Test - Batman Arkham Asylum : Fledermaus in Höchstform!

Bat-Gimmicks en masse

Neben der Batvision und dem Greifhaken kommen noch weitere Gimmicks zum Einsatz. Im Laufe des Spiels erweitert sich nämlich euer Arsenal an Gadgets, wie zum Beispiel um die Explosivpaste oder ein kleines Gerät zum Ausschalten von elektronischen Barrieren.

Das Spiel hat auch einen kleinen Rollenspielaspekt. Für verprügelte Gegner gibt's Erfahrungspunkte. Erreicht ihr das nächste Level, dürft ihr Batman und sein Werkzeug verbessern: Zum Beispiel schlägt dann der Batarang zwei Gegner kurzzeitig k.o., ihr könnt im Kampf Spezialattacken ausführen oder der Batsuit hält mehr Schaden aus.

Apropos Kampf: Das Kampfsystem wirkt auf den ersten Blick sehr simpel und ohne weiteren Tiefgang. Da ihr aber oftmals gegen mehrere Gegner gleichzeitig kämpft, wird das rechtzeitige Einsetzen des Konterschlags zum überlebenswichtigen Element. Der ist nicht nur effektiv, sondern sieht auch wirklich sehr gut aus. Die Animationen von Batman sind flüssig und gehen geschmeidig ineinander über. Schade nur, dass sich viele der Gegner, die Batman umholzt, sehr ähnlich sehen. Auch hätte die Action durchaus etwas blutig ausfallen dürfen. Gerade in den Slow-Mo-Nahaufnahmen hätte etwas Körpersaft die Wucht von Batmans Schlägen unterstrichen. Bei einem Spiel, das ab 16 Jahren freigegeben ist, wäre das auch drin gewesen.

Grafisch ist der Titel einfach sehr schick. Ja, es gibt hin und wieder Texturnachlader, Clipping-Fehler und ab und an auch die typischen Unreal-Engine-3-Muskelprotze, dennoch hat die Optik sehr viel Charme und versprüht eine düstere Atmosphäre. Arkham Asylum mitsamt Insel ist abwechslungsreich und bietet neben Gefängniszellen und Außenarealen auch eine Bathöhle.

Ebenfalls kann man die Synchronisierung nur loben. In der englischen Sprachausgabe vertont Mark Hamill (Luke Skywalker) den Joker und liefert eine tolle Leistung ab. In der deutschen kommt der Synchronsprecher von Malcoms Vater aus Malcolm Mittendrin zum Einsatz. Zwar geht hier und dort mal ein Wortwitz verloren, doch die verrückte Essenz des Jokers wird sehr gut eingefangen. Batman selbst wird übrigens vom deutschen Christian-Bale-Sprecher vertont. Im Großen und Ganzen ist die deutsche Synchro, bis auf ein paar Nebenrollen, wirklich hervorragend geworden. Wer will, kann das Spiel aber auch auf Englisch zocken, da beide Sprachversionen enthalten sind.

Neben der Handlung gibt es noch den Challenge-Modus. Hier werdet ihr mit Herausforderungen konfrontiert. Ihr müsst zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Gegnern so schnell wie möglich ausschalten. Für jede Herausforderung gibt es eine Rangliste, wo ihr dann euren Score vergleichen könnt, um zu sehen, wie gut ihr seid. In der PS3-Version kann man diesen Modus auch mit dem Joker bestreiten.

Fazit

von Felix Rick

Batman rockt. Anders kann ich es gar nicht sagen. Doch zuerst muss ich kurz den Finger heben und ein wenig meckern. Die Musik im Spiel hätte durchaus etwas epischer sein können. Auch hätte es nicht geschadet, wenn die normalen Gegner etwas abwechslungsreicher aussehen würden und nicht wie aus der Retorte. Und wenn das Spiel schon ab 16 ist, warum sind dann nicht wenigstens auch ein paar Blutspritzer eingebaut? Das hätte hier wirklich zum düsteren Ambiente gepasst. Vor allem aber ist die Batvision zu verlockend. Des Öfteren habe ich mich dabei ertappt, wie ich immer wieder hin und herschalte, um genau den Überblick zu haben. Leider übersieht man dann aber auch schon mal die „natürliche“ Schönheit des Spiels. Dennoch ist Batman großes Kino. Die Action ist toll inszeniert, wirkt brachial und sieht einfach toll aus. Das liegt vor allem an den exzellenten Animationen Batmans. Hinzu kommen noch die Schleichelemente, die sich nahtlos in das Spiel einfügen und eben nicht gezwungen wirken. Und gerade wenn man anfängt zu denken, man hätte schon alles gesehen, wird man von einem der absolut grandiosen Scarecrow-Levels überrascht, die die Spielmechanik auflockern und bereichern. Lobenswert ist auch, dass es so viel auf der Insel zu entdecken gibt. Und dann sind da ja noch etliche bekannte Gegenspieler, die man aus dem Batman-Universum kennt und liebt. Allen voran der genial verrückte Joker. Batman Arkham Asylum ist endlich mal ein Lizenzspiel, das zeigt, wie man seiner Lizenz gerecht werden sollte. Stealth und Action passen bei Batman wie die Faust aufs Auge. Hoffentlich nehmen sich die anderen Entwickler ein Beispiel daran.

Überblick

Pro

• sehr schön umgesetzte Kämpfe
• Schleichelemente passen perfekt zur Spielmechanik
• viele schöne Bat-Gimmicks
• Scarecrow-Levels sind grandios in Szene gesetzt
• es gibt viele Geheimnisse zu entdecken
• sehr gute Vertonung auf Englisch und auf Deutsch
• jede Menge bekannte Kontrahenten aus dem Batman-Universum

Contra

• Clipping-Fehler und Texturnachlader
• 08/15-Gegner sehen sich zu ähnlich
• Batvision ein fast schon zu mächtiges Tool, das zu oft zum Einsatz desselben verleitet
• Blutspritzer hätten dem Spiel gut getan
• Musik könnte besser sein