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Test - WRC 3 : WRC 3

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Wieder einmal entbrennt der Kampf um den Rallye-Thron zwischen den jeweils neuen Teilen von Codemasters 'Colin McRae'- und Evolutions 'WRC'-Reihe. 'WRC III' hat es dabei alles andere als leicht, denn Konkurrent Codemasters hat mit 'Colin McRae Rally 04' ein nahezu perfektes Rallye-Spiel vorgelegt. Doch Evolution hat ein dickes As im Ärmel, nämlich die aktuelle Lizenz der FIA World Rally Championship. Ob das allerdings ausreicht, haben wir in unserem Review für euch beleuchtet.

Was den reinen Spielumfang angeht, kann 'WRC III' erneut gehörig punkten. Kein anderes Rallye-Spiel bietet derzeit eine solche Vielfalt an Ländern, Strecken und Fahrzeugen, wobei nicht nur die originalen Fahrer und Fahrzeuge der laufenden WRC-Saison (Ausnahme: Colin McRae) vertreten sind, sondern auch zahlreiche Extreme Cars und Varianten. Vorzufinden sind zudem 15 Länder mit jeweils neun Strecken (je acht normale und ein Stadionrennen), in denen derzeit WRC-Wettbewerbe ausgetragen werden, sogar die Türkei ist nunmehr vertreten. Neben den vier Schwierigkeitsgraden, von denen zwei erst freigeschaltet werden müssen, sind zahlreiche Spielmodi verfügbar. So sind 'Zeitfahren', 'Einzel-Rallye' und 'Schnelles Rennen' ebenso auswählbar wie ein 'Head-to-Head'-Modus und natürlich eine komplette WRC-Saison mit Fahrer und Fahrzeug eurer Wahl. Auch können bis zu vier Spieler im Multiplayer-Modus gegeneinander antreten, allerdings ohne Online-Unterstützung.

In puncto eigentlichem Spielgeschehen bietet sich ein eher gemischtes Bild. Simulations-Freaks werden sich auf jeden Fall über die mehr als mageren Tuning-Optionen ärgern. Gerade mal drei Elemente stehen zur Verfügung, die zudem noch sehr allgemein gehalten sind. Keine Spur von der Wahl der richtigen Reifen bis hin zu Details wie Stoßdämpfer oder Aufhängung. Auch das Fahrverhalten kann nicht ganz überzeugen. Zwar wurden Mankos ausgemerzt, wie das nervige Festhaken des Wagens an Leitplanken oder Seitenbegrenzungen, dafür reagieren die Wagen mitunter kaum nachvollziehbar und neigen stark zum Springen. So kann es durchaus passieren, dass ihr mal einige Meter auf einer nahezu senkrechten Fahrbahnbegrenzung zurücklegt. Auch stört weiterhin, dass die Wagen extrem über die Fahrzeugmitte als Drehpunkt zu steuern sind und nicht über die Achsen. Generell wird ohnehin mehr Wert auf Tempo und geschickte Bedienung des Analog-Sticks gelegt, als auf fahrerische Finesse und geschickte Slides oder Bremsmanöver. Da hilft es auch wenig, dass die Strecken an sich sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich gestaltet sind. Unterm Strich wurden also einige Mankos verbessert, aber alte Tugenden gleichzeitig über Bord geworfen.

Was die Präsentation angeht, kann 'WRC III' überzeugen. Die Strecken und Fahrzeuge wirken einen Hauch detaillierter und abwechslungsreicher als beim Konkurrenten, auch wenn sich gegenüber 'WRC II Extreme' nur wenig spürbare Verbesserungen erkennen lassen, abgesehen von Detailbereichen. Auch die Fahrzeuge werden ansprechend dargestellt, ebenso wie Schäden am Fahrzeug. Schön anzusehen sind vor allem die kleineren Effekte wie Staub, Schnee und Regen oder aufwirbelndes Laub, sowie die im Cockpit animierten Fahrer. Ärgerlich hingegen ist das Aufpoppen kleinerer Objekte wie Randbefestigungen oder Leitpfosten. Einen dicken Pluspunkt kassiert 'WRC III' auch für die immens umfangreichen Hintergrund-Informationen zu den Fahrzeugen, den Fahrern und den Veranstaltungsorten, die wohl jedem Rallye-Fan das Herz höher schlagen lassen. Auch akustisch gibt es wenig zu bemängeln, die Motoren-Sounds klingen akkurat und die Kommandos der Beifahrer passen und sind gut getimed.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Konnte 'WRC II Extreme' im vergangenen Jahr noch ganz gut mit dem Konkurrenten 'Colin McRae Rally 3' mithalten, so verliert 'WRC III' deutlich an Boden gegenüber 'Colin 04'. Zwar geben Grafik und Spielumfang mehr her, aber in Sachen Fahrphysik und Realismus hat die Konkurrenz diesmal die Nase vorn.

Überblick

Pro

  • gelungene Strecken- und Fahrzeug-Grafik
  • großer Spielumfang
  • umfangreiche Hintergrund-Informationen

Contra

  • magere Tuning- und Reparatur-Optionen
  • wenig echte Verbesserungen
  • teilweise unrealistisches Fahrzeugverhalten

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