Test - Commandos: Strike Force : Commandos: Strike Force
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Die beliebte Strategiespiel-Reihe ’Commandos’ wandelt auf neuen Pfaden: In ’Strike Force’ müssen der Green Beret, der Spion und der Scharfschütze die Feinde aus der Ego-Perspektive in Shooter-Manier ausschalten. Ob die neue Ausrichtung gelungen ist oder im WWII-Actioneinerlei untergeht, klären wir im folgenden Review.
Krieg in EuropaEuropa ist vom Zweiten Weltkrieg erschüttert. Ende des Jahres 1941 erstreckt sich der Einfluss des deutschen Reiches von Calais bis zum sowjetischen Leningrad. Doch in den besetzten Gebieten regt sich Widerstand. Widerstand gegen die grausame deutsche Besatzungspolitik, Widerstand gegen Hitlers gefürchtete Wehrmacht. In Frankreich organisiert die Résistance das Vorgehen gegen die ungeliebten Besatzer, die norwegischen Untergrundkämpfer sabotieren gezielt die deutsche Marine und im okkupierten Stalingrad begehren die russischen Partisanen auf. Eng an deren Seite kämpft – zumindest im Spiel – die namensgebende, aber vollkommen fiktive alliierte Eliteeinheit 'Strike Force', deren Geschicke ihr fortan in die Hand nehmt. Euer Auftrag ist klar definiert: Unterstützt die lokalen Widerstandsbewegungen und fügt den deutschen Truppen empfindliche Niederlagen zu.
Ein Hauch von Hollywood'Commandos: Strike Force' entführt euch im Verlauf der 14 Missionen umfassenden Kampagne in das beschauliche Städtchen Petaux, schickt euch in den Kampf um das norwegische Shundeinn und lässt euch schließlich im letzten Spielabschnitt den chaotischen Häuserkampf um Stalingrad hautnah nachempfinden. Bis auf die Grundmauern zerstörte Gebäude und der ständig präsente Kugeldonner vermitteln bedrückende Kriegsatmosphäre, in die die Handlung hervorragend eingebettet ist. Die Strike Force, das sind nicht nur ein Scharfschütze, der Green Beret und der Spion, sondern William Hawkins, Francis O'Brian und Colonel Brown. Vielschichtige Charaktere also, die in den hervorragend inszenierten Zwischensequenzen rund um eine Story über Verrat und Missgunst in den eigenen Reihen ihre gottverdammte Pflicht erfüllen. Tolle Kameraeinstellungen, bissige Dialoge und hervorragende Sprecher, darunter die deutsche Stimme von Tony Soprano, versprühen einen Hauch von Hollywood.
Die drei Spezialisten bekämpfen Hitlers Schergen in der Tradition der 'Commandos'-Serie auf vollkommen unterschiedliche Art und Weise. Der Green Beret springt in bester Nahkampfmanier in die Bresche, wenn's hart auf hart kommt, der Scharfschütze nimmt den Feind aus überlegener Position aufs Korn und der Spion schleicht sich unbemerkt durch die Reihen der Wehrmacht, nur um im richtigen Moment mit der Klaviersaite lautlos zuzuschlagen. Die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder richtig einzusetzen, ist der Schlüssel zum Erfolg – obgleich die Krieger seit ihrem letzten Einsatz einiges verlernt haben. Der Green Beret gräbt sich nicht mehr ein und der Spion lässt getötete Gegner jetzt an Ort und Stelle liegen, anstatt sie sicher hinter meterhohen Kisten zu verstauen. Die Pyro Studios kommen dabei dem veränderten Spielverhalten der letzten Jahre entgegen und legen das Geschehen deutlich actionbetonter an. Aufregende Schleichmissionen hinter feindlichen Linien wechseln sich mit dramatischen Schusswechseln an vorderster Front ab. Das Leveldesign von 'Strike Force' ist abwechslungsreich und zugleich fordernd. Ihr infiltriert ein geheimes Gefangenenlager im zerbombten Stalingrad, sabotiert das deutsche Atomwaffenprogramm oder sichert ein Bauerndorf für die Ankunft alliierter Fallschirmtruppen.
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