Preview - BioShock: Infinite : Künstlerischer Höhenflug
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Unsere Feinde halten uns mächtig auf Trab, sind agil und beweglich und teilweise gar nicht so leicht zu knacken. Dennoch gelingt es uns, Elizabeth, die augenscheinlich gefangen gehalten und beobachtet wird, zu finden. Was hat es mit diesem Mädchen auf sich? Und welche Rolle spielt Father Comstock, der religiöse Führer von Columbia und möglicherweise unser direkter Gegenspieler? Das junge Mädchen, das so hungrig nach dem Leben ist, muss jedenfalls schnell lernen, dass es ohne Gewalt kein Entkommen gibt.
Eine ungewöhnliche Begleitung
Mit der jungen Frau kommt aber nicht nur eine angenehm unaufdringliche Begleiterin ins Spiel, sondern auch ein ganzer Batzen neuer Spielelemente, denn die Kleine macht sich enorm nützlich. Sie sammelt Geld und wirft es uns zu, versorgt uns im Kampf mit Medipacks und Munition, die wir per Knopfdruck fangen können. Sie knackt Schlösser mit Dietrichen, die wir in der Umgebung finden können. Noch wichtiger aber ist später ihre Fähigkeit, Dimensionsrisse zu erzeugen und durch diese verschiedenste Objekte für uns per Knopfdruck nutzbar zu machen. Das können Waffen oder Medipackstapel sein, aber auch Ölpfützen, in die wir unseren Feuer-Vigor feuern, oder gar Geschütze, die aktiviert werden können.
Je länger wir mit Elizabeth unterwegs sind, desto mehr wird auch diese junge Dame zu einem der vielen Rätsel in Columbia. Wer ist sie? Woher stammen ihre Kräfte? Und wieso sehen wir sie in einer kurzen Rückblende in unserem Detektivbüro? Irrational Games lässt keine Möglichkeit aus, den Spieler zu verwirren, immer wieder vor neue Fragen zu stellen und damit immer tiefer in diese bizarre Spielwelt hineinzuziehen. Auch die Stadt selbst, die Voxophone oder kleinen Automaten, an denen kurze Stummfilme ablaufen, sorgen für immer neue Fragen. Und nicht zuletzt wundert man sich über die Gesellschaft hier oben, ihre Werte, ihre Religion, ihr Denken. Und dann sind da auch noch die Bewohner selbst, die uns nicht alle entgegenstehen, sondern uns auch mal dezent unterstützen.
Achterbahnfahrt
Es gibt aber noch ein Spielelement, nämlich den Sky Hook. Der eignet sich nicht nur dafür, um an bestimmten Stellen von einem Haken zu einem anderen zu springen, sondern auch, um an den Skylines entlangzugleiten. Diese Schienen, die wie eine Achterbahn geformt sind und Ebenen und Gebäude verbinden, werden zu einem wichtigen und rasend schnellen Fortbewegungsmittel. Ihr könnt an den Skylines nicht nur einfach entlangrutschen, sondern auch beschleunigen, abbremsen oder gar wenden. Aber Vorsicht, eure Gegner nutzen dieses Mittel ebenfalls und zuweilen sogar sehr effektiv.
Die Skylines bringen ein völlig ungewohntes neues Element ins Spiel, denn die flinke Bewegung, der Wechsel zwischen den Schienen und das Manövrieren, sowie die Möglichkeit, Gegner direkt beim Absprung zu attackieren, verpassen den Kämpfen eine ungeheure Dynamik und ein rasantes Tempo. Zumal ihr jederzeit einen beliebigen Landepunkt mit dem Cursor anwählen und per Tastendruck abspringen könnt. Im Trailer der Video Games Awards war das bereits gut zu sehen, es zu erleben, ist aber noch mal eine ganz andere Hausnummer. Es ist ein Element, an das man sich erst gewöhnen muss. Hat man das aber getan, will man es gar nicht mehr missen.
Kampf und Erkundung
Allerdings muss man zugestehen, dass bei aller Kampfdynamik und trotz der ganzen Rätselhaftigkeiten der Stadt die Action etwas mehr im Vordergrund zu stehen scheint als im ersten Teil. Vigors und Gear sind quasi die einzigen Rollenspielelemente, bis auf einige Dialogentscheidungen, deren Auswirkung wir aber noch nicht abschätzen können. Rätsel sind eher eine Seltenheit, Minispiele wie das Öffnen von Schlössern sind nicht zu entdecken. Allerdings fiel uns das Fehlen solcher Elemente bisher nicht störend auf, denn dafür spielt offenbar das Erkunden der Umgebungen, die sich im Verlauf des Spiels immer mehr öffnen, eine große Rolle. Man soll auch bereits besuchte Abschnitte erneut aufsuchen können, um etwaige übersehene Objekte einzusammeln.
Und das Erkunden macht auch noch aus anderen Gründen Spaß. Irrational Games hat so unfassbar viele liebevolle Details in diese Spielwelt gesteckt, dass man wirklich jedes Haus und jeden Straßenzug bis auf den letzten Zentimeter erkunden möchte. Und all die abgefahrenen Umgebungen genießen will, wie die unfassbar bizarren Level des Jahrmarkts, der in Columbia gastiert. Oder der Battleship Beach, an dem sich Sonnenhungrige versammeln und ein skurril-beschauliches Leben genießen, wo wir uns als Booker de Witt wie ein unerwünschter Fremdkörper fühlen. Erleben wir hier vielleicht den Untergang eines Traums? Sind wir gar der Prophet des Untergangs?
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