Test - Blacksite : Kinoreife Shooter-Action
- X360
Allgemein ist es so, dass 'Blacksite' dem Spieler keine Freiheiten erlaubt. Wege sind streng vorgegeben, auch beim Kampf gegen die Monster führt immer nur eine Taktik zum Ziel. Dadurch wirken die Levels nicht immer realistisch. Kleine Vorsprünge reichen schon, um am Weiterkommen gehindert zu werden. Stattdessen muss die kleine Holzlatte gefunden werden, die zufällig den Weg über das Hindernis bereitet. Solche Hürden finden wir eigentlich nicht mehr sonderlich zeitgemäß. Allerdings bekommt der Spieler durch diese Linearität immer wieder gut in Szene gesetzte Actionsequenzen vorgesetzt, die viel Atmosphäre aufbauen. Da macht das Zuschauen Spaß und fast sind die vorgenannten Mängel wieder vergessen. Wenn da nicht noch ein paar weitere kleine Kritikpunkte das Gesamtbild trüben würden: zum Beispiel die unsagbar schlechte deutsche Stimme für das einzige weibliche Mitglied. So emotions- und lustlos haben wir bisher kaum eine Sprecherin erlebt. Alle anderen Sprecher machen einen um Welten besseren Job.
Im Vorfeld wurde die Steuerung der Teammitglieder als besonders innovativ vorgestellt. Im fertigen Produkt sieht es so aus, dass ihr mit einem Button den eigenen Leuten Befehle zum Angriff oder zum Öffnen von Türen erteilen dürft. Viel mehr Tiefgang wird nicht geboten. Ganz nett, um vielleicht einen besonders harten Gegner in Schach zu halten, aber insgesamt doch eher dünn und man hat nicht das Gefühl, dass man ohne die Hilfe der anderen wesentlich schlechter zurechtkommen würde. Wie gut die Mitstreiter ins Geschehen eingreifen, kommt auch auf die Moral an. Je besser der Anführer, also ihr, kämpft, desto höher ist die Moral und die Angriffsstärke steigt.
Auswahl nicht berauschendZunächst wird im Irak gefeuert, dann in einem kleinen texanischen Städtchen und zum Schluss in der Forschungsstation Area 51. Die Abwechslung der Spielumgebungen geht damit in Ordnung. Was man nicht unbedingt von den Gegnern und Waffen behaupten kann. Eine Hand voll unterschiedlicher Schergen stellen sich dem Spieler in den Weg, die mit Sturmgewehr, Scharfschützengewehr, Pistole, Raketenwerfer, zwei Alienwaffen und Granaten bekämpft werden. Es dürfen jedoch immer nur zwei Waffen auf einmal mitgeschleppt werden, weshalb des Öfteren die Entscheidung gefällt werden muss, welcher Ballermann die beste Wahl für die jeweilige Situation ist. Meist kommt das effektive Sturmgewehr zum Einsatz, weil davon ausreichend Munition mitgeführt werden kann.
Multi(gähn)playerVom Mehrspielermodus solltet ihr nicht allzu viel erwarten. Mehr als die übliche bekannte Standardkost (DM, TDM, CTF und Entführung) in innovationsarmen Levels gibt es nicht zu spielen. Gerade im Hinblick auf 'Call of Duty 4', 'Unreal Tournament 3', ’Team Fortress 2’ oder 'Halo 3' gibt es mehr als genug aktuelle Alternativen, die wesentlich mehr Spaß machen. Nach einem Granatentreffer liegt man zum Beispiel meist im Staub, die Bewegungen sind leider auch nicht so schnell, als dass man einem Granatenwurf entrinnen könnte. So richtig Spaß macht das Spiel im Mehrspieler nicht unbedingt, weil es an der Waffenbalance etwas mangelt. Unglücklicherweise gab es zum Zeitpunkt des Testes auch nicht so viele Spieler, mit denen man sich online messen konnte. Leider, leider wurde auch der Kooperativmodus gestrichen, der dem Spiel noch eine besondere Note hätte verpassen können. Somit ist 'Blacksite' eine nette Abwechslung für Spieler, die eine Geschichte mit ein paar Wendungen erleben möchten und die eher weniger Wert auf Onlineduelle legen.
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