Preview - Assassin's Creed: Odyssey : Darum könnte es das bisher beste Assassin's Creed werden
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Wer 300: Rise of an Empire gesehen hat, der weiß, wie Spartiaten auf hoher See gewinnen. Nicht Kanonen und Feuerbüchsen lassen sie knallen, vielmehr spicken sie ihren Feind im Pfeilhagel. „Mögen ihre Pfeile den Mond verdunkeln“, sagte Leonidas. Dann tun wir doch genau das, schließlich spielen wir in Assassin’s Creed: Odyssey einen Nachfahren des Königs von Sparta. Jenes Königs, der mit seinen 300 ein paar Tausend Perser aufhielt, zumindest der Mythologie zufolge.
Wer 300: Rise of an Empire gesehen hat, der weiß, wie Spartiaten auf hoher See gewinnen. Nicht Kanonen und Feuerbüchsen lassen sie knallen, vielmehr spicken sie ihren Feind im Pfeilhagel. „Mögen ihre Pfeile den Mond verdunkeln“, sagte Leonidas. Dann tun wir doch genau das, schließlich spielen wir in Assassin’s Creed: Odyssey einen Nachfahren des Königs von Sparta. Jenes Königs, der mit seinen 300 ein paar Tausend Perser aufhielt, zumindest der Mythologie zufolge.
Der Kampf auf hoher See ist mehr Origins, weniger Black Flag: Brandpfeile machen geringeren Schaden als Kanonenkugeln und zerreißen nicht direkt ein Schiff, stiften aber Chaos unter der Besatzung und töten sie. Mit Feuer lassen sich zudem Segel in Brand setzen und das feindliche Schiff manövrierunfähig machen.
Im Anschluss gibt es mehrere Möglichkeiten: Führt ihr eine Trireme mit mächtigem Rammsporn, nehmt ihr Anlauf, setzt volle Segel und durchstoßt das Holz. Das gegnerische Kriegsschiff sinkt, ihr taucht hinterher und hebt das Gold, das sonst ja nur auf dem Meeresgrund vor sich hin gammeln würde. Oder aber ihr arbeitet mit der guten alten Entermethode: Spartiaten sind exzellente Nahkämpfer. Schaffen sie es auf die feindliche Triere, so lässt sich der ganze Kahn erbeuten.
Besonders interessant finden wir allerdings, wie ihr zu eurer Crew kommt. Denn in Assassin’s Creed: Odyssey geht es anders als in 300 nicht darum, sich durch die Gegnermassen zu schneiden, sondern vielmehr um strategische Entscheidungen wie etwa darum, wer sterben soll und wer euch lebendig mehr nützt.
Auf der Gamescom stand erstmals ein Held mit sehr hohem Level im Fokus, der eine entsprechende Crew benötigt. Bogenschützen und Soldaten, die mit voller Wucht Speere schleudern, sind taktisch wichtig für den Kampf. Daher bietet es sich an, bei der Infiltration einer Festung nicht alle einfach abzumurksen, sondern sich vorher anzuschauen, welchen Level und welche Fertigkeiten der Gegner hat. So ein Level-38-Bogenschütze macht sich gut als Leutnant für die Schützen der eigenen Triere, ein muskulöser Spartiat für die Entertruppe.
Ähnlich wie in Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain könnt ihr jeden Gegner mit ein bisschen Glück ausknocken und ihm anbieten, für euch zu arbeiten. Soldaten kosten zwar Geld, sind aber wichtig, um als Söldner erfolgreich zu sein. Denn auch das ist interessant: Theoretisch könnt ihr Sparta auch verraten und heimlich als Doppelagent für die Athener arbeiten. Schließlich seid ihr ein Söldner. Ist natürlich nicht so gut für die Beziehung zur jeweils anderen Fraktion, sollte die das herausfinden.
Ihr seid der Nachfahre von Leonidas
Schon Origins hatte ja einige mythologische Elemente und große Bosskämpfe gegen Götter. In diese Kerbe wird auch Assassin’s Creed: Odyssey schlagen. Egal ob ihr euch für Kassandra oder Alexios entscheidet, ihr gehört der Blutlinie von König Leonidas an und könnt daher Items nutzen, die für Normalsterbliche nicht verfügbar sind.
