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Test - Bully: Die Ehrenrunde : Nachsitzen: Zurück auf die Schulbank!

  • X360
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Immerhin beseitigen die neuen Fächer einen Makel des Originals: den Schwierigkeitsgrad. Das Spiel ist vom Grundprinzip her zwar noch immer zu leicht, da man jetzt aber nicht schon im zweiten der vier Kapitel alle Fächer absolviert hat, stehen einem neue Fähigkeiten erst im späteren Verlauf des Spiels zur Verfügung – zumindest, wenn man einen gesunden Wechsel zwischen Unterricht und Missionsbewältigung wählt. Wer dagegen zunächst einmal ausschließlich die Schulbank drückt, der wird sich sehr schnell unterfordert fühlen. Bewaffnet mit allerlei Dynamit, der besten Zwille, Redefertigkeit und den schnellsten Fahrrädern dürfte das Spiel seinen Reiz schnell verlieren.

Wer sich für einen begabten Froschsezierer oder Rechenkünstler hält, der kann dies fortan im neu integrierten lokalen Mehrspielermodus beweisen. Zu zweit an einer Konsole spielt ihr als Jimmy und euer Kontrahent als dessen Konkurrent Garry. Für einen geselligen Männerabend ist die Minispielsammlung sicher ganz brauchbar, wenngleich sie wohl auf Dauer nur bedingt befriedigen kann. Über einen kooperativen Modus oder zumindest einige Radrennen hätten wir uns an dieser Stellte gefreut. Doch wir wollen nicht meckern: Gemessen am Umfang dürfte 'Bully: Die Ehrenrunde' locker dem Standard anderer Action-Adventures davonziehen, die 'GTA'-Reihe mal außen vor gelassen.

Schöner Stil, grässliche Grafikfehler

Womit wir bei der zweiten Neuerung wären, der technischen. Die Charaktere wurden neu modelliert, hoch auflösende Texturen ersetzen ihre unscharfen Pendants. Dass man damit die gewohnten Genrestandards nicht erreichen wird, das war klar. Ärgerlich aber, dass man sich durch eine Vielzahl kleinerer Grafikfehler eine deutlich bessere Wertung verbaut. Es stört gewaltig, dass permanent entfernte Objekte aufpoppen; dass manche Objekte kurzzeitig einfach verschwinden, um kurz darauf wieder an anderer Stelle aufzutauchen. Ganz besonders nervig ist aber die fehlerhafte Hell-Dunkel-Berechnung, die spezielle Örtlichkeiten einfach zu dunkel darstellt, um nur wenige Meter entfernte Areale plötzlich deutlich heller zu präsentieren. Seltsam.

Der Hell-Dunkel-Fehler 

 

Bully: Die Ehrenrunde' hat auf Xbox 360 mit einigen Grafikfehlern zu kämpfen – besonders ältere Konsolen scheinen betroffen. Doch auch auf Geräten der neueren Generation wie unserer Elite-X360 ist man vor Fehlern nicht gefeit. Die Bildsequenz zeigt eine Gasse in der Nähe der Schule. Das Wetter am späten Mittag ist gut, die Sonne scheint – was man in Bild 1 aber nicht erkennen kann. Nur wenige Meter weiter „poppt“ die Sonne dann ins Bild. Der fehlerhafte Lichteffekt wird besonders bei Nacht deutlich bemerkbar. Seltsam!

Immerhin: Auf unserer Konsole lief das Spiel sonst problemlos. Es gab ein paar Framerate-Einbrüche, die aber kaum der Rede wert sind. Mit Abstürzen oder Tonproblemen sahen wir uns auch nicht konfrontiert. Dass dies aber offenbar nicht bei allen Spielern der Fall ist, das musste sich Rockstar kürzlich eingestehen – besonders Spieler mit einer älteren Xbox 360 sollen davon betroffen sein. Ein entsprechender Patch wird wohl in den kommenden Tagen zu erwarten sein, der hoffentlich auch die von uns angemerkten Mängel behebt. >> 

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Streber gegen Sportler, Intelligenz gegen Schönheit, Armut gegen Reichtum – 'Bully: Die Ehrenrunde' ist ein Spiel der Kontraste. Leider scheint sich dieses Credo auch die Abteilung der Grafiker auf die Stirn geschrieben zu haben. Obwohl mich der optische Stil des Spiels begeistern kann, ich die vielen versteckten Details sehr zu schätzen weiß, nerven mich die zahllosen Grafikfehler immens. Wer sich damit aber abfinden kann, der findet in Rockstars Schulhofsimulation ein umfangreiches Action-Adventure mit viel Witz, abwechslungsreichen Missionen und unglaublich schrulligen Charakteren.

Überblick

Pro

  • 8 neue Missionen, 4 neue Fächer
  • neuer lokaler Mehrspielermodus
  • beißender Humor, schrullige Charaktere
  • großer Umfang
  • nette akustische Untermalung

Contra

  • altbackene Grafik ...
  • ... mit einigen Fehlern
  • tendenziell zu leicht
  • Steuerung der Fortbewegungsmittel
  • häufige Ladesequenzen

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