Test - Watch_Dogs 2 : Hippes Hacken
- PS4
Häufig gilt es, möglichst ungesehen in gut überwachte Gebäude einzudringen, dort irgendetwas zu hacken und dann wieder zu verschwinden. Wenn ihr versucht, euch mit einer der im 3-D-Drucker hergestellten Waffen durchzuschießen, werdet ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit über den Haufen geballert. Obwohl die KI nicht viel cleverer ist als in Watch_Dogs genügen ihre Fähigkeiten, um euch ein ums andere Mal ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen. Komplette KI-Ausfälle tauchten bei uns selten auf und wenn, handelte es sich ausschließlich um verschmerzbare Wegfindungsprobleme.
Nett gehackt
Das sogenannte NetHack könnt ihr euch wie die Detektivsicht in den Batman-Arkham-Spielen vorstellen. Nur dass in Watch_Dogs 2 auch wichtige elektronische Verbindungen angezeigt werden. So findet ihr zum Beispiel heraus, wie ihr verschlossene Türen öffnet oder welche Wache mit dem richtigen Code herumläuft. Bestimmte Server hackt ihr mittels eines Minispiels, in dem ihr Datenflüsse umleitet. Das kennen wir bereits aus dem Vorgänger. Doch anstatt diese Knobeleien in einer 2-D-Ansicht zu lösen, finden sie in Watch_Dogs 2 im Raum statt (siehe Bild oben). Das heißt, ihr müsst mit Marcus herumlaufen, um Knotenpunkte und Ähnliches zu finden. Das nervte uns bereits nach kurzer Zeit. Leider taucht dieses Minispiel während der Hauptmissionen immer wieder auf und wird zunehmend kniffliger.
Rund 25 Stunden benötigten wir, um alle 15 Hauptmissionen inklusive einige der insgesamt 22 Nebenmissionen abzuschließen. Die Hauptmissionen unterteilen sich in mehrere Einzelaufgaben, was bedeutet, dass ihr zwischen diesen Etappen auch mal kurz andere Dingen erledigen könnt. Beispielsweise den optional komplett abschaltbaren Multiplayer-Missionen, wie Hacker-Invasion, Koop und Kopfgeldjagd, oder eine der Minibeschäftigungen, die euch Watch_Dogs 2 anbietet. Dazu gehören zum Beispiel Rennfahrten und Ähnliches. Digitale Trips wie im Vorgänger gibt es nicht mehr. Schönerweise wird die Karte im Gegensatz zu diversen Assassin's-Creed-Teilen nicht mit einem unübersichtlichen Haufen dieser Aufgaben zugemüllt. Was aber zum Teil sicher auch an der schieren Größe der Spielwelt liegt.
Flower Power
Die Bay Area mit San Francisco, Silicon Valley, Marin und Oakland versprüht eine deutlich positivere Atmosphäre als das eher düstere Chicago in Watch_Dogs. Viele Ecken wirken etwas steril, dafür sind andere wiederum trotz gelegentlichem Kantenflimmern sehr hübsch anzusehen. Nur mit Lichteffekten geizt Watch_Dogs 2 etwas. Trotzdem sieht es zu bestimmten Tageszeiten vor allem an Strandgebieten ganz hübsch aus. Dank dynamischem Wetter bekommt ihr auch Regen zu sehen, aber der beeindruckt heutzutage niemanden mehr. Popups gibt es zwar, jedoch fallen die nur auf, wenn man es wirklich darauf anlegt.
Viel wichtiger – insbesondere bei einem Open-World-Spiel – ist das Thema Bugs. Trotz unserer Bedenken aufgrund der Fehler, die uns in der letzten Preview-Version noch auffielen, präsentierte sich Watch_Dogs 2 während unseres Tests der Spielversion 1.02 weitgehend bugfrei. Allerdings ging die Performance aus unerfindlichen Gründen manchmal in die Knie und heftige Framerate- sowie Tearing-Probleme tauchten auf. Nach einem Neustart lief alles wieder normal, das heißt außer kaum störenden Microrucklern und Mini-Tearing (auch auf der PS4 Pro) stellte Watch_Dogs 2 technisch wieder zufrieden. Die PlayStation 4 Pro bietet insgesamt eine etwas hübschere Optik, aber die Unterschiede sind nicht so groß, dass sich Besitzer einer normalen PS4 ärgern müssten.
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