Test - Caesar 4 : Caesar 4
- PC
(Matthäus 22,21)
Bei allem solltet ihr aber auch die Spiel-Ziele im Auge behalten. Häufig müsst ihr eine bestimmte Bevölkerungszahl erreichen und genügend Punkte in unterschiedlichen Bereichen erlangen. Um den Überblick zu behalten, stehen euch zum Glück für alle Lebensbereiche Berater zur Seite. Diese weisen euch in einem – ziemlich hässlichen – Extra-Bildschirm auf Mängel und Probleme hin und liefern euch Berichte über Arbeitslosigkeit, Ansehen, Steuereinnahmen, Ressourcen und Militärstärke. Für alle Lebensbereiche wie Gesundheit, Religion, Bildung, Unterhaltung und Bevölkerungswachstum erhaltet ihr Informationen und Tipps. Der Wertungsberater ist besonders wichtig, denn er zeigt euch an, inwieweit ihr die Spielvorgaben erfüllt habt und gibt euch Ratschläge zur Verbesserung.
Aus der Ferne besehen ist alles schön(Tacitus)
Die Gebäudeauswahl auf der Hauptkarte besteht aus reinen Textbuttons, die unter den Schwerpunkten wie Wasser, Gesundheit, Bildung oder Unterhaltung sortiert sind. Das sieht zwar nicht schön aus, ist aber im Großen und Ganzen praktisch. Platziert werden Gebäude mit einem Klick auf die Karte. Das Gebäude wird erst dann farbig angezeigt, wenn es Straßenanbindung hat. Da so gut wie alle Gebäude an Straßen gebaut werden müssen, hätte man das durchaus automatisieren können. Das Platzieren klappt leider eh nicht immer so, wie es sollte. Häufig dreht sich das ausgewählte Gebäude auf der Karte und ihr müsst es noch einmal auswählen. Auch das Anlegen von Straßen und Aquädukten geht nicht immer locker von der Hand, sondern ist häufig Millimeter-Arbeit.
Zu Klick-Orgien und teilweise völlig verzogenen Straßen- oder Aquädukt- kann es vor allem im späteren Spiel kommen. Besitzt ihr nicht gerade einen absoluten High-End-Rechner geht in den höheren Detailstufen die Frame-Rate dermaßen in den Keller, dass ihr im Grunde nur auf gut Glück Gebäude oder Straßen platzieren könnt. Zwar lässt sich das Problem durch herunterschalten der Auflösung und der Detailstufen lösen, was aber wohl kaum Sinn der Sache sein kann. Denn das was an 'Caesar 4' wirklich toll ist – und ein wesentlicher Punkt, indem sich das Spiel von seinem Vorgänger unterscheidet – ist die Grafik. Selten sahen Städte vor allem in der Postkarten-Ansicht so schön aus oder waren Tag- und Nachtwechsel so stimmungsvoll wie hier. Warum das allerdings dermaßen auf die Performance schlägt, ist nicht nachvollziehbar.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss*(Cato d.Ä).
Der Umfang des Spiels im Singleplayer-Modus ist recht ordentlich, wenn auch nur die drei Kampagnen mit insgesamt 21 Szenarien zur Verfügung stehen (die einzeln anwählbaren Szenarien sind mit denen in den Kampagnen identisch). Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad spätestens in der Imperium-Kampagne, selbst auf mittlerer Einstellung, so hoch, dass ihr viele, viele Stunden für ein einziges Szenario benötigt. Wenn ihr dann aber alle Szenarien in den drei Schwierigkeitsstufen durchgespielt habt und etwas Geschick und Geduld mitbringt, könnt ihr dank integriertem Editor auch eigene Karten und Szenarien erstellen.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Die musikalische Untermalung ist ruhig, klingt angemessen und nervt nicht. Die Städte mit ihren Menschen, Märkten und unterschiedlichen Tätigkeiten bilden einen angenehme Geräuschkulisse. Sprachausgaben gibt es nur im Beratermenü, den Szenario-Einführungen und den Hinweisen im Spiel, wobei einfach die dargestellten Texte vorgelesen werden. Einen Multiplayer-Part in dem Sinne gibt es eigentlich nicht, lediglich Vergleiche mit anderen anderen Spielern sind online möglich, indem ihr eure Szenarien und Wertungspunkte auf den Server hochladet.
* Schlußsatz aller Senatsreden Catos (auch zu anderen Themen)
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