Test - Corsair Scimitar Pro RGB : Ein spitzfindiges PC-Nagetier
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Dieser Kritikpunkt gilt ausschließlich für die mit der Nummer eins ausgewiesene Taste. Die restlichen elf sind nicht nur sehr gut erreichbar, man kann sie auch nach etwas Eingewöhnung prima voneinander unterscheiden, selbst wenn man nicht hinsieht. Eine ausgetüftelte Aufreihung ermöglicht dies. Das Raster besteht aus je drei übereinanderliegenden Tasten in vier Reihen. Ungerade Reihen sind glatt, gerade hingegen mit einer rauen Oberfläche versehen, die man jederzeit gut erfühlen kann. Auch hier sei jedoch erwähnt, dass Spieler mit groben Händen benachteiligt sind, da die zwölf Tasten nur einen geringen Abstand zueinander haben.
Pixelfriemeln für Profis
Masterfrage: Was macht ihr mit den zwölf seitlichen Tasten? Antwort: Buchstäblich alles, was ihr wollt. Mit der zugehörigen Software namens Corsair Utility Engine (CUE) dürft ihr nicht nur die Funktion der zwölf seitlichen Tasten bestimmen. Ihr dürft auch die dpi-Abstufung nach Gutdünken einstellen, euch eine zugehörige LED-Farbe für jede Abtastrate aussuchen und sämtliche Präferenzen in mehreren Profilen speichern. Das ist praktisch, wenn auch bei den ersten Versuchen ein wenig fummelig, weil nicht so intuitiv gelöst wie bei anderen Herstellern.
Makros erstellen geht ganz fix. Ihr drückt innerhalb der Software-Einstellungen auf einen Aufnahmeknopf und gebt danach die gewünschte Abfolge an Tastatur- und Mausbefehlen ein. CUE speichert dabei sogar die Pausen zwischen den Eingaben, sofern gewünscht. Wenn nicht, löscht ihr sie aus dem Schema oder gebt die Verzögerung durch manuell bestimmte Werte ein. Was ihr auf eine Taste legen wollt, bleibt euch überlassen. Wollt ihr keine Makros belegen, so könnt ihr auch den Start eines Programms zuweisen, Textabsätze einprogrammieren, die ihr häufig verwendet, oder die Taste komplett abschalten.
Was zu Anfang wenig intuitiv erscheint, ist das Zuweisen eines Makros oder eines Sonderbefehls auf einen der zwölf Spezialknöpfe. Schwer ist das nicht, nur ist ohne genaue Anweisung in der Bedienungsanleitung schwierig zu erahnen, wie es funktioniert. CUE verwendet hierfür eine Illustration der Maus, die man anfangs als schlichtes Hintergrundbild einschätzt und nicht als Bedienelement. Ein paar Kontexthinweise der Marke „Nun bitte hier den Knopf zuweisen“ würden helfen.
Hat man den Kniff einmal kapiert, gibt es selbstverständlich keine Probleme mehr. Somit reduziert sich die Kritik darauf, dass Corsair Anfängern entweder genauere Anweisungen in der Bedienungsanleitung geben sollte oder die Software selbst häufiger mit Kontext arbeiten könnte. Kein grober Schnitzer, nur eine unnötige Stolperfalle.
Die praktischen Anwendungsgebiete für Makros, die ihr den zwölf seitlichen Tasten zuweist, kennen keine Grenzen. Wisst ihr zum Beispiel die genaue Abfolge von Angriffen, die ihr in einem MMO oder MOBA benötigt, um einen harten Feind zu schwächen, dann zeichnet einfach die Eingabe der Tasten auf und weist sie einem der Knöpfe zu. Ein Praxistest mit einem Barden in Herr der Ringe Online verlief hervorragend. Die Bardenklasse setzt auf mehrere Balladen und Lieder, deren Effekte nacheinander schwerere Angriffe freischalten. Dank frei wählbarer Pausenlängen zwischen den Kommandos ließen sie sich auf die Sekunde genau abstimmen.
Aber warum solltet ihr euch auf Spiele beschränken? Es gibt unzählige Programme mit komplexen Abfolgen von nervigen Tastaturbefehlen. Zum Beispiel Blender, Unity oder Inkscape. Für all diese Arbeitswerkzeuge stellten wir mehrere Makros ein, die den Arbeitsprozess erheblich beschleunigten und nicht zuletzt das Gedächtnis auf Dauer entlasten. Habt ihr euch einmal daran gewöhnt, wollt ihr gar nicht mehr ohne Makros arbeiten, zumal die Maus ungemein bequem in der Hand liegt.
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