Test - Der Herr der Ringe Online: Die Schatten von Angmar : Abenteuer in Mittelerde

Auch wenn ihr meint, hinsichtlich der Aufgaben der Gefährten schmachtend zurückbleiben zu müssen, habt ihr dank unzähliger Quests ständig alle Hände voll zu tun. Besonders in diesem Punkt erweist sich ’Der Herr der Ringe Online’ als abwechslungsreich. Ihr könnt in den verschiedenen Ortschaften Aufgaben übernehmen und diese im Umland erledigen. Gleichzeitig wird daneben der Handlungsfaden in den so genannten epischen Quests weitergesponnen, in denen ihr regelmäßig auf die bekannten Romanhelden trefft, da diese hin und wieder eure persönliche Hilfe benötigen. Garniert werden die Abenteuer durch Ausflüge in entweder für Einzelspieler oder Gruppen ausgelegte abgeschlossene Instanzen. Ungeduldige Vielspieler werden sich bezüglich der Inhalte für den höheren Level-Bereich ein wenig gedulden müssen. Genre-üblich sind zusätzliche Inhalte jedoch nur eine Frage der Zeit.

Selbstverständlich darf der Held Belohnungen für seine Anstrengungen erwarten. Durch den Erfahrungsgewinn entwickelt sich der Charakter rollenspieltypisch und erwirbt so im Laufe seines Lebens immer weitere Fertigkeiten. Da man sich jedoch von den unzähligen anderen Mitspielern der eigenen Klasse etwas unterscheiden möchte, haben die Entwickler die Fertigkeiten für jedermann um die so genannten Talente ergänzt. Diese müsst ihr euch gezielt erarbeiten und deren Anforderungen könnten wahrlich unterschiedlicher nicht sein. So dürft ihr euch beispielsweise durch das Erledigen von Aufgaben und die daraus resultierende gesteigerte Gunst der Bevölkerung einer Region am Ende mit zusätzlichen Fähigkeiten spezialisieren. Prominente Schlächter einer bestimmten Monsterrasse dürfen sich ebenso über neue Eigenschaften oder über einen für alle sichtbaren neuen Titel freuen.

Das bereits erwähnte Monsterspiel, in dem ihr ab Stufe zehn wenigstens temporär in die Haut der Bösen schlüpfen könnt, bietet weitere Möglichkeiten der Individualisierung. Wer sich auf beiden Seiten erfolgreich im Kampf Spieler gegen Spieler behauptet, wird mit Schicksalspunkten belohnt. Hier handelt es sich um eine Art Währung, für die man im Gegenzug weitere Fähigkeiten erhält. Dadurch verkommt das Monsterspiel nicht vollkommen zum nutzlosen Minigame bzw. hält für den Titel zumindest ansatzweise ein PvP-System bereit.

Schauplatz von ’Der Herr der Ringe Online’ ist Eriador, das im Norden vom Hexenkönig aus Angmar bedroht wird. Je nach gewählter Rasse startet ihr in unterschiedlichen Regionen von Eriador: Die Zwerge hausen in den blauen Bergen, die Elben stammen von den Turmbergen, die Menschen siedeln im Breeland und im allseits bekannten Auenland gehen die Hobbits ihren täglichen Geschäften nach. Besonders wer sich zu Beginn ein Bild von jeder Rasse machen möchte, bekommt den grafisch abwechslungsreichen Eindruck des Spiels präsentiert. Eisig und schneebedeckt sind die blauen Berge und herbstlich angehaucht zeichnet sich das Elben-Gebiet aus, während Hobbits und Menschen in einer ländlich-sommerlich geprägten Umwelt beheimatet sind. Tag- und Nachtwechsel sowie unzählige Landschaftsdetails ermöglichen eine lebendig wirkende Spielwelt.

Auch ein Handwerkssystem darf normalerweise in einem Online-Rollenspiel nicht fehlen, um die Spieler mit hochwertigen Gegenständen zu versorgen. Hier verfolgt Turbine einen durchaus interessanten Ansatz. Während das Handwerk generell einfach gehalten wurde, um auch hier nicht nur Hardcore-Spieler faszinieren zu können, wurden immer drei miteinander verwandte Berufe in übergeordnete Berufsgruppen zusammengefasst: Rüstungsschmiede vereinen deshalb die Fertigkeiten eines Bergmanns, des Schmieds und die eines Schneiders in sich. Ein Historiker studiert die Disziplin des Gelehrten, pflegt seinen eigenen Kräutergarten und kann durch seine archäologischen Forschungen sogar die Waffen der Vorfahren produzieren.