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Test - Viewsonic XG2703-GS : 27-Zoll-Monitor mit 165 Hz und G-Sync im Test

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Der neue XG2703-GS von Viewsonic ist eine echte Kampfansage an die etablierte Konkurrenz wie beispielsweise den ASUS PG279Q oder den Acer XB271HU. Für den empfohlenen Preis von 949 Euro muss das Display allerdings einiges bieten, selbst wenn es im Handel durchaus für einen Hunderter weniger zu bekommen ist. Preislich spielt der Monitor auf jeden Fall in der gleichen Liga. Doch reicht die Qualität aus, um zu einer echten Alternative zu werden?

Beim Viewsonic XG2703-GS handelt es sich um einen IPS-Monitor mit 27 Zoll, einer Bildwiederholrate von satten 165 Hz und G-Sync-Unterstützung von 35 bis 165 Hz, sehr zur Freude von Besitzern einer NVIDIA-Grafikkarte der 9er- oder 10er-Reihe. Gut verpackt in einem voluminösen Karton liefert das Display sogleich einen Grund zur Freude, denn es muss nichts geschraubt oder montiert werden – der Fuß ist bereits komplett an der Rückwand montiert. Lediglich wer den Bildschirm mittels 100-mm-VESA-Verschraubung an die Wand hängen will, muss den Schraubenzieher zücken, um den Sockel zu entfernen.

Nicht zu viel und nicht zu wenig

Das Zubehör beschränkt sich auf das Nötigste. Quick Start Guide und eine Software-CD gehören ebenso zum Paket wie DisplayPort- und USB-Uplink-Kabel sowie das externe Netzteil. Ein HDMI-Kabel liegt nicht bei. Viewsonic geht wohl davon aus, dass jemand, der sich einen G-Sync-Monitor mit dieser Hertzzahl kauft, seinen Rechner ohnehin via DisplayPort anschließt. Das ergibt ja auch Sinn, denn die Vorzüge des Monitors können via HDMI nicht voll ausgenutzt werden.

An Anschlüssen ist alles vorhanden, was das Herz begehrt, inklusive HDMI, falls ihr eine Konsole an den Monitor klemmen wollt. 1x HDMI 1.4a, 1x DisplayPort 1.2a, 2x USB 3.0, 1x USB-Upstream hinten und ein Kopfhöreranschluss befinden sich an der Rückseite, seitlich sind zudem zwei weitere USB-2.0-Anschlüsse angebracht. Weiterhin sind 2-Watt-Lautsprecher verbaut, die zwar nicht ganz grausig, aber wie üblich bei Monitoren eher Alibi als echte Hörgenussspender sind. Doch wer zockt schon mit Monitor-Sound.

Die Verarbeitung wirkt hochwertig. Der Standfuß ist wuchtig und stabil, überdies verfügt er über eine Beleuchtung, die sich dem gezeigten Bild anpasst, aber auch via OSD einfarbig eingestellt sowie komplett abgeschaltet werden kann. Die grünen Zierelemente wirken etwas ungewohnt, passen aber natürlich zu NVIDIA – Geschmackssache. Die Ergonomie ist ordentlich. Der XG2703 kann um -5 bis 15 Grad geneigt werden, die Höhe lässt sich um 100 mm verstellen und eine Pivot-Funktion ist vorhanden, leider ohne spürbare Zentrierung. Nur gedreht werden kann das Display nicht, aber das kann man verschmerzen.

Kleinere Problemchen mit der OSD-Bedienung

Die Bedienung des OSD erfolgt über sechs an der rechten Rückseite angebrachte Tasten, deren Funktion vorn am Rahmen mit einem Symbol gekennzeichnet ist. Leider eine etwas fummelige Lösung, denn quasi blind die richtige Taste zu erwischen, ist nicht ganz einfach. Zwar gefallen uns die Tasten deutlich besser als berührungssensitive Flächen, aber es gibt elegantere Lösungen, wie beispielsweise die Ministicks der ASUS-Displays.

Das OSD selbst ist recht übersichtlich gestaltet, erfordert aber oft relativ viele Tastendrucke. Dafür gibt es massig Einstelloptionen im OSD. Das Display kommt zwar bereits ab Werk erfreulich gut kalibriert zum Käufer, doch jeder hat so seine eigenen Vorlieben und kann diese gut umsetzen. Mit dabei ist eine Reihe vorgefertigter Profile für Gaming oder Filme, ihr könnt aber auch zwei eigene Profile gestalten und abspeichern. Ferner ist der Monitor mit reichlich Technik bepackt, wie adaptiver Kontraststeuerung, Dark Boost für eine Gammakorrektur dunkler Bildabschnitte, Ultra Low Motion Blur (ULMB), FlickerFree, Blaulichtfilter und natürlich dem Overclocking auf 165 Hz.

