Test - Call of Duty: Vanguard : Der schwächste Teil seit Jahren
- PC
- PS5
- PS4
- XSX
- One
Fazit
Seit dem Jahr 2007 ist die jährliche Call-of-Duty-Sause ein fester Bestandteil in meinem Spielekalender - auch das Zocken der Kampagne gehört zu diesem Ritual. Sechs bis acht Stunden Daueraction, bombastische Schlachten, teils einfallsreich inszeniert. Von großen Hollywood-Momenten bis zu kleinen Skandalen - fast immer war etwas dabei, was ich mich Kumpels oder Kollegen diskutieren konnte. So schwach wie in diesem Jahr war der Solomodus aber noch nie!
Ich bin enttäuscht, wie gleichförmig und arm an erinnerungswürdigen Szenen diese Einsätze sind. Einen Hügel voller Schützengräben zu stürmen oder im Verbund mit Panzern eine Wüste zu durchkämmen, das hab’ ich nun wirklich schon zu oft erlebt. Dabei sieht das Gebotene fast durchweg richtig gut aus. Umso ernüchternder wiegt, dass es sich derart austauschbar anfühlt. Dazu tragen auch die Spezialfähigkeiten der Soldaten bei - manche davon sind so banal, dass man während der Mission glatt vergisst, sie zu nutzen. Die Geschichte dümpelt derweil vor sich hin und wird am Ende enttäuschend aufgelöst - ja, es gibt interessante Ansätze, aber mit so blassen Figuren und Antagonisten war einfach nicht mehr drin.
In spielerischer Hinsicht ragen einzig die schleichlastigen Einsätze mit der Scharfschützen Petrova ein wenig heraus - hier weicht das Leveldesign von der üblichen Formel ab, hier kann ich die schwache Feind-KI zum Tanz bitten und meinen Spaß daraus ziehen. Auch der von Treyarch entwickelte Zombie-Modus wird mich nach der Testphase nicht mehr vor die Konsole locken - nach ein paar Stunden hatte ich alles gesehen, genug Untote effektvoll zerlegt. Ich persönlich war zwar nie der große Easter-Egg-Sucher, doch kann ich verstehen, dass die Community bei diesem Aspekt mehr erwartet hat.
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Mit Vanguard versöhnt mich letztlich der hausbackene, aber trotzdem extrem spaßige Mehrspieler-Modus. Wenngleich auch hier nicht alle Modi zünden (Champion Hill), überzeugen Umfang, Steuerung, Kartendesign und Auflevel-Motivation. Sledgehammer gelingt es zudem hervorragend, dass sich die Weltkriegsflinten dank vielen Aufsätzen ebenso druckvoll und dynamisch anfühlen wie die High-Tech-Ausrüstung in Modern Warfare & Co.
Überblick
Pro
- sehr saubere, sehenswerte Grafik
- abermals nahezu perfekte Steuerung
- viele Multiplayer-Maps an Bord
- motivierendes Aufleveln im Mehrspieler-Modus
Contra
- mutlose Kampagne ohne Highlights
- abgehalfterte WW2-Schauplätze
- einfallslose individuelle Fähigkeiten
- wenig Inhalt für Zombie-Modus
Awards
- PC
- PS4
- One
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- XSX
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