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Test - Bayonetta : Die What-the-fuck-Hexe prügelt endlich auf dem PC

  • PC
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Eine stilistische Entscheidung, die auch vor dem Spielinhalt nicht haltmacht. Während andere Spiele damals wie heute behutsam ins Geschehen einführen und jede Regel einzeln vorstellen, wirft euch Bayonetta sofort ins kalte Wasser und zieht schnell den Schwierigkeitsgrad an. Einzig die sogenannte Hexenzeit erklärt man euch zur Genüge. Weicht ihr nämlich Angriffen in letzter Sekunde durch einen Flickflack aus, verlangsamt Bayonetta für einen Augenblick die Zeit, was zu ausgiebigen Konterattacken einlädt.

Viel mehr ist abseits einiger Kampfkombos nicht erlernbar. Hier und da warten kleinere Action-Puzzles, bei denen man an Schaltern zieht oder die Zerstörung eines Bauwerks mithilfe einer Sanduhr rückgängig macht. Ansonsten bestimmt Reaktion das Spielgeschehen und bringt selbst abgebrühteste Joypad-Akrobaten ins Schwitzen, wenn unsere Hexe an Wänden entlang läuft, fliegenden Magmabrocken ausweicht oder bildschirmfüllenden Bossgegnern die Stirn bietet. An Abwechslung fehlt es wahrlich nicht, auch wenn ausgiebiges Prügeln den Ton bestimmt.

Strategie ist trotzdem vonnöten, sofern ihr eine gute Abschlusswertung für das Beenden eines Abschnitts einsacken wollt. Im besten Fall nehmt ihr keine Continues in Anspruch und geht sparsam mit heilenden Lutschern um, die ihr entweder in der Unterwelt kauft oder aus auffindbaren Zutaten selbst zusammenrührt. Als einzige gültige Währung im Höllenshop gelten Heiligenscheine, die ihr Engeln aus den Eingeweiden prügelt. Leider nicht in ausreichender Anzahl, um das komplette Angebot auszuschöpfen – neben Lutschern wartet nämlich neues Arsenal und eine ganze Palette neuer Kombobewegungen auf den Käufer. Eine weise Wahl kann den Schwierigkeitsgrad erheblich senken.

Glanzvoll auf dem PC

Angesichts des Alters darf niemand Wunder von der seit Kurzem erhältlichen PC-Fassung erwarten. Es geht nach wie vor um eine Xbox-360-Adaption. Polygonzähler und Pixelstielaugen stellen schon sehr früh fest, dass Bayonetta sein Alter nur schwerlich verstecken kann, auch wenn alle Texturen überarbeitet wurden und in 1080p in voller Schärfe erstrahlen.

Das Art-Design entschädigt weitgehend dafür. Technik hin oder her, niemand kann behaupten, Bayonetta sehe altbacken oder unansehnlich aus, denn jede Szene wurde bis in die hinterste Ecke durchgestaltet. Einige Glanzeffekte stechen weit schöner hervor als auf den Konsolen und wer zumindest einen halbwegs brauchbaren Rechner verwendet, braucht intensive Transparenzeffekte und Partikel nicht fürchten. Unser Testrechner – ein Intel i7 bei 3,4 GHz mitsamt einer Geforce 1070 und 32 Gigabyte Arbeitsspeicher – hielt in der höchstmöglichen Grafikeinstellung konstant 60 Bilder pro Sekunde.

Bayonetta - PC Launch Trailer
SEGA hat heute überraschend direkt die PC-Umsetzung von Bayonetta via Steam verfügbar gemacht.

Definitiv zu empfehlen ist jedoch ein guter Controller. Eine Maus-und-Tastatur-Steuerung steht zwar als Option zur Verfügung, sie wirkt bei diesem Spiel aber unnötig träge und wenig koordiniert. Das liegt nicht an der Adaption, sondern an der Spielgeschwindigkeit, die den langen Bewegungsschemata einer Maus nicht entgegenkommt.

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