Test - Warhammer 40.000: Kill Team : Einmal Klassiker brutal
- X360
Das „Warhammer"-Universum steht vor allem für eines: Krieg. Wer zärtliche Kuscheleien sucht, sollte vielleicht lieber in die Videothek um die Ecke gehen. In dem von Games Workshop kreierten Szenario geht es martialisch, brutal und nie freundlich zu. Dementsprechend ist der Name des neuen Download-Titels absolut passend: Warhammer 40.000: Kill Team sagt schon, um was es geht.
Kill Team ist ein klassischer Dual-Stick-Shooter. Ihr steuert euren Helden aus der Vogelperspektive und metzelt jede Menge Gegner nieder – in diesem Fall hauptsächlich Orks. Dabei bewegt ihr euren Charakter mit dem linken Analogstick, mit dem rechten Stick schießt ihr. Zusätzlich könnt ihr noch mit dem A-Knopf eine Nahkampfattacke ausführen, mit X sprintet ihr und mit der linken Schultertaste führt ihr einen Spezialangriff aus, den ihr zuvor jedoch erst durch das Töten von Gegnern aufladen müsst. Die gesamte Steuerung geht einfach super von der Hand und benötigt nur wenige Sekunden Einarbeitungszeit.
Bevor ihr jedoch in die Action einsteigt, müsst ihr euch erst einmal für einen von vier Charakteren entscheiden. Grob gesagt habt ihr die Auswahl aus zwei Fern- und zwei Nahkämpfern, die sich jeweils nur marginal unterscheiden. Aber Kill Team will schließlich auch nicht mehr als ein unkomplizierter Ballerspaß sein, da sollte man die fehlende Tiefe im Charakterdesign nicht zu sehr kritisieren.
Viele Orks, wenig Zeit
Die Kampagne ist der Kernpunkt des Spiels, was eigentlich ziemlich schade ist. Die fünf Missionen, in denen ihr einen Kreuzer der Orks von innen heraus zerstören müsst, habt ihr nämlich bereits in zwei bis drei Stunden durchgespielt – je nach dem, wie oft ihr das Zeitliche segnet. Wie gesagt: Warhammer 40.000: Kill Team ist sehr simpel. Nur hätte es ruhig ein wenig umfangreicher sein können. Denn motivierend ist das Spiel durchaus: Für jeden erledigten Gegner gibt es Punkte, die nicht nur euren Highscore in die Höhe schnellen lassen, sondern euch auch neue Waffen und Fertigkeitsboni freischalten. Von letzteren könnt ihr eurem Charakter zwei verpassen und ihm so zum Beispiel mit erhöhten Nahkampfschaden, mehr Gesundheit oder eine längere Dauer von Power-Ups versorgen.
Diese Power-Ups, die ihr in den Levels findet, bringen euch temporäre Verstärkungen, sodass ihr zum Beispiel eine erhöhte Schussrate habt, stets eure Gesundheit regeneriert wird, ihr mehr Nahkampfschaden anrichtet oder ein Schutzschild euch vor feindlichen Projektilen schützt. Allerdings könnt ihr immer nur ein Power-Up aktiv benutzen, sodass euer aktuelles Extra immer direkt verfällt, wenn ihr ein weiteres aufhebt. Das bringt eine ansatzweise taktische Komponente ins Spiel.
Zu zweit wird alles besser
Das gilt vor allem dann, wenn ihr mit einem zweiten Mitspieler im Koop-Modus unterwegs seid. Das Schöne an Kill Team: Es kann jederzeit ein zweiter Spieler in das Gemetzel per Knopfdruck einsteigen, so wie in den LEGO-Spielen von Travellers Tales. Dann macht der Titel richtig Freude. Bei einem netten Spieleabend mit Kumpels wäre er der perfekte Ballerspaß für zwischendurch. Einen Kritikpunkt gibt es jedoch: Im Koop bekommt ihr genau so viele Gegner vor die Nase gesetzt, als wenn ihr alleine spielen würdet. Dadurch wird das Spiel zu zweit viel zu leicht, während ihr im Einzelspielermodus durchaus des Öfteren mal ins Gras beißt. Eine erhöhte Anzahl an Orks wäre in der Zweispieler-Variante also nett gewesen, dann wäre es aber vielleicht nicht möglich gewesen, dass jederzeit ein zweiter Spieler einsteigen kann.
Wenn ihr der Kampagne überdrüssig geworden seid, könnt ihr noch im Überleben-Modus Zeit verbringen. Diese Spielvariante ist vergleichbar mit dem Horde-Modus aus Gears of War 3 oder dem Firefight-Modus der Halo-Reihe. Wirklich viel Langzeitmotivation ist hier jedoch nicht vorhanden, zumal man den Koop-Modus auch leider nur offline an einer Konsole spielen kann. Eine Online-Variante gibt es nicht. Auch deswegen ist Warhammer 40.000: Kill Team kein Titel, den man wochenlang am Stück spielt. Dafür kostet er aber auch nur 800 MS-Points, was circa zehn Euro entspricht.
Wenn's kracht, ist es gut
Im Ausgleich für die kurze Spielzeit gibt es aber einen ganz ordentlichen Krawumm-Faktor – zumindest dann, wenn man die ganzen explosiven Fässer und Co in die Luft jagt. Da kommt Freude auf.. Grafisch macht Kill Team für einen Download-Titel einen durchaus soliden Eindruck: Vor allem die detaillierten Charaktermodelle der Space Marines gefallen. Sehr cool sind auch die Zeitlupeneffekte in Kombination mit der Kamera, die ganz nah an das Geschehen heranzoomt. Diese setzen hin und wieder im Kampf mit den Orks ein. Auch die musikalische Untermalung ist gut gelungen. Die deutsche Sprachausgabe findet zwar nur in Form eines Instrukteurs Einsatz, der euch hin und wieder Anweisungen für die Missionen gibt, dieser ist aber durchaus gut vertont.
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