Test - DOOM : Der Retro-Shooter schlechthin
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Bethesda hat schon mit Wolfenstein: The New Order gezeigt, dass das Unternehmen in der Lage ist, altehrwürdige Spielreihen mit neuem Lebenssaft zu versorgen. Nun steht mit DOOM der nächste klassische Shooter in den Startlöchern. Das neueste Werk von id Software schafft den Spagat zwischen alter Schule und Moderne da, wo es zählt. Ob das jedem gefällt, ist eine andere Sache.
Die Story von DOOM ist egal. Das wissen auch die Entwickler. Startet ihr die Kampagne, gibt es keine große Einführung. Ihr schnappt euch eine Waffe und ballert die ersten Dämonen nach wenigen Sekunden über den Haufen. Eine erfrischende Abwechslung. Bei DOOM knallt ihr Monster ab, das muss man nicht umfangreich erläutern. Was die Handlung betrifft, wird das Nötigste abgearbeitet, um euch zu motivieren. Ein böse Person öffnet das Tor zur Hölle, fiese Dämonen machen es sich auf dem Mars bequem und ihr als ärschetretender Marinesoldat tretet Ärsche.
Flotte Ballerei auf dem Mars
DOOM ist anders als die anderen Shooter der heutigen Ära. Im Regelfall kauert man hinter Deckungen und marschiert vorsichtig dem Ziel entgegen. DOOM lacht dieser Konkurrenz schelmisch ins Gesicht, während es in den Turbomodus schaltet. Deswegen könnte man anfänglich vielleicht ein paar Probleme mit dem hohen Spieltempo haben. Doch wer die Neunziger nie verlassen hat, der wird sich sofort pudelwohl fühlen.
Es gibt keinen Schnickschnack. Id Software reduziert die Essenz des Gameplays der Vorgänger auf das Wesentliche, was dem Shooter guttut. Frei von jeglichen Ballast ballert ihr euch durch die geräumigen Abschnitte, sucht verschiedenfarbige Schlüsselkarten und wehrt euch gegen die immer größer werdende Dämonenbedrohung. Das funktioniert zunächst tadellos. Ausschlaggebend ist das fabelhafte Gunplay. Selten hat sich eine Ballerorgie so gut angefühlt. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase rennt ihr im Affenzahn durch die Gegend und verteilt mit dem breitgefächerten Arsenal Kopfschüsse. Zudem dürft ihr euch über eine Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde freuen. Generell sieht DOOM hübsch aus. Auf dem PC lässt sich das Spektakel sogar in 4K-Auflösung bewundern.
In dieser Hinsicht perfektionierte id Software die Formel, die mit den ersten beiden Teilen entstand. Das bedeutet aber auch, dass die Einflüsse des dritten Teils eher in den Hintergrund treten. So bleiben Schockmomente aus. Aber klassischen Horror braucht DOOM nicht. Stattdessen klatscht euch das Spiel in bester Arena-Shooter-Manier eine Gegnerwelle nach der anderen um die Ohren, die euch, von feinstem Thrash-Metal-Geballer begleitet, das Leben zur Hölle machen wollen.
Ein Hauch Modernität
Ihr seid stets auf der Suche. Sei es nach der nächsten Schlüsselkarte, die euch einen Schritt näher zum Ende des Abschnitts bringt, oder nach versteckten Gegenständen, die euren Marinesoldaten noch tödlicher macht. So klassisch das Spielprinzip auch sein mag, was die Verbesserung der eigenen Spielfigur betrifft, ist DOOM im Jahre 2016 angekommen. Ihr wertet nach dem Fund von Energiekugeln euren Charakter auf: Entweder ihr erweitert die Lebensenergie, erhöht den Rüstungswert oder vergrößert die Anzahl der aufsammelbaren Munition. Außerdem könnt ihr für euren Anzug bestimmte Perks kaufen, die euch beispielsweise die Waffen schneller wechseln lassen oder euch resistenter gegen Explosionsschaden machen.
Dann wären da noch die kleinen Droiden, bei denen ihr zusätzliche Funktionen für eure Waffen freischaltet, die wiederum eigene Updates besitzen. So verfügt das schwere Maschinengeweher über eine Zoom-Funktion und verschießt bei Bedarf kleinere Raketen. Ihr könnt, einmal freigeschaltet, jederzeit zwischen den einzelnen Feuermodi wechseln. Natürlich dürfen auch die Kettensäge und die BFG-9000 nicht fehlen. Letztere hat einen mächtigen Bums, aber nur wenig Munition. Bei der Kettensäge ist es ähnlich. Je größer der Gegner, desto mehr Treibstoff benötigt ihr, um ihn zur Strecke zu bringen. Dafür ist jedoch nur eine Aktion nötig. Das Gute daran ist: Der erfolgreiche Einsatz der Kettensäge zapft vom gefallenen Monster reichlich Munition ab.
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