News - Xbox One : Grüne warnen vor Ausspähung der Nutzer

Datenschützer sind alarmiert: Die neue Xbox One wird zum Betrieb stets das neue Kinect mit hochauflösender Kamera benötigen, das in die Einheit integrierte Mikrofon wird zudem immer mitlauschen, um den Sprachbefehl "Xbox On" mitbekommen und die Konsole daraufhin einschalten zu können. 

Für Konstantin von Notz, innen- und netzpolitischer Sprecher der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, geht das jedoch zu weit. "Sollten die Vorwürfe gegen Microsoft zutreffen und sich die Pläne als real erweisen, muss die zuständige bayrische Datenschutzaufsicht einschreiten. Die visuelle Erfassung im heimischen Wohnzimmer ist zur Durchführung des Spiels schlicht nicht erforderlich und selbst eine Einwilligung angesichts der Erfassung des höchstpersönlichen Lebensbereichs hier kaum vorstellbar", kritisiert von Notz in einem Beitrag auf dem netzpolitischen Blog Gruen-Digital.de. "Die Funktion hat daher offenbar nur einen einzigen Zweck, nämlich die Ausspähung des privaten Umfelds der Spieler, und nur ein Ziel, nämlich die Profitmaximierung von Microsoft."

Von Notz fordert: "Das sonst so um Verbesserung seines Datenschutz-Images bemühte Unternehmen muss jetzt verloren gegangenes Vertrauen zurückholen und deutlich machen, dass es den Schutz der Grundrechte seiner Kundinnen und Kunden in Europa ernst nimmt. Microsoft muss Transparenz über die eigenen Pläne herstellen und, sollten die im Raum stehenden Vermutungen zutreffen, hiervon Abstand nehmen."

Eine Reform der EU-Datenschutzbestimmungen sei nun zwingend notwendig, so von Notz' abschließende Forderung. Nur damit könne man US-Großkonzernen mit einem Unverständnis für europäische Datenschutzbedürfnisse geschlossen entgegentreten.