Test - Afro Samurai : Motherfucking Schnetzelplatte
- PS3
- X360
Ist eure Fokusfähigkeit komplett aufgeladen, was anhand des Aufblitzens eines Anhängers um Afros Hüfte erkennbar ist, könnt ihr auch in den Over-Focus-Modus wechseln. Für einen kurzen Zeitraum ist alles verlangsamt und jeder eurer Schwerthiebe ist tödlich.
Dennoch kann nicht jeder Gegner einfach durch den Fokusmodus schnell plattgemacht werden. Im späteren Verlauf trefft ihr auf flinke Ninjas, die durchaus nicht so leicht zu treffen sind. Und Endgegner lassen sich ohnehin nicht mit einem Schlag ausschalten.
Für erledigte Gegner gibt es Erfahrungspunkte, was früher oder später zu einem Levelaufstieg führt, der wiederum neue Kombo-Attacken mit sich bringt. Allerdings ist dies wohl eher ein Alibifeature da wir nicht das Gefühl hatten, fortgeschrittenere Kampftechniken wirklich nützen zu müssen. Im späteren Verlauf des Spiels gibt es dann auch noch das Body-Part-Poker. Ein Minispiel, bei dem ihr innerhalb eines kurzen Zeitraums versuchen müsst, bestimmte Körperteile der Kontrahenten abzutrennen.
Obwohl kompliziert anmutende Attacken recht leicht von der Hand gehen und auch wirklich gut aussehen, sind es die Moves, die problematisch sind. Die Moves, von denen man eigentlich denkt, dass sie simpel wären. In einem Abschnitt muss man Kontrahenten gegen eine Maschine schleudern. An sich würde man denken, dass das Werfen von Gegnern nicht so schwer sein kann. Falsch gedacht. Um einen Gegner zu werfen, muss man erst mal einen Angriff parieren, was schon recht gutes Timing verlangt. Dann muss man noch mal den Sprungknopf zum richtigen Zeitpunkt drücken und dann auch noch in die richtige Richtung zielen. Das kann im Eifer des Gefechts, wenn mehrere Gegner von allen Seiten angreifen, zur Nervenprobe werden.
Um etwas Abwechslung einzubringen, wurden auch Sprungpassagen integriert. Hier muss Afro an Wänden entlang oder über schmale Balken laufen. Diese Abschnitte sind ganz nett, aber keine wirkliche Herausforderung. Vielmehr hat man hin und wieder Probleme zu wissen, wo man überhaupt hin muss. Zum Glück kann man jederzeit Ninja-Ninja herbeirufen, der einem die Richtung weist. Sagte ich jederzeit? Na ja, nicht immer. Manchmal kassiert man auch nur einen blöden Spruch ohne Hinweis. Das kann durchaus etwas nerven.
Comic-Look für Erwachsene
Afro Samurai bedient sich zwar des Cel-Shading-Looks, den viele oftmals mit Comic- und Knuddeloptik gleichsetzen. Allerdings trifft das hier gar nicht zu. Gleich nach dem Intro und dem ersten Kampf wird klar, hier geht es ganz schön zur Sache. Samuel L. Jackson nimmt kein Blatt vor den Mund und flucht wie ein alter Matrose. Passend dazu fließt der rote Lebenssaft literweise über den Bildschirm. Aber die Optik hat durchaus mehr zu bieten als das. Vor allem das Art-Design sticht mit seinen etwas skurrilen Charakteren hervor.
Die Levels sind recht abwechslungsreich gestaltet und haben definitiv ihre Ah- und Oh-Momente. Innerhalb des Spiels gibt es immer wieder kleine Zwischensequenzen, die entweder ankündigen, dass ein paar Gegner auf euch zustürmen, oder euch einen kleinen Story-Happen vor die Füße werfen. Sogar die Ladezeiten werden durch kurze Monologe versüßt, auch wenn die etwas schlecht getimt sind, weil man das Gefühl hat, zu schnell aus diesen rauszuspringen, und man so das Ende verpasst.
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