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Test - Warhammer: The End Times - Vermintide : Haltet die Stellung

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Es geht derzeit rund im Warhammer-Universum. Die Marke findet in immer neuen Genres ihr Zuhause, wie etwa im Bereich der First-Person-Shooter mit Space Hulk: Deathwing von Entwickler Cyanide. Schon mit Warhammer 40.000: Space Marine zeigte die Marke, dass sie sich auch im Action-Genre wohlfühlt. Mit Warhammer: End Times – Vermintide will das Studio Fatshark ein First-Person-Action-Konzept, verbunden mit Koop-Action, im klassischen Warhammer-Fantasy-Universum etablieren. Ist die Mischung gelungen?

Dieses Projekt ist unter der Expertenaufsicht der Games-Workshop-Verantwortlichen entstanden. Die Entwickler haben sich bereits in vielen Genres und Spielreihen getummelt. So sind in ihren Werkstätten Titel wie War of the Roses, War of the Vikings, Escape Dead Island und Bionic Commando Rearmed 2 entstanden. Keine großen Titel, will man meinen, doch bei Warhammer: End Times – Vermintide zeigen sie, dass sie ihr Handwerk verstehen.

Fantasy-volle Charaktere

Der Action-Titel ist in der apokalyptischen Welt der Saga „The End Times“ angesiedelt. Wie so viele Fantasy-Spiele beginnt auch dieses in einer Taverne. Ihr wählt einen von fünf Charakteren und werdet in einer Vierergruppe in die Stadt Übersreik geschickt. Die Charaktere sind in ihrem Stil und ihrer Erscheinung stark an bereits bekannte Fantasy-Gesichter angelehnt. Vom Gimli-ähnlichen Grenzgängerzwerg über den Hexenjäger als Van-Helsing-Verschnitt bis zu einer Waldläuferin, einem imperialen Soldaten und einer Feuermagierin ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Alle Charaktere und ihre Waffen spielen sich sehr unterschiedlich und ihr dürft sie euren Vorlieben (und den Gegebenheiten) entsprechend aussuchen. Mit der wendigen Elfin weicht ihr beispielsweise Attacken geschickt aus und lasst die Feinde ins Leere laufen. Der stämmige Zwerg blockt Angriffe mit seinem Schild und kontert mit starken Hieben. Magier setzen das Fell der gegnerischen Rattenwesen in Flammen und auch Fernkampfwaffen wie Bogen und Kanonen dürft ihr einsetzen.

Kooperative Rattenjagd

Egal welchen Charakter ihr wählt, euer Ziel ist die Verteidigung der Stadt gegen eine Flut von Rattenmenschen, den sogenannten Skaven. Sie rotten sich in Horden zusammen und überrennen die Stadt. Natürlich sind die Skaven nicht alle gleich. Vom simplen, mit Schwert und Helm ausgerüsteten Einzelkämpfer über Giftgranatenwerfer, Riesenratten-Oger und gewiefte Attentäter bis hin zu den „Ratling-Gunners“ ist die Armee eurer Feinde breit aufgestellt und hält immer wieder Überraschungen für euch bereit. Ihr müsst euch jedes Mal neue Strategien ausdenken, um die Anstürme zu überstehen und die unterschiedlichen Aufgaben zu erfüllen.

An eurer Seite stehen Koop-Partner oder NPCs, falls mal kein menschlicher Mitstreiter verfügbar ist. Das Hosting ist unkompliziert und in der Regel schnell gemacht. Bis zu drei Kollegen helfen euch bei den simpel gestrickten Aufgaben, etwa wenn ihr die Stadtwache alarmieren, Pulverfässer sammeln, Nahrung beschaffen oder einen Platz verteidigen sollt.

Die Missionen sind geradlinig, aber unterhaltsam und passen wunderbar in das Szenario. Jedes Gefecht soll sich, so die Entwickler, dank des „Conflict Directors“ komplett anders anfühlen, und dem ist auch so. Dabei handelt es sich um ein Programm, das bei jedem Spieldurchlauf die Zusammenstellung der Feinde und deren Erscheinungsort ändert. Das Auftreten bestimmter Monstertypen ist also rein zufällig. Mal stürmt ein gigantischer Oger den Platz und mal überrennen euch Ratling-Gunner in kleinen Gruppen.

