Test - Worms World Party : Worms World Party
- PSone
Würmer gelten gemeinhin als harmlose Wesen. Doch seit dem ersten Release von 'Worms' wissen wir es besser: Würmer bekriegen sich gerne mittels vielseitiger Waffen. Bereits dreimal kamen PSone-Besitzer in den Genuss dieses Spektakels. Mit 'Worms World Party' läutet Team17 nun die vierte Runde ein, von der euch Jan Krause berichtet.
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'Worms World Party' ist der direkte Nachfolger von 'Worms Armageddon' und bietet in punkto Gestaltung auf der PSone keinerlei Verbesserungen. Stattdessen wurden die Engine und das Interface sowie das Spielprinzip belassen und komplett neue Welten geschaffen. Während auf anderen Plattformen der Titel mit einer Online-Unterstützung aufwartet, müssen PSone-Besitzer darauf und somit auf viele lustige Spielmodi verzichten. Übrig bleibt nur noch eine Art Missions-Disk, bei denen jeder selbst abwägen sollte, ob sie ihr Geld wert ist.
Für alle diejenigen, die bisher keinen 'Worms'-Teil kennen, sei das geniale Spielprinzip, welches auch von 'Frontschweine' abgekupfert wurde, kurz erläutert. Gespielt wird aus einer 2D-Seitenansicht in Teams, bestehend aus Würmern, die diverse Waffen zur Auswahl haben. Jede Mannschaft versucht natürlich zu gewinnen. Das Ganze ist rundenbasiert und ihr bekommt abwechselnd die Steuerung über einen Wurm. Die Aufgabe ist es, einfach flexibel auf die Gegebenheiten der jeweiligen Map - mitsamt ihrem Aufbau, dem Wind, der Gravitation und ähnlichem - und der Spielsituation zu reagieren, um den Gegner nach und nach auszuradieren.
Hierzu stehen euch unzählige Waffen zur Auswahl. Neben Pistolen, Gewehren und Uzis stehen Karate-Schläge, Kamikaze-Aktionen, Minen, Raketen, Granaten und ähnliches explosives Gemisch im Angebot. Ihre Wirkung ist unterschiedlich und der Einsatz abhängig von der Map selbst. Hierzu ein Beispiel: Befindet sich der Gegner in Reichweite und er steht auf einer schmalen Landzunge über dem Wasser, so könnt ihr eine Dynamit-Stange platzieren, damit die Landzunge zerstört wird und der Gegner ins Wasser fällt und ertrinkt. Befindet ihr euch weiter abseits, empfehlen sich Raketen oder Granaten, wobei ihr gut zielen solltet.
Neben tödlichen Sachen, die euch zur Auswahl stehen, gibt es auch passivere Dinge, wie Bohrer, Seile, Teleporter und Brücken. Mit diesen Objekten seid ihr in der Lage, eure Würmer auf der Map fortzubewegen und auch grosse Klippen oder Wände zu überwinden.
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Ein Aspekt bei allen 'Worms'-Spielen, die vor allem im Multiplayer für Suchtstatus gesorgt haben, ist neben der zufälligen Generierung der zu spielenden Maps mit unvorhersehbaren Konstellationen der Teams auch die Tatsache, dass Elemente wie Minen, explodierende Kisten und Nachschubkisten mit seltenen Waffen, immer wieder für Überraschungen sorgen, die häufig übersehen werden oder einfach nicht einkalkulierbar sind. Nicht selten kommt es zu überraschenden Wendungen im Spiel, nur weil etwas nicht so funktioniert, wie ihr es eigentlich geplant hattet. Unterstützend kommt hinzu, dass die Physik der Waffen nur grob eingeschätzt werden kann. So bleibt das Spiel quasi bis zum Ende offen und der Humor kommt dabei auch nicht zu kurz.
