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Test - Blitzkrieg 2 : Blitzkrieg 2

  • PC
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Tigerangriff

'Blitzkrieg 2' fährt an spielbarem Kriegsgerät alles auf, was zu jener Zeit auf den Schlachtfelder Europas und der restlichen Welt Rang und Namen hatte. Neben den üblichen Panzercorps und Bodentruppen lässt sich auch wertvolle Unterstützung aus der Luft anfordern. Insgesamt bietet das Programm rund 200 unterschiedliche Einheiten auf – vom einfachen Frontschwein der Wehrmacht bis hin zum tonnenschweren Tigertank sind übrigens auch wieder nahezu alle Truppen mit von der Partie, die schon im ersten Teil erfolgreich in die Schlacht gezogen sind. Die Einheitenwerte wurden komplett überarbeitet und modifiziert. Erfahrungspunkte, die sich eure Truppen verdienen können, sowie ein neu konzipiertes Schadensmodell, das durch verschiedene Trefferzonen ein gezieltes Angreifen erlaubt, sorgen zudem für Realismus. Des Weiteren ist es euch nun erstmals gestattet, Art und Anzahl des Nachschubs während der Missionen selbst zu bestimmen. Ob ihr den Gegner mit einer breit aufgestellten Panzerarmee aus der Stadt treibt oder ihn lieber mit massiven Bombardements schwächt, bleibt euch überlassen.

Ein neues 'Codename: Panzers'-Spiel?

Bei der Spielmechanik trägt Nival Interactive dem durchschlagenden Erfolg von Stormregions 'Codename: Panzers'-Serie Rechnung. Das eigentliche Gameplay hat sich seit dem Vorgänger weg von den statischen, stark taktisch geprägten Auseinandersetzung eines 'Sudden Strike' spürbar in Richtung 'Codename: Panzers' verlagert. Die Kämpfe spielen sich zwar immer noch taktisch, bieten umgekehrt aber auch sehr viel Action. Vor allem an der Spielgeschwindigkeit wurde massiv geschraubt. Die Zeiten, in denen der Ablauf vor einer wichtigen Schlacht noch an die Vorgehensweisen eines rundenbasierten Strategicals erinnerte, sind endgültig vorbei. Stattdessen gibt's Action satt und deutlich actionorientierte Kampfhandlungen. Aber Vorsicht: Nicht immer könnt ihr auf die Feuerkraft eurer Panzer vertrauen. Wer die taktische Komponente gänzlich außer Acht lässt und nur auf Tank-Rushes setzt, geht schneller unter, als ihm lieb ist.

Die Künstliche Intelligenz des Gegners präsentiert sich nämlich durchaus solide, hat aber stellenweise mit einigen Aussetzern zu kämpfen. Versprengte feindliche Truppen gruppieren sich nicht neu, Panzer unterstützen sich gegenseitig nicht richtig und der Feind unternimmt zu selten ernsthafte Anstrengungen, die Flanken ordentlich anzugreifen. Vergleichsweise gut funktionieren dafür inzwischen Fahrzeug- und Gruppierungs-KI. Anders als in der uns bekannten E3-Demo stürmen einfache Infanteriesoldaten nicht mehr blind auf den Feind zu, sondern suchen hinter und zwischen den Panzern aus dem eigenen Truppenverband Deckung. Einzig die Tatsache, dass es unseren Panzerschützen offenbar nicht möglich ist, selbständig das Feuer auf aus dem Hinterhalt attackierende Gegner zu erwidern, ist unverständlich.

Die Technik des Zweiten Weltkriegs

Bei der technischen Umsetzung des Kriegsgeschehens vertraut Nival Interactive auf eine vollständig neu programmierte 3D-Engine, die mit einer unglaublich detailliert gestalteten Spielumgebung, sauberen Animationen und Witterungseffekten, die sich auf das Spielgeschehen auswirken, überzeugt. Panzer durchackern den matschigen Erdboden, Jeeps wirbeln auf den staubigen Straßen Nordafrikas meterhohe Dreckwolken auf und die verfallenen Ruinen einer einst prächtigen französischen Stadt zeugen von massiven Kampfhandlungen. Ein besonderes Lob hat sich das Spiel zudem für seine deutlich vereinfachte Steuerung verdient. Die drehbare Mini-Map sowie ein entschlacktes Spielinterface und besondere Gruppierungsbefehle tragen weiterhin ihren Teil zur einfachen Handlung des Spiels bei. Die Soundkulisse darf ebenfalls als gelungen bezeichnet werden. Lediglich die für die Cutscenes verpflichteten Sprecher wirken unglaubwürdig und passen nicht so recht ins Programm. Eine Bewertung des Mehrspieler-Modus war zum Zeitpunkt des Tests übrigens wegen fehlender Mitspieler nicht möglich. Die grundsätzlichen Eckdaten der Spielvariante klingen jedoch überzeugend.

Fazit

von Michael Beer
Nival Interactive hat seine Hausaufgaben gemacht. Der russische Entwickler hat in 'Blitzkrieg 2' fast alle Kritikpunkte des Vorgängers beseitigt und zudem noch die Zeichen der Zeit erkannt und das Spielgeschehen deutlich vereinfacht. Die erhöhte Spielgeschwindigkeit in Verbindung mit taktisch anspruchsvollen Missionen gefällt mir sehr gut. Nur schade, dass das Spiel bei der KI und den stellenweise etwas zu linear ablaufenden Einsätzen schlampt. Ansonsten wäre 'Blitzkrieg 2' ein Award nicht mehr zu nehmen gewesen.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiche Missionen
  • detaillierte Spielumgebung
  • umfassende strategische Möglichkeiten
  • actionorientierte Spielgeschwindigkeit
  • akkurat umgesetzte Einheiten
  • entschlackte Steuerung
  • sauberes Interface

Contra

  • KI-Probleme
  • lineare Einsätze
  • unpassende Sprecher

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