Test - Cubetractor : Lenken, Denken und Verteidigen
- PC
Zögerlich
Während sich all dies auf dem Papier innovativ und gewitzt anhört, entpuppt sich der letztgenannte Punkt als Störfaktor. Um zwei Kisten gezielt zu vermengen, müsst ihr sie nacheinander anvisieren und per Tastendruck in Bewegung setzen. Daraufhin schweben sie auf euch zu und sollten miteinander kollidieren, sofern das Timing stimmt.
Das Problem ist die Steuerung, die diese Bewegungskommandos gerne verschluckt. Sprich, wenn ihr nur kurz in die Richtung einer Kiste schaut und hastig die betreffende Taste drückt, dann passiert oftmals gar nichts. Ihr müsst die Box mindestens ein bis zwei Sekunden im Blick haben, damit sich buchstäblich etwas bewegt.
Wer nun argumentieren möchte, dass Cubetractor ohne diese “Verzögerung“ viel zu leicht sei, der entlarvt streng genommen den nächsten Kontrapunkt. Trotz aller ambitionierten Konzeptideen ist den Entwicklern kein adäquates Leveldesign in den Sinn gekommen, das den Spieler abseits des Hektik-Faktors herausfordert. Viel zu oft könnt ihr die Meanies schnöde mit den vielen auf dem Spielfeld verteilten Kisten einfach kaputt rammen, anstatt dass ihr taktisch klug eure Basis aufstellen müsstet.
Gegen Ende sind solche “Rammmanöver“ aufgrund einer halbwegs komplexeren Levelgestaltung kaum noch möglich, weshalb ihr erst dann zum strategischen Denken gezwungen werdet. Und dann schleicht sich das Gefühl ein, dass es aufgrund der stets auf einen Bildschirm beschränkten Aufgaben immer nur eine Lösung gibt, die der Spieler im Try-&-Error-Verfahren und unter dem immer hektischer werdenden Treiben austüfteln muss.
Optisch wie musikalisch vermittelt Cubetractor einen runden Gesamteindruck. Die Farbkulisse mit ihren matten Grün- und Brauntönen hebt sich wohlwollend vom Gros der Independent-Szene ab und der Chiptune-Sound stört nicht, obwohl sich die Anzahl der Musikstücke in Grenzen hält.
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