Verpackt wurde dieses Gameplay in unterschiedliche Spielmodi. Neben einer Zufallspartie gegen ein Computerteam bleibt auch die Möglichkeit offen, die Teams direkt auszuwählen und mit weiteren Mitspielern eine Zufallsmap zu bestreiten. Daneben dürft ihr einige Szenarien, in zwei verschiedenen Spielmodi verpackt, absolvieren, bei denen es darum geht, eine bestimmte Aufgabe in einer vorgegeben Zeit zu lösen. Beispielsweise sollt ihr eine Kiste auf einem sinkenden Schiff sicherstellen. Im 'Deathmatch'-Modus gilt es nacheinander verschiedene Teams zu schlagen, wobei die Kämpfe für euch immer schwieriger ausfallen. Darüber hinaus gibt es ausreichend Trainingsmissionen für euch, um das Gameplay und die leichte bedienbare Steuerung ausreichend einzuüben. Ihr bekommt eine bestimmte Aufgabe vorgesetzt und sollt diese innerhalb eines Zeitlimits lösen. Dabei werdet ihr den Umgang mit allen Waffen richtig einstudieren können und seid für kommende Schlachten gewappnet.
Die Steuerung der Würmer ist sehr einfach und schnell erlernbar. Mit Dreieck können die Würmer springen. Mittels Viereck und den Richtungstasten könnt ihr scrollen. Mittels der Richtungstasten im horizontalen Bereich wird die Schussrichtung bestimmt. X steht für Feuer - je nach Waffe könnt ihr den Schuss in der Stärke bestimmen, indem ihr die Taste beim Abschuss länger gedrückt haltet. Mit Select habt ihr Zugriff auf die unterschiedlichen Waffensysteme, deren Spezialfunktionen mit der L2-Taste einsetzbar sind. Im Einsatz dieser Waffen wird euch keine Hilfe geboten. Der Einsatz ist komplett manuell, so dass ihr über den Daumen peilen müsst, um euer Gegenüber zu treffen. Daher seid ihr nie vor Fehlern gefeit, egal wie gut ihr seid. Immer wieder wird mal eine Mine übersehen oder eine Granate landet in eurer Nähe, statt in der Umgebung des Gegners. Es gibt keine Feuerhilfen und das ist auch gut so. Nur dadurch bleibt die Langzeitmotivation erhalten.
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Das gilt jedoch nur für Spiele gegen menschliche Gegner. Im Falle des Computergegners ist nach wenigen Tagen die Luft raus. Die künstliche Intelligenz der Gegner ist nur überdurchschnittlich und deren Manöver nach wie vor begrenzt. Sie setzt in der Praxis nur einige Waffen ein und startet nie riskante oder überraschende Manöver. Sie ist unfähig sich aus kniffligen Situationen zu befreien (Mittel wie Seile, Bohrer und Stahlträger sind vorhanden) und ist somit für gute Spieler kein Problem mehr. So richtig in Fahrt kommt 'Worms World Party' eben nur im Spiel mehrerer menschlicher Gegner. Und genau dieser Punkt wurde im Vergleich zu den Vorgängern gar nicht verbessert, um einen Neupreis zu rechtfertigen. Daher wird Team17 dieses Mal nur neue Kunden für sich gewinnen können oder eingefleischte Fans ansprechen. Gelegenheitsspieler, die bereits einen Teil besitzen, bleiben aussen vor, da auch die restlichen Punkte des Spieles gleich geblieben sind.
So gibt es in Sachen Grafik keinerlei Verbesserungen mehr zu vermelden. Die Engine bricht immer noch beim Einsatz von Granaten oder Raketen in sich zusammen - ein Scrollen ist dann zu grob. Das Auge wird nur mit etwas unscharfen 2D-Bitmap-Grafiken konfrontiert, wobei sich die Animationen auf die Würmer, das Wasser und einige Wolken beschränken. Die Maps selbst variieren zwar grafisch gesehen und sind übersichtlich aufgebaut. Details sind kaum erkennbar - macht auch kaum Sinn, da sich mindestens 30 Prozent der Map bei einem guten Kampf eh in Luft auflösen. Gekonnt ist mal wieder der Einsatz der Soundtracks und Sprachsamples. Die Kommentare der Viecher sind wirklich köstlich anzuhören.
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