Test - Bleach: Shattered Blade/The Blade of Fate : Anime-Beat'em-up mit scharfen Klingen

Eine Besonderheit der DS-Version ist aber zugleich eine Schwäche: Bis zu vier Kämpfer können sich gleichzeitig beharken, wodurch das Geschehen auf dem kleinen Screen etwas unübersichtlich wird - die Fights Mann gegen Mann machen deshalb mehr Spaß. Apropos: Selbstverständlich macht 'Bleach' im Mehrspielermodus am meisten Spaß. Umso erfreulicher, dass die DS-Version hier voll punktet. Es bleibt kein Wunsch offen: Es gibt Multikartenduelle, eine Game-Sharing-Möglichkeit und sogar Wi-Fi-Onlineprügeleien. Solokämpfer freuen sich dagegen über verschiedene Spielmodi inklusive eines umfangreichen Story-Modus, der sich vor allem an Kenner der Vorlage richtet.

Am meisten unterscheidet sich das Handheld-'Bleach' von der Heimversion aber durch einen cleveren Spielkartenaspekt. Auf dem unteren Bildschirm sind stets zwei Spielkarten zu sehen, die man während der Duelle per Berührung einsetzt und damit Special-Moves aktiviert. Ähnlich wie in Sammelkartenspielen lassen sich diese 100 unterschiedlichen Karten aufstöbern und strategisch vor dem Kampf auswählen. Es kann also durchaus über Sieg oder Niederlage entscheiden, wie ihr euer Kartendeck vor dem Duell zusammenstellt. Das mag sich nun nicht so spektakulär anhören, funktioniert in der Praxis aber wunderbar, bringt eine angenehme Strategiebrise in das Kampfgetümmel und motiviert ungemein zum Kartensammeln.

Enttäuschende Wii-Version

So überzeugend das DS-Spiel gelungen ist, so enttäuschend die Wii-Version. Diese wirkt zwar ebenfalls wie ein 2D-Beat'em-up, hat aber 3D-Stages zu bieten. Die Charaktere sehen ganz ordentlich aus und fangen den Zeichenstil der Vorlage passabel ein, die Figuren sind aber mit merklich weniger Liebe zur Comicserie umgesetzt worden. Darüber hinaus ist die Optik der Areale furchtbar langweilig. Das mag noch nicht sonderlich stören, doch leider hapert es auch gewaltig bei der Steuerung: Ihr lenkt mit Nunchuk und Wiimote euren Kämpfer, wobei ihr Letztere wild schütteln müsst, um Angriffe auszuführen. Schüttelt ihr das Nunchuk, ladet ihr eure Figur für Special-Moves auf. Zugleich müsst ihr verschiedene Buttons quasi wie eine Shift-Taste betätigen, um verschiedene Schlagtypen auszuwählen oder gegnerische Angriffe zu blocken. In der Praxis funktioniert dies mehr schlecht als recht und fühlt sich enorm unintuitiv an.

Nicht nur die Steuerung vermag nicht zu überzeugen, sondern auch die anderen Spielelemente. Das Balancing zwischen den Figuren ist mangelhaft und die starken Attacken sind viel zu mächtig im Vergleich zu den normalen Schlägen. So fragt man sich unwillkürlich, weshalb man überhaupt Normalo-Angriffe einsetzen soll, wenn dies keinerlei Vorteile bringt. Unausgegoren ist auch eine Art von Minispielen mitten in den Gefechten, die nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip und Richtungseinblendungen funktionieren, aber sehr aufgesetzt wirken. Besonders frustrierend sind diese im Kampf gegen die unfaire CPU-KI. Ein weiterer Schwachpunkt ist der Episodenmodus. Dieser bietet zwar Story-Elemente, die aber furchtbar langweilig daherkommen und nicht mal 'Bleach'-Fans unterhalten können. Am meisten Spaß macht 'Bleach' auf Wii noch im Mehrspielermodus, doch auch dort wird euch die unausgegorene Wiimote-Schüttelei schnell ermüden.