Test - Battlefield 3 : Schön wie der junge Morgen
- PC
- PS3
- X360
Die aus der Beta bekannte Map „Metro“ ist dabei übrigens die schwächste Karte des Spiels. Zu oft ballt sich das Geschehen und jedwede Taktik wird für reine Action über Bord geworfen. Unnötige Engpässe gibt es ebenso wie zu dicht beieinanderliegende Missionsziele. Warum DICE die Fläche der an sich schön gestalteten Levels nicht mehr zugunsten eines etwas taktischeren Spiels ausnutzt, ist uns ein Rätsel, zumal damit sogar die Fahrzeuge ab und zu nahezu überflüssig werden. Wenn einem ein halbes Dutzend SMAWs entgegenfliegt, nutzt einem der beste Panzer nichts. Immerhin, auch im größten Chaos hat der die Nase vorn, der im Team spielt, denn Solisten sind meist totes Fleisch. Auch rumpeln die Server zuweilen etwas vor sich hin. Verbindungsabbrüche und Serverkicks passieren noch recht häufig. Zudem landet man beim "Quick Match" schnell mal auf einem leeren Server.
Dennoch, das Erlebnis ist intensiv und vielleicht wird bei künftigen Mappacks ja etwas mehr Freiheit geboten – Remakes einiger Battlefield-2-Karten sind ja bereits angekündigt. Auf den Konsolen ist die Erfahrung aufgrund der geringeren Spielerzahl von nur 24 allerdings eine ganz andere. Engpässe und die Skalierung der Karten kommen den Konsolenversionen durchaus zugute, aber die Intensität ist eine ganz andere. Zwar macht der Mehrspielermodus ebenfalls Laune, zumal Teamplay auch hier gefördert wird, aber das Alleinstellungsmerkmal der „Large Scale Battle“ greift bei den Konsolen eben nicht. Hinzu kommen kleinere Probleme der PS3- und X360-Varianten. Zum einen eben bei der abgeschwächten Grafik, zum anderen durch eine leicht verzögert wirkende Steuerung bei der PS3 und den allgemein unsauber wirkenden Trefferzonen auf größere Entfernungen.
PC hui, Konsole nicht ganz pfui
Kommen wir zur bangen Frage: Wie schlägt sich Battlefield 3 auf der technischen Seite? Mit einem Wort: hervorragend! Auf dem PC setzt DICE mit der Frostbite-2-Engine schlicht und ergreifend neue Maßstäbe. Für unseren Test haben wir einen Rechner mit i7-Prozessor, 4 GB RAM und einer GTX 580 von Asus eingesetzt. Das Ergebnis: Wir konnten problemlos sämtliche Einstellungen auf „Ultra“ setzen bei soliden 45 bis 55 Bildern pro Sekunde. Lediglich das MSAA zeigte sich als kleine Performance-Bremse, die aber auch auf der niedrigeren 2-fach-Einstellung sehr gute Grafikergebnisse bot.
Und eben mit dieser Power entfaltet das Spiel seine volle Pracht. Battlefield 3 auf dem PC ist nicht mehr und nicht weniger als die Referenz, an der sich künftige Spiele orientieren müssen. Die Texturen sind messerscharf, die Weitsicht ist ungemein beeindruckend, die Performance absolut stabil. Die Licht- und Schatteneffekte gehören zum Besten, was die Spielewelt zu bieten hat. Zusammen mit den tollen Animationen und den überzeugend gestalteten Umgebungen wirkt Battlefield 3 enorm realistisch. Aber auch Spieler mit schwächeren Rechnern kommen durchaus in den Genuss des Spiels, denn selbst auf niedrigsten Einstellungen sieht Battlefield 3 immer noch gut aus. Einbußen gibt es dann vor allem bei Schatten, Texturen und Vegetation.
Die Konsolen können da natürlich nicht mehr mithalten. Allerdings muss man zugutehalten, dass der Shooter auch auf PlayStation 3 und Xbox 360 sehr ordentlich aussieht und im Rahmen der technischen Möglichkeiten in der obersten Liga mitspielt. Vor allem wenn ihr über eine Festplatte verfügt. Dann nämlich könnt ihr das rund 1,5 Gigabyte große HD-Texturenpack installieren, das einer der beiden DVDs beiliegt. Das lohnt sich auf jeden Fall, denn der Grafikunterschied mit und ohne Texturenpack ist mehr als deutlich. Gegenüber dem PC sind es aber vor allem Schatten und Texturen, die nicht mithalten können. Hinzu kommen kleinere Makel wie aufpoppende Texturen sowie starkes Tearing der PS3-Version.
Detailliertere Infos zu den Grafikunterschieden zwischen PC und Konsole findet ihr in unserem Special zu dem Thema.
Bei der Sound-Kulisse lässt sich Battlefield 3 auf keinerlei Schwächen ein. Die Umgebungsgeräusche, vom Brüllen der Kameraden bis zum Knattern von Hubschraubern oder Kreischen von Jets über euren Köpfen, haben Top-Niveau. Hinzu kommen brettharte Waffenklänge und eine hervorragende deutsche Vertonung nebst guter Hintergrundmusik.
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