Test - Arena Wars : Spiel der Woche 32/04
- PC
Die meisten Echtzeitstrategie-Spiele laufen nach dem selben, angestaubten Prinzip ab: Ressourcen werden gesammelt, die Basis ausgebaut und dann die Einheitenproduktion angekurbelt, um dem Gegner ordentlich einzuheizen. 'Arena Wars' wirft diesen ganzen Ballast einfach ab und konzentriert sich auf rasante Partien, bei denen jeder Spieler die gleichen Voraussetzungen hat. Doch kann eine derart beschnittene Variante überhaupt Spaß machen? Sie kann - und wie!
Wer sich schon immer darüber geärgert hat, dass man eine Echtzeitstrategie-Partie nur aus dem Grund verloren hat, weil der Gegner mehr Ressourcen hamstert und somit eine Übermacht an Einheiten auf das Schlachtfeld schicken kann, wird bei diesem Spiel eher auf seine Kosten kommen. Masse statt Klasse war bisher meist der Schlüssel zum Erfolg; die Entwickler von exDream hatten dieses Prinzip aber einfach satt und ließen ihre grauen Zellen zur Hochform auflaufen. Sie wollten ausgeglichene Matches mit packender Rasanz auf den Bildschirm zaubern - das Ergebnis liegt jetzt mit 'Arena Wars' vor.
Ein Hauch von Shooter
Der Kern des Spiels ist eigentlich schnell erklärt. Jeder Spieler besitzt eine kleine Basis, die von einem nebenstehenden Kraftwerk mit Strom versorgt wird. Zu Beginn jeder Partie stehen jeder Fraktion genau 1000 Euro zur Verfügung, die in den Bau von Einheiten investiert werden kann. Diese Summe wird zu keiner Zeit überschritten, so dass jeder Teilnehmer stets über den gleichen Maximalbetrag verfügt. Die Produktion der Kampfvehikel dauert abhängig vom Typ nur wenige Sekunden, womit ewig lange Wartezeiten auf den Nachschub fast komplett wegfallen. Das sorgt für die bereits angesprochene Rasanz, die jedoch nie zur ungeliebten Hektik ausartet. Sobald eine Einheit zerstört wird, wandert der entsprechende Gegenwert wieder auf das eigene Konto und kann sofort wieder verbraucht werden. Dem Spieler bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen und er muss ständig auf Zack sein, um nicht vom Gegner überrollt zu werden – Basis-Bunkerer haben hier kaum eine Chance.
Doch nun ein Blick auf die verschiedenen Einheiten des Spiels. Davon gibt es insgesamt gerade mal sechs Stück, die allen Parteien zur Verfügung stehen. Diese sehr überschaubare Anzahl bringt einige Vor- und auch Nachteile mit sich. Lobenswert ist das nahezu perfekte Balancing, das hier in Erscheinung tritt. Für jede Einheit gibt es nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip den geeigneten Gegenpart, so dass eine eher einseitige Massenproduktion schnell zum Schuss ins eigene Bein werden kann. Dank der hohen Spielgeschwindigkeit und dem raschen Nachschub kann der Spieler aber stets innerhalb weniger Augenblick die Armee des Gegners entsprechend auskontern und die Schwächen kompromisslos ausnutzen. Der kleine Buggy ist beispielsweise ein wendiger Flitzer, der sich bestens für schnelle Vorstöße eignet – auf Kosten der Panzerung. Die schwere Artillerie kriegt man nicht so einfach klein, bewegt sich aber auch entsprechend behäbig über die Map. Man sollte also wirklich genau überlegen, welche Einheiten man in den einzelnen Situationen auffahren lässt. Der große Nachteil dieser geringen Auswahl an Vehikeln ist die auf Dauer mangelnde Abwechslung und der fehlende Reiz, mal eine anders designte Partei auszuprobieren – etwas gewöhnungsbedürftig.
Special Moves und Extras
Als kleinen Ausgleich hat man jeder Einheit eine kleine Spezialfähigkeit verpasst, die für ein wenig frischen Wind auf dem Schlachtfeld sorgt. Der Walker kann sich beispielsweise per Raketenantrieb kurzzeitig in die Lüfte erheben, während der Spider einen regelrechten Raketensturm entfachen kann. Geschickt eingesetzt und kombiniert werden diese Manöver manchmal zum entscheidenden Zünglein an der Waage. Wem das immer noch nicht reicht, sollte nach den auf der Map verstreuten Kisten Ausschau halten. Je nach Farbton enthalten diese besondere Specials, die auf die eigenen oder die feindlichen Einheiten wirken. Ein gezielter Schuss mit einer orbitalen Ionen-Kanone befindet sich ebenso im Repertoire wie Heilsprüche, Unsichtbarkeitsschilde oder Damage-Verstärker.
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