Test - Micky Epic: Die Macht der 2 : Doppelt genäht hält nicht immer besser
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Wer erinnert sich noch an Micky Epic? Die Ankündigung des Titels sorgte für Aufsehen, allein weil Designer-Legende Warren Spector seine Finger im Spiel hatte. Am Ende kam ein gutes Jump ’n’ Run mit einer ausgefeilten Handlung heraus, das sowohl seine Macken als auch seine Freuden bereithielt. Es muss erfolgreich genug gewesen sein, weshalb nun eine Fortsetzung erschienen ist.
Im ersten Micky Epic lernte Micky Maus eine Welt namens Wasteland kennen: Dort residieren längst in Vergessenheit geratene Zeichentrickfiguren, angeführt vom leicht frustrierten Hasen Oswald, der sich von seinem Schöpfer vernachlässigt fühlte und der Maus ihren Ruhm nicht gönnte.
Micky und Oswald schlossen trotz diverser Differenzen im Laufe des Abenteuers Freundschaft, weshalb sie am Ende gemeinsam den wirklich bösen Mad Doctor bezwangen. Inzwischen ist einige Zeit vergangen: Micky kehrte zurück in seine Welt und empfängt einen Hilferuf aus Wasteland. Er schnappt sich den Zauberpinsel seines Meisters und eilt seinen Freunden zu Hilfe.
Diese haben sie auch bitter nötig, denn aus unerklärlichen Gründen wird die Welt der vergessenen Figuren von zerstörerischen Erdbeben geplagt. Zudem ist der Mad Doctor wieder aufgetaucht: Er behauptet, geläutert zu sein, und möchte bei der Ursachenforschung für all die über Wasteland hereinbrechenden Katastrophen kräftig mithelfen. Ob das der Wahrheit entspricht?
Ehemals große Erwartungen
Wer vor zwei Jahren die vielen Previews zum ersten Micky Epic las, der kam aus dem Staunen nicht heraus. Warren Spector, seines Zeichens Produzent und/oder Regisseur solch legendärer Titel wie Ultima 7, System Shock sowie Deus Ex, bastelte an einem komplexen Jump ’n’ Run rund um die berühmteste Maus der Welt. Die Geschichte sei insofern eher für Erwachsene gedacht, weil sie eine gesunde Portion Zynismus besitze und der Spieler aufgrund seiner Handlungen “gut“ oder “böse“ sein könne. Das Endergebnis konnte zwar die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen, war aber unterm Strich ein spielenswerter Exklusivtitel für die Wii.
Der Nachfolger Micky Epic: Die Macht der 2 erscheint nun für alle aktuellen Heimkonsolen. Dabei ist das grundlegende Konzept gleich geblieben: Wieder steuert ihr Micky Maus durch die zahlreichen Gebiete des Wastelands, löst die vielen Sorgen der Bewohner, hüpft fleißig über unzählige Plattformen und müsst allerlei harmlose Rätsel mithilfe des besagten Zauberpinsels lösen.
Mit diesem könnt ihr bestimmte Objekte manipulieren, die ihr entweder via Farbe materialisiert oder mittels Verdünner löscht.
So erzeugt ihr beispielsweise Plattformen, die ihr zuvor nur schemenhaft in der Luft schweben gesehen habt, oder reißt ganze Wände ein, um einen geheimen Durchgang zu entdecken.
Auch eure Feinde, denen ihr in Wasteland begegnet, reagieren unterschiedlich, je nachdem mit welcher Flüssigkeit ihr sie bespritzt. Bei der Farbe werden sie freundlich und stehen euch zur Seite. Setzt ihr hingegen den Verdünner ein, dann zerfließen sie zu einer kleinen, matschigen Pfütze.
Für zwei Spieler gedacht
Die größte Veränderung im Vergleich zum Vorgänger ist eindeutig der Oswald-Faktor, der sich als zweischneidiges Schwert entpuppt: Wie bereits angedeutet, ist der Hase von Anfang an mit dabei und weicht euch nicht von der Seite. Er bringt zudem seine ganz eigenen Fähigkeiten mit: Dank seiner Fernbedienung erzeugt er einen Elektrostrahl, er benutzt seinen Arm als Bumerang und er lässt seine Ohren so schnell rotieren, dass er mehrere Meter über dem Boden schwebt.
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