Test - Def Jam Fight for NY : Def Jam Fight for NY
- PS2
Mit zehn bis zwölf Spielstunden ist das Herzstück von 'Def Jam Fight for NY' - der Story-Modus - um einiges umfangreicher ausgefallen als der des Vorgängers. Dies liegt vor allem an der schier überwältigenden Zahl an Wrestlern, die es im Rahmen der dichten Handlung zu besiegen gilt. Diese rekrutieren sich vor allem aus der Rap-Branche, allerdings beließ man es im Hause EA nicht bei den Künstlern des Def Jam-Labels. Auch Hip-Hop-Größen anderer Ställe sowie einige bekannte Schauspieler betteln um ihre Kieferbehandlung. Die Liste der mitwirkenden Stars liest sich wie der Abspann eines Milieu-Films: Carmen Elektra, Lil' Kim, Henry Rollins, Busta Rhymes, Snoop Dogg, Flava Flav, Sean Paul und Danny Trejo bilden nur einen Bruchteil der annähernd 70 Spiel-Charaktere. Ehrensache, dass nahezu jeder der beteiligten Musiker ein Stück zum illustren Soundtrack beisteuert, was bei weniger Rap begeisterten Spielern aber nicht unbedingt als Vorteil durchgehen wird.
Die Echtzeit-Zwischensequenzen des spannenden Story-Modus profitieren enorm von der hohen Detailversessenheit der zuständigen Grafikabteilung. Neben den lizenzierten und originalgetreu nachgebildeten Stars glänzen selbst die eigens für das Spiel geschaffenen Prügelknaben mit tollem Voice-Acting sowie absolut lippensynchronen und überaus lebensechten Gesichtsanimationen. Somit sucht die Inszenierung der packenden Geschichte in diesem Genre ihresgleichen - und das ist keine Übertreibung!
Hier kommt die Style-Polizei!Ein besonderes Augenmerk richteten die Entwickler auf die Ausstattung des eigenen Charakters. Vorausgesetzt, man hat sich genug Preisgelder erprügelt, darf man nahezu jeden Aspekt des Äußeren seines schlagfertigen Alter Egos verändern. Tausende lizenzierte Markenhosen, -Shirts oder -Jerseys dürfen sogar auf verschiedene Weisen getragen werden: Jacke offen oder zugeknöpft, Hemd lang oder in die Hose gesteckt - fast alles ist möglich. Auch Schmuck, Tattoos oder neue Haarschnitte verbessern euer Prestige im Ring, nehmt euch also die Zeit und geht ab und an mal shoppen.
Zehn Mehrspieler-Varianten stehen euch nach komplettiertem Story-Modus zur freien Auswahl. Hierbei will beispielsweise das Auto des Gegners mit seinem Besitzer zerbeult werden oder man soll seinen Kontrahenten aus dem Fenster befördern. Eine Online-Variante oder einen Tournier-Modus im Rahmen der spaßigen Matches stehen leider nicht zur Verfügung - schade! Entgegen der immer flüssig ablaufenden Zwei-Spieler-Matches verlangen die detailreiche Ausgestaltung der Locations und die tollen Kämpfermodelle allerdings ihren technischen Tribut. Zu viert gerät die Luxusgrafik deshalb dezent ins Stocken. Auch die Kameraführung lässt bisweilen zu wünschen übrig. Steht der freien Sicht im Ein- oder Zweispielermodus hin und wieder kurz ein jubelnder Zuschauer im Weg, leidet die Übersicht mit drei Kumpels schon mal unter der weit entfernten Perspektive. Hier hat man leider nicht immer das Optimum zu bieten. Ebenfalls Anlass für gerümpfte Nasen geben die Ladezeiten, deren Länge meist zwar zu verschmerzen sind, in ihrer Häufigkeit aber schon mal für Ungeduld sorgen können.
Kommentarezum Artikel