Test - Daemon X Machina : Mech-Action: Kampfroboter gegen Maschinen
- NSw
Anime, Manga, Filme, Serien – Mechs sind ein fester Bestandteil der japanischen Popkultur. Ob in Anime-Klassikern wie Neon Genesis Evangelion oder auch in vielen anderen Werken kämpfen die riesigen Kampfroboter gegeneinander oder werden mit Aliens konfrontiert. Im Hollywood-Actionfilm Pacific Rim brachte Guillermo del Toro die Mechs als letzte Waffe der Menschheit zum Einsatz. Unter den Videospielen ist Armored Core von den Dark-Souls-Machern From Software wahrscheinlich eine der bekanntesten Mech-Action-Reihen, deren Produzent Kenichiro Tsukuda nun für das Switch-exklusive Daemon X Machina verantwortlich zeichnet.
Im Action-Spiel von Marvelous First Studio und Nintendo tretet ihr als Pilot eines als Arsenal bezeichneten Mech-Kampfroboters gegen Maschinen namens Immortals an. Nachdem ein Mond auf einen Planeten gestürzt ist, haben sich diese gegen die Menschheit gewandt. Als Outer, ein Mensch, der mit der geheimnisvollen Femto-Energie in Kontakt kan, ist es eure Aufgabe, die Menschheit zu beschützen und gleichzeitig die Versorgung der Welt mit dem für neue Technologien erforderlichen Femto zu gewährleisten.
Erst schleppend, dann spannend
Nach der Outer-Aufnahmeprüfung erhaltet ihr von verschiedenen Konsortien sowie der überwachenden Organisation Orbital Haupt- und Nebenaufträge. Als Söldner erfüllt ihr die Aufgaben natürlich gegen Bezahlung und könnt durch das Erfüllen von Nebenzielen euren Verdienst noch erhöhen. Um besser gerüstet zu. Außerdem könnt ihr im Labor in drei Skilltrees Körpermodifikationen kaufen und somit euren Piloten und Arsenal weiter verstärken oder in der Fabrik neue Teile und Waffen für euren Kampfroboter herstellen.
Die Geschichte von Daemon X Machina kommt anfangs etwas schleppend in Gang, wird später aber zunehmend spannender. Von Zeit zu Zeit könnt ihr sogar ein klein wenig Einfluss auf das Geschehen nehmen, größere Abweichungen solltet ihr aber nicht erwarten. Erzählt wird die Geschichte in gelegentlichen Zwischensequenzen, vorwiegend leider aber in schlichten Dialogboxen.
Brachiale Mech-Kämpfe
Kern von Daemon X Machina ist aber ohnehin das Action-Gameplay. Mit eurem Mech-Kampfroboter zieht ihr in verwüsteten Gebieten in den Kampf. Die Steuerung eures sowohl am Boden als auch in der Luft frei bedienbaren Arsenals ist überraschend gut gelungen. Obwohl anfangs ein wenig Eingewöhnung erforderlich ist und nicht alle Möglichkeiten ausreichend erklärt werden, sind die schnellen Kämpfe schon bald in Fleisch und Blut übergegangen. Das ist spätestens in den Bosskämpfen gegen riesige Maschinen oder bei Auseinandersetzungen mit anderen Arsenal-Piloten wichtig.
Leider kann es in den Schlachten vergleichsweise schnell etwas chaotisch werden, was zu Lasten der Übersichtlichkeit geht. Vor allem die relativ kleinen gegnerischen Söldner bewegen sich manchmal so schnell, dass sie ohne die Minikarte schwer zu verfolgen sind. Das vollgepackte HUD und zahlreiche weitere Feinde, auf die eure Zielerfassung reagiert, tragen ihren Teil dazu bei. Größere Schwierigkeiten bereitet das aber glücklicherweise nie, da Minikarte und Namensanzeige der Gegner sowie die freie Bedienung eures Arsenals stets dazu beitragen, schnell wieder die Übersicht zu gewinnen. Außerdem machen die Auseinandersetzungen genug Spaß, um selbst bei kleinen Rückschlägen motivierend genug zu sein.
Allerdings lässt Daemon X Machina ein wenig Abwechslung vermissen. Obwohl die Missionsziele zwar auf dem Papier durchaus voneinander abweichen, geht es im Endeffekt immer nur darum, möglichst viele Feinde abzuschießen, Objekte zu sammeln oder Einrichtungen zu erkunden. Dass Daemon X Machina trotzdem funktioniert, ist gleichermaßen der vielleicht etwas klischeehaften, stark Anime-lastigen Geschichte sowie dem Action-Gameplay zu verdanken. Es macht einfach Spaß einen immer mächtiger werdenden Mech-Kampfroboter zu steuern.
Gemeinsame Missionen
Für zusätzliche Abwechslung sorgt der Koop-Modus. Online oder lokal zieht ihr mit bis zu drei Mitspielern in speziellen Missionen gemeinsam in den Kampf. Neben den Aufträgen, bei denen ihr gegen Bossgegner oder andere Arsenal-Piloten antretet, kann die Spielart festgelegt werden. Auf diese Weise ist es möglich, maßgeschneiderte Partien für Anfänger, Gelegenheits- oder Hardcore-Spieler zu erstellen. Eine Text-Chat-Funktion lässt euch vorgefertigte und frei belegbare Kommentare und Gesten zur Kommunikation einsetzen. Zudem können fehlende Mitspieler von verschiedenen KI-Kameraden aufgefüllt werden.
Bleibt der Blick auf die Technik. Grafisch kann sich Daemon X Machina durchaus sehen lassen, Effekte und Arsenals sind gelungen, auch wenn die Texturen matschig wirken und die Umgebungen sicherlich keinen Schönheitspreis gewinnen werden. In den schnellen Kämpfen hat aber eh niemand Gelegenheit dazu, auf so etwas zu achten. Dafür fallen die gelegentlichen Framerate-Einbrüche negativ auf, die vor allem am Fernseher und weniger im Switch-Handheld-Modus. Glücklicherweise sind die Ruckler nie so stark, dass das Gameplay darunter leidet. Untermalt wird das Geschehen von einem schön treibenden, passenden Soundtrack, während die Dialoge wahlweise auf englisch oder japanisch gut vertont sind.
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