Test - AquaNox 2: Revelation : AquaNox 2: Revelation
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So ausgestattet geht es dann ins Gefecht. Herzstück des Spieles sind natürlich die heißen Kämpfe. Massive hat dabei darauf verzichtet, euch tumbe Gegnermassen auf den Hals zu hetzen, sondern lässt euch knackige Fights gegen eher wenige Widersacher absolvieren. Erst zum Ende hin gibt es hier und da Gefechte, in denen mehr als zehn Gegner auf euch einstürmen, wobei ihr oftmals aber auch eure Kollegen an der Seite habt, die euch mehr oder weniger tatkräftig unterstützen. Die Feinde selbst agieren recht flink und machen nicht gerade den Eindruck von tumbem Torpedofutter, so dass es immer wieder zu spannenden 1on1s kommt, in denen ihr alles geben müsst, um dem Gegner den Garaus zu machen. Fünf Schwierigkeitsgrade sorgen dafür, dass sowohl Anfänger als auch Profis die passende Herausforderung finden. Oftmals wird in den Kämpfen auch die Taktik gefordert, es nutzt wenig, sich frontal in den Kampf zu stürzen. Gegen schwächere Gegner zahlt es sich oft aus, mit der Sniper aus der Entfernung erst mal aufzuräumen. Geschütz- und Torpedostellungen frontal auszuheben grenzt an Selbstmord, sinnvoller ist es hier, aus der Deckung heraus einen Turm nach dem anderen mit Torpedos auszuschalten oder aber eine möglicherweise vorhandene Energieversorgung zu finden und zu zerstören, um damit die Türme lahm zu legen. Auch tumbes Dauerfeuer solltet ihr tunlichst vermeiden, denn eure Energieversorgung ist je nach Generator begrenzt und zu schnell passiert es, dass ihr auf einmal ohne Munition vor dem nächsten Feind steht. Lieber dann doch gut gezielte Salven abgeben und nicht vergessen, dass bei den agilen Gegnern das Vorhalten nötig ist. Das Balancing der Waffen ist in der Hinsicht recht komplex aber äußerst gut gelungen. Insgesamt werden euch also fordernde und abwechslungsreiche Gefechte geboten. Als Unterstützung könnt ihr Gegner aufschalten, wodurch (eine entsprechende Ausrüstung vorausgesetzt) das Fadenkreuz mit Vorhaltesymbol angezeigt wird und ihr zudem Treffer- und EMP-Punkte des Gegners sehen könnt. Praktisch ist die Funktion auch bei Eskort-Missionen, da könnt ihr nämlich auf das zu begleitende Boot aufschalten, einen Knopf drücken und fahrt immer mit der gleichen Geschwindigkeit, wie euer Ziel, nur lenken müsst ihr noch selber.
Habt ihr die Story hinter euch gebracht, könnt ihr aber noch munter weiterzocken. Im Nachhinein können alle Missionen des Spieles als Einzelmission gespielt werden, zudem gibt es acht Bonusfights, in denen ihr gegen die Fieslinge des Spieles antreten könnt. Ein Multiplayer-Modus ist jedoch leider nicht vorhanden.
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Ist es Wasser oder Weltraum?
Die Grafik des Spieles gestaltet sich im Großen und Ganzen beeindruckend, erneut arbeitet hinter dem Geschehen die KRASS-Engine, die gegenüber dem Vorgänger kräftig überarbeitet wurde. Echte 'Aha!'-Effekte wie beim Vorgänger sind zwar nicht mehr vorhanden, da sich mittlerweile im Grafik-Sektor allgemein einiges getan hat, einige Hingucker sind aber immer noch vorhanden. Das betrifft vor allem die mehr als sehenswerten Explosionen in den Gefechten, aber auch die zum Teil exzellenten Lichteffekte, zum Beispiel Lichtspiele auf dem Meeresboden oder Reflektionen auf den Metallteilen des HUD. Auch in Sachen Performance hat sich offenbar einiges getan, auf dem Testrechner lief das Spiel bei 1024x768 und maximalen Details ohne den geringsten Ruckler. Generell lässt sich auch sagen, dass die Grafik bereits bei niedrigen Auflösungen einen schicken Eindruck macht. Neben einem langen Intro und Outro in Form schicker Videos werden euch in den Missionen hier und da kurze Sequenzen vorgeführt.
Wo Licht ist, findet man aber meist auch Schatten, so auch in diesem Spiel. So werden die Spielumgebungen zwar sehr atmosphärisch dargestellt und die Unterwasserlandschaften machen einen prima Eindruck, wenn ihr durch bizarre Felsgebilde fahrt oder unter euch ein unterseeischer Vulkan brodelt. Leider wirkt aber die ganze Kulisse extrem leblos, ein paar Pflanzen und Tiere hätten da sicher einiges bewirkt. Auch fehlt einem ab und an das Gefühl, sich unter Wasser zu befinden, oftmals könnte das Geschehen auch genauso gut über der Oberfläche eines fernen Planeten stattfinden. Auch die Umsetzung der Interaktion und der Dialoge hätte atmosphärischer ausfallen können. Die Präsentation der Locations in den Städten und der 'Harvester' mittels schwach animierter Standbilder geht gerade noch in Ordnung. Dass die Dialoge nur als Text mit Sprachausgabe und nicht bewegten, gezeichneten Portraits (die übrigens ein ums andere mal stark an bekannte Schauspieler wie Tom Cruise oder Chris Rock erinnern) dargestellt werden, enttäuscht ein bisschen. Was hätte man hier mit guten Renderszenen alles erreichen können, in denen die Stimmung und Gefühlslage der Charaktere nicht nur akustisch, sondern auch visuell herüberkommt. Diese Mankos drücken daher auch etwas auf die Grafikwertung.
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Dialoge vom Feinsten
Was die akustische Umsetzung des Spieles angeht, so gibt es dort weder Fehl noch Tadel. Absolutes Highlight ist die exzellente Sprachausgabe, bei der Filmfans die eine oder andere Stimme sicher bekannt vorkommen dürfte. Sowohl die Stimmen der Charaktere, als auch die jeweils eigene Sprechweise und Gefühlslage werden exzellent umgesetzt, so dass es trotz der mageren optischen Präsentation ein Genuss ist, den langen Dialogen zu folgen. Sehr gelungen ist auch die musikalische Untermalung mit ruhiger Ambient-Musik während den Fahrten und harten Rockklängen im Verlauf der Gefechte. Für Stimmung sorgt zudem reger Funkverkehr, in welchem ihr Anweisungen vom Chef bekommt, Gegner euch beschimpfen oder aber eure Kollegen jubeln oder nach Unterstützung rufen.
Auch die Geräuschkulisse kann überzeugen, seien es die Fahrgeräusche der Antriebe, Hintergrund-Gerede in den Locations der Städte oder die Servomotoren und metallischen Geräusche beim Geschützwechsel auf den U-Booten. Ergänzt wird das Ganze durch satte Waffensounds und natürlich klangvolle Explosionen. Insgesamt sorgt die ganze Geräuschkulisse dafür, dass das Spiel eine enorm dichte Atmosphäre bekommt.
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