Test - Corsair K60 RGB Pro / K100 RGB : Die zwei neuen Tastaturen im Test
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Was Tastaturen angeht, steht Corsair ohne Zweifel mit an der Spitze der Nahrungskette im Gaming-Bereich. Oftmals ausgestattet mit exklusiven Cherry-Schaltern und robuster Verarbeitung, hat das auch seine Gründe. In diesem Herbst trumpft der Hersteller gleich mit zwei neuen Modellen auf, dem neuen High-End-Flaggschiff K100 RGB für 249,99 Euro, sowie der deutlich günstigeren K60 RGB Pro für 139,99 Euro, letztere wieder mal mit neuen Cherry-Schaltern. Wir haben beide Modelle auf ihre Zocktauglichkeit getestet.
Corsair K60 RGB Pro (139,99 Euro)
Wer es minimalistisch mag, der greift zur K60 RGB Pro. Wobei, so ganz minimalistisch ist zumindest der Preis nicht, aber wer Corsair kennt, der weiß, dass es fürs Geld auch Gegenwert gibt. Bei der K60 handelt es sich um eine mit 880 Gramm vergleichsweise leichte Volltastatur mit den Abmessungen 441 x 137 x 35 mm. Auf einen Alurahmen müsst ihr aber dennoch nicht verzichten.
Die Ausstattung der Tastatur ist eher überschaubar. Es gibt weder Sondertasten noch USB-Passthrough oder sonstige Gimmicks wie Multimediatasten. Auch eine Handballenauflage ist nicht mit im Angebot. Immerhin, RGB-Beleuchtung ist offenbar unverzichtbar, die Konfiguration erfolgt, wie bei Corsair gewohnt, über die iCUE-Software. Dank der freistehenden Tasten und der transparenten Schaltergehäuse sieht die Beleuchtung ziemlich schick aus. Die Höhenverstellung der Tastatur ist Standard, gut sind die Antirutschgummis, die der Tastatur einen sicheren Stand verleihen.
Die Besonderheit der Tastatur sind die nagelneuen Cherry-Viola-Switches. Der deutsche Hersteller hat die neuen Switches vorrangig für Tastaturen im unteren Preissegment konzipiert, unter anderem um eine Alternative zu den preiswerten Rubberdome-Tastaturen zu eröffnen. Corsairs Variante einer Budget-Tastatur ist allerdings durchaus teurer als so manche mechanische Tastature.
Sei es drum. Die Viola-Switches bestehen aus weniger Komponenten als gängige mechanische Schalter und sind darauf ausgelegt, dass die Beleuchtung über SMD-LEDs direkt auf der Platine der Tastatur erfolgt. Hinzu kommt ein neues, selbstreinigendes Kontaktsystem, das ebenfalls einfacher in der Herstellung ist und somit weniger Kosten verursacht.
Das Tippgefühl der Viola-Switches ist recht ungewohnt dank des von Cherry als crosslinear bezeichneten Verhaltens. In den ersten zwei Millimetern bis zum Auslösepunkt ist der nötige Anschlagdruck nämlich mit 45 cN deutlich niedriger als in den letzten zwei Millimetern bis zum Gesamthub von vier Millimetern. Das heißt, ihr habt quasi etwas wie zwei Widerstandsstufen bei einem jeweils linearen Verhalten.
Das fühlt sich schon deutlich anders an als bei taktilen oder linearen Schaltern. Hat man sich aber dran gewöhnt, geht das vor allem beim Schreiben recht gut von der Hand. Vor allem gefällt, dass die Tastatur verhältnismäßig leise ist. Weniger schön ist allerdings, dass vor allem die Leertaste bei hartem Anschlag ein deutliches Federgeräusch von sich gibt, ebenso die Entertaste, wenn auch in etwas verträglicherem Ausmaß.
Insgesamt entpuppt sich die K60 als grundsolide, weitgehend aufs Nötigste beschränkte Tastatur mit guter Verarbeitung und – nach kurzer Eingewöhnung – angenehmem Tippverhalten für Vielschreiber und Gelegenheitszocker. Ambitioniertere Spieler dürften mit dem Verhalten der Schalter wohl nicht so recht warm werden.
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