Ubisoft will das Assassinen-Dasein anders gestalten als gewohnt: Die versteckte Klinge gibt es nicht mehr, stattdessen den Speer des Leonidas, der als Stealth-Waffe dient. Auch andere legendäre Waffen lassen sich verwenden, die beispielsweise Feuerschaden anrichten, oder ein Helm, der euch endlos lange tauchen lässt, was das Stöbern nach Schätzen am Meeresgrund erleichtert.
Besonders interessant ist der Krieg Spartas gegen Athen deshalb, weil hier nicht einfach zwei Armeen aufeinandertreffen, sondern es 28 Stadtstaaten gibt, deren Loyalität, sagen wir mal, flexibel ausfällt. Ihr könnt das Kräfteverhältnis verändern, indem ihr die Herrscher in ihren jeweiligen Festungen ausschaltet.
Diese Wahlfreiheit bildet den Kern der Geschichte von Odyssey: In Sparta scheint sich niemand sonderlich für eure edle Abstammung zu interessieren, daher werdet ihr aus der Stadt geworfen. Wer also statt gegen die Athener lieber gegen die Spartiaten kämpfen möchte, der kann dies tun. Freiheit ist schließlich das entscheidende Stichwort, das Ubisoft Quebec extrem am Herzen liegt.
Allerdings hat die Freiheit immer Konsequenzen: Wer etwa raffgierig wird und schutzlose Handelsschiffe plündert, der kann zwar auf diese Weise zu jeder Menge Reichtum gelangen, allerdings wird dann ein Kopfgeld auf euch ausgesetzt, wodurch sämtliche Wachen einer Stadt auf euch gehetzt werden.
Die ganze Open World baut auf diesem Entscheidungsprinzip auf: Ihr könnt einem Arzt entweder helfen oder ihn ignorieren. Seid ihr nett, führt er euch vielleicht zu einem der größten Gelehrten jener Zeit: Hippokrates. Eine schöne Idee, denn wer mag, kann sich in die Entwicklungsgeschichte der Medizin vertiefen, schließlich hat die Antike mehr zu bieten als nur Schlachten und Gemetzel. Ihr dürft zum Beispiel auch miterleben, wenn berühmte Tempel wie der Parthenon gebaut werden, und auf dessen Baustelle Quests erledigen.
Gastauftritt: Medusa und andere mythische Monster
Assassin’s Creed: Odyssey bietet euch zahlreiche Möglichkeiten, euren Charakter gemäß eurer Spielweise zu verfeinern – fast schon wie in einem richtigen Rollenspiel. Es gibt etwa komplexe Talentbäume, die sich in aktive und passive Fähigkeiten verketten. Wer mag, kann Odyssey spielen wie ein klassischer Assassine. Dafür ist der Sprungangriff nützlich oder das Kettenmanöver, das besonders schnelle Attacken auf mehrere Gegner ermöglicht – gerne in Kombination mit Rauchbombern, wie bei Sam Fisher.
Wer eher den Weg des Kriegers einschlagen will, für den könnte es interessant sein, Schilde zersplittern zu lassen, den Spartan-Kick zu lernen oder stärker in die eigene Rüstung zu investieren. Ein Assassine muss leise sein, ein Soldat schwer gepanzert. Spannend: Ihr dürft gegen eine kleine Gebühr alle Punkte beliebig oft neu verteilen, euren Charakter also komplett umskillen.
Das kann durchaus mal ratsam sein, denn ihr kämpft nicht nur gegen menschliche Gegenspieler, sondern auch mythische Monster und Götter. Die Medusa hat schon so manchen Helden versteinert, dagegen wollen ein paar legendäre Items ausgerüstet werden. Möglicherweise auch, indem man anderen Gottheiten etwas mopst, macht Kratos ja auch gerne mal. Etwa die Disks der Artemis, mit der sich erst die Tore … Ach, das verraten wir mal lieber nicht. Ein Bosskampf, der zeigt, in welche Richtung sich Odyssey entwickeln soll: Es ist sehr viel anspruchsvoller, tiefgehender und taktischer als seine Vorgänger.
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