IPS-Panel mit starker Leistung

Für die Bilddarstellung ist ein Super-Clear-IPS-Panel verantwortlich. Natürlich ist es immer Geschmackssache, ob man IPS, VA oder TN als Panel bevorzugt. IPS zeichnet sich durch Farbqualität aus, während TN durch schnelle Bildraten und Reaktionszeiten brilliert und VA durch starke Kontrastwerte. Viewsonic versucht, mit dem XG2703 ein bisschen was von allen drei Welten umzusetzen.

Faktisch handelt es sich um ein Panel von AU Optronics, das mit nativen 144 Hz im DisplayPort-Betrieb arbeitet. Das Overclocking auf 165 Hz geschieht über das OSD und zeigt erfreulicherweise keine negativen Nebenwirkungen. Prinzipiell ist es das gleiche Panel, das auch die Konkurrenz einsetzt, die Selektion scheint aber recht ordentlich zu sein. Zumindest bei unserem Testexemplar waren weder Backlight Bleeding noch Pixelfehler zu erkennen, die typischen, immer mal wieder auftretenden Probleme des Panel-Herstellers. IPS-typisch gibt es ein wenig Glow, abhängig vom Betrachtungswinkel, aber das blieb im normalen Bereich und war nicht weiter auffällig.

Die Bildqualität konnte uns voll und ganz überzeugen. Die Farbdarstellung ist ohne Fehl und Tadel mit einer ab Werk schon guten Farbgenauigkeit, wenn auch mit einem minimalen Gelbstich bei den weißen Tönen, der aber problemlos nachjustiert werden kann. Damit ist das Display durchaus auch für Videoschnitt oder Bildbearbeitung gut geeignet. Die Kontraste liegen ebenfalls in einem guten Bereich, ebenso wie die Reaktionszeit, die dank eines integrierten Prozessreduzierers mit 4 ms (grey to grey) mehr als ordentlich ist für ein IPS-Panel. Bei allen getesteten Spielen lieferte das Display ein durch und durch gutes Bild ohne störende Effekte, Schlieren oder Nachziehen.

Greift zu, wenn...

… ihr ein richtig gutes 27-Zoll-Display in QHD-Auflösung mit starker Farbwiedergabe, hoher Bildrate und sehr ordentlicher Reaktionszeit sucht.

Spart es euch, wenn...

… wenn Reaktionszeit für euch das Wichtigste ist, dafür ist ein TN-Panel weiterhin die bessere Alternative.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Starke Konkurrenz für Acer und ASUS

Viewsonic zeigt Eier und attackiert die Platzhirsche im 27-Zoll-Gaming-Display-Bereich. Zwar setzt auch Viewsonic auf die qualitativ immer mal wieder etwas schwankenden AUO-Panels, selektiert aber offenbar recht ordentlich und liefert die Monitore mit sehr guten Voreinstellungen aus. Bei unserem Testexemplar waren weder Backlight Bleeding noch Pixelfehler ein Problem, ein leichtes IPS-Glow war abhängig vom Blickwinkel vorhanden, blieb aber in einem völlig vertretbaren Rahmen.

Sowohl Farbdarstellung als auch Kontrast sind richtig gut und bereits ab Werk sehr ordentlich kalibriert, sodass man sich beim Zocken über ein richtig gutes Bild freuen darf. Reichlich Einstelloptionen nebst eigenen Profilen für die Anpassung an den eigenen Geschmack sind zudem vorhanden. Für das Display sprechen ferner die problemlose Übertaktung der nativen 144 Hz auf 165 Hz ohne Nebenwirkungen, die gute Reaktionszeit sowie die tadellose G-Sync-Unterstützung.

Wenn es etwas zu bemängeln gibt, sind das eher Kleinigkeiten, wobei vor allem die etwas fummelige Tastenbedienung des OSD heraussticht. Ansonsten bekommt ihr für den doch recht hohen Preis einen tadellosen Gaming-Monitor, der eine gelungene Alternative zu den Platzhirschen von ASUS, Acer & Co. darstellt.

Überblick

Pro

  • hohe Bildwiederholrate
  • gute Reaktionszeit
  • keine negativen Nebenwirkungen beim Overclocking auf 165 Hz
  • kein Backlight Bleeding
  • nur geringfügiges IPS-Glow
  • gute Ergonomie
  • schnelle Aufstellung, da keine Montage erforderlich
  • alle nötigen Kabel und Anschlüsse vorhanden
  • G-Sync wieder ein Genuss
  • gute Farbdarstellung und Kontraste
  • ab Werk bereits sehr gut kalibriert

Contra

  • OSD-Bedienung etwas fummelig
  • wieder mal mittelprächtige Lautsprecher
  • Position der Headset-Halterung hinten eher sinnfrei
  • nicht drehbar
  • hoher Preis

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