Test - Conflict: Vietnam : Conflict: Vietnam
- PS2
- Xbox
Die Missionen selbst sind gewohnt abwechslungsreich ausgefallen und punkten durch überraschende Wendungen. Da wird man während einer gemütlichen Wache schon einmal von einem Vietcong-Trupp überrascht, hält zunächst die Stellung und zieht sich beim Herannahen von Panzern vorerst zurück. Im großen Finale ordert man schließlich einen Luftschlag gegen die feindlichen Fußsoldaten und sprengt einen Panzer mit dem Raketenwerfer.
So Adrenalin fördernd die Missionen jedoch auch sein mögen, so unfair sind viele der geskripteten Ereignisse. Diverse, gut im Dschungeldickicht versteckte Sprengfallen, Scharfschützen, die überraschend über euch herfallen, oder die schon erwähnten Panzer, die mit einem glücklichen Treffer schon einmal euren kompletten Heldentrupp ausschalten können, fordern vorsichtiges Vorgehen und sorgen für den einen oder anderen Nervenzusammenbruch beim Spieler. Dennoch muss man Pivotal zugute halten, dass der allgemeine Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu den Vorgängern spürbar gesenkt wurde. Zumindest der niedrigste der vier wählbaren Spielstufen lässt nun auch Anfängern eine Chance, da eure Soldaten nicht schon nach dem zweiten Gewehrtreffer verwundet am Boden liegen.
Hat einer eurer Recken jedoch einmal zu viel abbekommen, heißt es glücklicherweise nicht sofort Game Over. Selbst nach einem Raketentreffer bleibt der verwundete Soldat zunächst nur liegen und lässt sich mittels Erste Hilfe-Kasten schnell wieder auf Vordermann bringen. Nur wer seine Soldaten ausbluten lässt, ist gezwungen, die Mission vom letzten Speicherpunkt neu zu beginnen. Diese sind im Übrigen nicht fest vorgegeben. Vielmehr steht euch je nach Schwierigkeitsgrad eine begrenzte Anzahl an Speichermöglichkeiten zur Verfügung. Wann ihr diese einsetzt, entscheidet ihr selbst.
Vier gewinnt!Da die künstliche Intelligenz bei den Mitstreitern wie auch Gegnern stark zu wünschen übrig lässt, habt ihr die Möglichkeit, die Kampagne mit menschlichen Mitstreitern im 'Coop-Modus' anzugehen. Auf der PlayStation 2 können hierzu zwei Nachwuchs-GIs durch den vietnamesischen Schlamm kriechen, während Xbox-Besitzer mit großem Freundeskreis bis zu vier Spieler vor eine Konsole locken. Die Grafik lässt hier zwar gehörig Federn und auch die Übersicht leidet unter der Splittscreen-Optik, dafür sorgt der 'Coop-Modus' dank taktischer Komponenten und einer gehörigen Portion Teamplay für gesellige Abende. Sehr schade ist, dass man auf einen Online-Modus verzichten muss.
Doch auch im Einzelspielermodus ist 'Conflict: Vietnam' optisch bestenfalls gehobenes Mittelmass. Die neu entwickelte Grafik-Engine punktet zwar mit einer beachtlichen Weitsicht, einem hohen Gegneraufkommen sowie einer dicht bewachsenen Dschungellandschaft, dafür stört ein allgegenwärtiger Weichzeichnungsfilter in der Ferne, sowie teils extrem verwaschene Texturen. Außerdem sind die Animationen einmal mehr recht hölzern ausgefallen. Ein großer Systemunterschied ist übrigens nicht zu verzeichnen. Die PlayStation 2-Version neigt zu minimal häufigeren Ruckeleinlagen, die jedoch nicht weiter stören.
Während die Optik somit nur bedingt überzeugt, kann zumindest die akustische Seite fast restlos gefallen. Der tolle 60er-Soundrack – unter anderem mit 'Paint it Black' von den Rolling Stones – passt perfekt zum Szenario, die dichten Soundeffekte werden je nach System in Dolby Digital oder Dolby ProLogic II ausgegeben und selbst die Leistung der deutschen Sprecher ist von angenehm hoher Qualität. Wer dennoch Englisch bevorzugt, kann die Sprache dank multilingualer DVD jederzeit ändern. Von der Spracheinstellung unbeeinflusst bleibt der Gewaltfaktor. 'Conflict: Vietnam' kommt in Deutschland geschnitten auf den Markt. Blut und herumfliegende Körperteile bleiben unseren europäischen und amerikanischen Kollegen vorbehalten.
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