Test - Call of Duty: Modern Warfare 2 : PC-Version mit Ärgernissen
- PC
Die Call-of-Duty-Serie lebt seit jeher von den gescripteten Ereignissen, die um euch herum passieren. Es gibt wirklich nur wenige Momente, in denen ihr ruhig durchatmen könnt, denn die meiste Zeit werdet ihr regelrecht durch die Levels gepeitscht. Überall lauert die Gefahr und schießt auf euch mit allem, was da ist. Manche Levels sind etwas offener und erlauben kleine Abweichungen auf dem ansonsten sehr linearen Weg zum Ziel. Allzu viel Freiheit solltet ihr aber nicht erwarten. Noch immer gibt es kleine Trial-&-Error-Passagen und das Gefühl, dass Gegner erst dann nicht mehr nachkommen, wenn man einen gewissen Punkt im Level überschritten hat, ist leider auch noch vorhanden.
Filmreif, aber auch filmhübsch?
Grafisch sieht Modern Warfare 2 sehr gut aus. Wenn alles um euch herum explodiert und im Chaos versinkt, dann ist das schon beeindruckend. Das Spiel hat aber auch Momente, die weniger hübsch sind. Gerade so Sachen wie entfernte Berge, die man am Horizont sieht, lassen erkennen, dass die Engine doch ihre Grenzen hat. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die PC-Version weitgehend butterweich läuft und auch mit heruntergeschraubten Details noch einen guten Eindruck hinterlässt. Zumindest auf unserem Testrechner, dem wir eine etwas ältere Karte verpasst haben, fanden wir nichts zu bemängeln.
Soundtechnisch gibt es trotz der genialen Musik, die direkt von Hans Zimmer stammen könnte, leider ein bisschen zu meckern. Die Soundeffekte der Waffen sind manchmal etwas zu blass und nicht wuchtig genug. Die deutsche Sprachausgabe ist okay, aber, wie so oft, eben nicht so gut wie das Original.
Muss so etwas wirklich sein?
Bei all den abwechslungsreichen Szenarien gibt es allerdings eine Mission, die uns böse auf den Magen schlägt. Im Flughafen-Level seid ihr Undercover bei den Terroristen eingeschleust worden und seht euren bösen Kollegen dabei zu, wie sie minutenlang hilflose Zivilisten kaltblütig umlegen. In der deutschen Fassung wurde das Spiel insofern gekürzt, dass das eigenständige Schießen auf Zivilisten mit einem Game-over bestraft wird. Doch selbst mit dieser Änderung finden wir diese Mission einfach unangebracht und deplatziert.
Um das Argument ernst zu nehmen, man wolle das Grauen des Terrors darstellen, ist Modern Warfare 2 schlussendlich viel zu oberflächlich. Zudem ist so ein Level Wasser auf die Mühlen der Gegner unseres Hobbys und die ungeschnittene Variante wird in den kommenden Monaten und Jahren sicher mehr als einmal aus dem Ärmel gezogen. Da hilft es auch nicht, dass alibimäßig die Möglichkeit eingebaut wurde, diesen Abschnitt des Spiels zu überspringen.
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