den absichtlich heruntergedrosselten Anspruch akzeptieren werden. Wer dagegen mit ´Fahrenheit´ hoch zufrieden war, der sollte sich auf ´Dreamfall´ unbekümmert freuen können.
Viel versprechender SoundAbschließend noch ein paar vorausschauende Worte bezüglich der Präsentation: Neben der schon gelobten Grafik verspricht der Sound ein Meisterwerk zu werden. Die Musik wechselt wie schon beim Vorgänger zwischen klassischen Fantasy-Themen und futuristisch wirkendem Trance.
Noch viel wichtiger ist der Einsatz der Sprachausgabe, diesbezüglich konnten wir leider nur dem englischen Original lauschen. Dieses ist schlichtweg hervorragend anzuhören, was mehr als wichtig ist: Ohne glaubwürdige und emotionsvolle Stimmen wäre das ausgefeilte Charakterdesign beim Teufel. Es wird sicherlich nicht leicht sein, diese Faszination in die eingedeutschte Version herüberzuretten. Doch unmöglich ist es nicht und Publisher dtp hat schon bei vergangenen Spielen, wie ´Black Mirror´ oder ´Nibiru´, gezeigt, dass sie keine Kosten und Mühen scheuen, wenn am Ende auch die Qualität stimmt. Deshalb werden wir in den Genuss der deutschen Synchronstimme von Angelina Jolie für Zoë kommen, während wie schon beim Vorgänger Stephanie Kindermann April spricht.
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