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Test - Castle of Illusion starring Mickey Mouse : Hier kommt die Maus ... wieder!

  • PC
  • PS3
  • X360
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Wir schreiben das Jahr 1990. Nintendo und Sega liefern sich schon seit Jahren einen erbitterten Kampf um die Gunst der Zocker. Während Nintendo in Japan am 21. November seine neue 16-Bit-Konsole auf die Meute loslässt, setzt Sega genau am gleichen Tag auf Mickey Mouse. Und tatsächlich: Castle of Illusion starring Mickey Mouse wurde über Nacht zu einem Jump-'n'-Run-Klassiker. Jetzt, 23 Jahre später, erscheint der Titel als Neuinterpretation. Hat auch diese neue Version das Zeug zum Klassiker?

Eigentlich könnte alles so schön sein zwischen Mickey und Minnie. Eigentlich. Wäre da nicht die Hexe Mizrabel, die kurzerhand die hübsche Minnie entführt und somit Mickey in ein Abenteuer stürzt. Das ist die Geschichte des Spiels. Und mehr bedarf es auch nicht, denn wir reden hier von einem ganz klassischen Jump 'n' Run. Also macht sich die berühmte Maus auf ins Schloss der Illusionen, denn dort hält die Hexe Minnie gefangen.

Das Schloss ist ähnlich wie bei Mario 64 eure Anlaufstelle, wenn es darum geht, die verschiedenen Level zu absolvieren. Welche Level ihr betreten könnt, hängt davon ab, wie viele Edelsteine ihr bis jetzt in den erledigten Leveln gesammelt habt. Jede Welt ist dabei in drei Abschnitte unterteilt, inklusive obligatorischer Endbosse. Um euch der Feinde zu erwehren, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ihr plättet sie mit eurem Hosenboden oder ihr werft mit eingesammelten Gegenständen wie Murmeln oder Äpfeln nach ihnen. Eine Finesse gibt es beim Sprung auf den Kopf des Gegners allerdings noch: Drückt ihr den Sprungknopf in der Luft ein zweites Mal und haltet diesen gedrückt, katapultiert sich Mickey noch höher in die Luft. Gerade dieses kleine Feature ist extrem wichtig, um an schwer erreichbare Schatztruhen zu kommen.

Aus Alt mach Neuinterpretation

Bis jetzt wirkt alles nicht außergewöhnlich. Der Reiz dürfte für viele Veteranen darin liegen, „ihren“ Klassiker im modernen Gewand zu sehen. Und das ist wirklich sehr hübsch. Der Titel ist eigentlich ein klassischer 2-D-Platformer. Hin und wieder gibt es zwar Abschnitte, in denen Mickey zum Beispiel vor einem riesengroßen Apfel à la Indiana Jones fliehen muss, oder auch Stellen, wo ihr euch nicht nur von links nach rechts, sondern auch in den Raum hinein bewegt, aber das sind Ausnahmen. Dadurch wird allerdings sofort klar: Die Level sind nicht einfach nur aufgehübschte Versionen des Klassikers, sondern bieten auch neue Abschnitte und Elemente. Hier und da mal ein kleines Rätsel zum Beispiel.

Ausnahmslos schön ist vor allem die Optik. Man erkennt sofort die unterschiedlichen Welten des Originals wieder. Mit viel Liebe zum Detail und verdammt charmant hat das Spiel einen neuen Anstrich bekommen, der sich sehen lassen kann. Seien es die Gegner oder die malerischen Hintergründe, Castle of Illusion starring Mickey Mouse versprüht diesen liebevollen Disney-Charme - und hört sich auch danach an. Die klassischen Melodien findet ihr hier ebenfalls wieder, aber jetzt bestehen sie aus sanften Orchesterklängen, die das Ohr umschmeicheln. Neu dazugekommen ist eine Märchenonkel-Erzählstimme die wie in Bastion immer wieder mal die eine oder andere Aktion kommentiert.

Castle of Illusion: Starring Mickey Mouse - Launch Trailer
Oh noes! Minnie wurde gekidnapped. Kommt euch bekannt vor? In diesem Reboot gibts ganz viel Fanservice und Mäuseretterei

Also alles top?

Leider nicht, denn es gibt eine sehr wichtige Sache, bei der das Spiel nicht überzeugen kann: die Steuerung. Zwar war der Klassiker auch nicht das Nonplusultra, was präzise Sprünge angeht, aber in Zeiten von Rayman und Mario wäre es schön gewesen, man hätte sich in diesem Bereich ein wenig mehr in die Moderne getraut. Mickey zu kontrollieren, fühlt sich etwas zu schwammig an. Das wird vor allem bei vorher genannter Riesenapfelpassage deutlich. Sprünge genau zu landen, wird so zu einer unnötigen Herausforderung. Etwas, das bei einem Jump 'n' Run nun mal enorm wichtig ist.

Das liegt auch an den Animationen, die flüssiger sein müssten. Man wird das Gefühl nicht los, dass sich der Titel besser spielen lassen würde, wenn er mit 60 Bildern in der Sekunde laufen würde.

Und zu guter Letzt ist es ein wenig enttäuschend, dass das Original nicht als Bonus enthalten ist. Sorry, aber so etwas muss als Fan-Bonus bei so einem Remake mit dabei sein. Nur Vorbesteller der PSN-Version haben die alte Version dazubekommen.

Fazit

Felix Rick - Portraitvon Felix Rick

Ich liebe das alte Castle of Illusion. Nein, wirklich, dieses Spiel war der Grund für mich, mir ein Mega Drive zu besorgen. Umso skeptischer war ich, als ich von diesem Remake beziehungsweise dieser Neuinterpretierung gehört habe. Ja, skeptisch, denn mit den Erinnerungen alter Zocker zu spielen, ist ein risikoreiches Geschäft. Kann man überhaupt durch den Mantel der nostalgischen Verklärtheit dieses neue Spiel gut finden? Das geht definitiv - bis zu einem gewissen Grad zumindest. Was die visuelle und akustische Darbietung angeht, trifft Mickey den Nagel auf den Kopf. Die Grafik ist charmant und detailliert und die Levelwelten des Klassikers sind sofort erkennbar. Im Zusammenspiel mit der grandiosen Musik habe ich mich sofort in der Zeit zurückversetzt gefühlt. Genauso habe ich damals begeistert gestaunt, als ich auf dem Mega Drive mit Mickey losgezogen bin. Allerdings stimmt etwas ganz Entscheidendes nicht: die Steuerung. Die ist zu schwammig und ungenau. Wenn es mal etwas fordernder wird und man mit Mickey auf kleinen Vorsprüngen landen muss, steht einem die Steuerung leider etwas im Wege. Auch die Animationen sind mir nicht flüssig genug. Und wenn man sich schon an so eine Neuinterpretation wagt, die ja eben auch darauf anspielt, viele Fans von früher ins Boot zu holen, dann muss auch das Originalspiel in irgendeiner Form dabei sein. Das neue Castle of Illusion fängt zwar Flair und Atmosphäre des Klassikers wunderbar ein, kann spielerisch jedoch leider nicht ganz mitziehen. Aber für einen Nostalgietrip ist dieses Spiel immer gut.

Überblick

Pro

  • wunderschön charmante Grafik
  • toller Soundtrack
  • fängt die Atmosphäre des Klassikers wunderbar ein
  • nicht einfach nur ein grafisches Update

Contra

  • Steuerung zu schwammig
  • Originalspiel nicht als Fan-Bonus enthalten
  • Animationen könnten besser sein
  • mit 3 Stunden Spielzeit relativ kurz

Kommentarezum Artikel

Castle of Illusion
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