Feine Warhammer-Atmosphäre

Was ebenfalls für Abwechslung sorgt, sind die unterschiedlichen Schlachtfelder, die sich nicht nur auf innerstädtische Gebiete von Übersreik beschränken. Auch Außengebiete der Stadt erkundet ihr in den insgesamt 13 Levels. Ihr begebt euch auf einen Friedhof, betretet Handelshäuser, lauft durch Straßen und Gassen, erkundet Wälder, durchsucht ein Magierhaus, besucht einen Hafen und steigt hinab in die Katakomben der Stadt.

Warhammer: The End Times - Vermintide - Release Trailer
Fatshark zeigt den cineastischen Trailer zum Release von Warhammer: End Times - Vermintide.

Die Atmosphäre ist gelungen und die Umgebungen sind malerisch. Beim Spielen vergesst ihr vor lauter Action relativ schnell, dass ihr euch im Warhammer-Universum befindet. Doch wenn ihr euch dessen bewusst seid, dann entdeckt ihr immer wieder schöne kleine Details in der sehr fantasiereichen Stadt mit ihren gewundenen Gassen, Läden, Türmen und anderen Gebäuden. Keine Umgebung fühlt sich wie die andere an. Eine insgesamt tolle Szenerie.

Zick-Zack, Hack-Hack

Auch die Kämpfe sind spielerisch und technisch ausgereift. Ihr seid in der Lage, Feinde wegzustoßen, sie stückchenweise auseinanderzuhacken oder mit Pfeilen an Wände oder Türen zu nageln. Diese Details machen die Schlachten nicht nur sehr taktisch und tiefgründig, sondern auch sehr blutig. Es war im Hinblick auf den Jugendschutz nicht unklug, dass Entwickler Fatshark auf Rattenmenschen und nicht auf richtige Menschen als Angreifer gesetzt hat.

Ist eine Mission vorüber, dann hagelt es Belohnungen. Durch „Ranalds Knochen“, ein Zufallssystem, bestimmt das Spiel, welche Beute ihr für euren Erfolg erhaltet. Je nachdem, welche Ziele ihr in der Mission verfolgt und welchen Schwierigkeitsgrad ihr gewählt habt, erhaltet ihr Waffen und Ausrüstung. Mit eurer Beute geht es dann in die Schmiede, in der ihr euch Waffen baut und sie mit den Attributen verseht, die eure Spielweise am besten unterstützen. So könnt ihr euren Charakter wunderbar personalisieren und mit seltenen Gegenständen ausrüsten. Das Suchen nach seltenen Waffen und Schmieden seltener Gegenstände ist ein gelungener zusätzlicher Anreiz, die Level immer wieder durchzuspielen.

Fazit

Sascha Sharma - Portraitvon Sascha Sharma
Speziell, aber unterhaltsam

Was Fatshark da abliefert, ist schon eine ganz spezielle Art von Spielekost und nicht unbedingt für jeden Typ Spieler geeignet. Auf den Punkt gebracht ist Warhammer: End Times – Vermintide so etwas wie ein Left 4 Dead mit Fantasy-Anstrich. Das ist an sich eine geniale Kombination, wenn man auf das Spielprinzip von Left 4 Dead steht und gleichzeitig noch Warhammer-Fan ist. Aber auch wer kein Fan dieser beiden Spiele ist, kann Spaß in der Welt von Übersreik haben. Warhammer: End Times – Vermintide bietet spaßiges Team-Spiel mit abwechslungsreicher Action in einer kreativen Umgebung.

Überblick

Pro

  • abwechslungsreiches Kampfsystem
  • spaßiges Koop-Spielprinzip
  • stilvolle Umgebungen
  • tolles Szenario
  • wunderbar gestaltete Stadt
  • immer wieder neue Spielerfahrung
  • unterschiedlich spielbare Charaktere

Contra

  • optisch oft zu düster
  • gelegentliche Abstürze
  • manche Abschnitte zu kurz

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