Test - Armies of Exigo : Armies of Exigo
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Der Publisher Electronic Arts macht sich in diesem Jahr selbst Konkurrenz im Echtzeit-Genre. Neben 'Die Schlacht um Mittelerde' schicken sie mit 'Armies of Exigo' einen weiteren Vertreter ins Rennen, der sich anschickt, am Thron des Spitzenreiters zu rütteln. Warum es letztendlich aber wirklich nur bei einem – immerhin kräftigen - Rütteln bleibt, erfahrt ihr in diesem Test.
Seit mehreren Jahrzehnten herrscht nun Frieden im Reich des Imperiums und die Bewohner der Ländereien fristen ein mehr oder weniger glückliches Dasein. Der letzte Angriff der gefürchteten Untiere liegt schon so lange zurück, dass sich vor allem die jüngere Generation gar nicht daran erinnert. Doch plötzlich ist der lieb gewonnene Frieden in Gefahr, denn die Untiere starten völlig überraschend erste Angriffe auf entfernte Siedlungen des Imperiums. Die Herrscher sind sich noch unsicher, wie sie reagieren sollen, denn einen neuen Krieg wollen sie auf jeden Fall vermeiden. Während das Imperium noch zaghaft gegen die Untiere vorgeht, rückt eine noch viel größere Bedrohung heran, die selbst die garstigen Untiere wie harmlose Hündchen erscheinen lässt – die Gefallenen.
Auf in den KampfEingeleitet durch ein fulminantes Render-Video, das fast schon die exzellente Qualität eines Intros aus dem Hause Blizzard erreicht, werdet ihr direkt in den neu aufbrandenden Konflikt des Imperiums mit besagten Untieren geschickt. Zu Beginn übernehmt ihr die Geschicke der Menschen, die zunächst die ersten Angriffe der Widersacher zurückschlagen, um dann zu erkunden, warum der alte Feind wieder so aggressiv zu Werke geht. Dies ist jedoch nur die erste von insgesamt drei Kampagnen im Singleplayer-Part, der damit sehr umfangreich und gehaltvoll ausgefallen ist. In den anderen beiden Feldzügen zieht ihr jeweils mit den Untieren bzw. den mysteriösen Gefallenen aufs Schlachtfeld. Erzähltechnisch bewegen sich die Entwickler von Black Hole Entertainment dabei stets auf einem recht hohen Niveau.
Obwohl die Story an sich nicht wirklich neu ist, bietet sie zahlreiche Wendungen und überraschende Ereignisse, die den Spannungsbogen geschickt aufrechterhalten. Ihr werdet wohl erst dann zur Ruhe kommen, wenn auch die letzte Mission erfolgreich beendet ist. Bis dahin ist es jedoch ein langer und vor allem mühsamer Weg. Eines sei an dieser Stelle ganz unverblümt gesagt: für Einsteiger ist 'Armies of Exigo' definitiv ungeeignete Strategiekost. Zwar ist es möglich, den Schwierigkeitsgrad in drei Stufen anzupassen, doch selbst der angeblich schwächste KI-Gegner stellt sogar gestandene Hobby-Generäle vor so manche Herausforderung. Etwas weniger happig, wäre besser gewesen, denn so würde man nicht gleich nach den ersten Missionen einen sicher nicht gerade kleinen Teil der Spieler vergraulen.
Bewährte KostDenn diese verpassen ein durchaus packendes Echtzeit-Strategiespiel, das mit einigen Highlights aufwarten kann. Doch dazu gleich mehr. Der Aufbaupart gestaltet sich recht genretypisch und unterscheidet sich lediglich in Bezug auf die gespielte Rasse: Arbeiter bauen Rohstoffe ab, errichten zahlreiche Gebäude und beginnen mit der Rekrutierung verschiedenster Militäreinheiten für den Kampf. Während dies beim Imperium in gewohnten Bahnen verläuft, weisen die anderen beiden Völker einige Unterschiede auf. So züchten die Untiere beispielsweise büffelartige Wesen heran, die gleichzeitig ihr Versorgungslimit bestimmen – quasi ein mobiler Bauernhof. Im Notfall dürfen diese Tiere sogar in den Kampf eingreifen, was gerade gegen Rush-Taktiken in Mehrspieler-Partien hilfreich sein kann. Noch eine Ecke skurriler präsentieren sich die Gefallenen. Hier haben die Entwickler jedoch teilweise ziemlich dreist beim Konkurrenten Blizzard abgekupfert. Gebäude werden nicht gebaut, sondern heraufbeschworen und können nur auf einem speziellen Untergrund errichtet werden. Die entsprechenden Beschwörereinheiten dienen nach einer kleinen Metamorphose als Versorgungslieferanten, dürfen sich aber zu jeder Zeit wieder zurückverwandeln. Insgesamt haben wir es hier mit einer Mischung aus den Zerg von 'StarCraft' sowie den Untoten aus 'WarCraft 3' zu tun. Doch immerhin haben die Entwickler wenigstens gut geklaut, statt schlecht selbst gemacht.
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