Test - Viewsonic VX2475Smhl-4K : Preiswerter 4K-Monitor
- PC
Ultra HD ist im Kommen und das Zocken in 4K-Auflösung wird für den einen oder anderen Spieleenthusiasten immer interessanter. Doch noch ist der Einstieg ein teures Vergnügen, schon die nötige Grafikkarte reißt ein tiefes Loch ins Bankkonto. Display-Hersteller ViewSonic ist sich dessen offenbar bewusst und bringt mit dem VX2475Smhl einen mit knapp 450 Euro vergleichsweise günstigen 24-Zöller auf den Markt. Den mussten wir uns einfach genauer anschauen.
Der Bildschirm mit 23,6 Zoll sichtbarer Diagonale kommt im schlichten Transportkarton mit vernünftiger Polsterung. Zunächst will ein zweiteiliger Kunststoffsockel zusammengesteckt und verschraubt werden. Der wirkt auf den ersten Blick zwar nicht besonders hochwertig, erfüllt aber seinen Zweck: Der Monitor nimmt ohne großes Wackeln seinen Platz auf unserem Tisch ein. Erfreulich ist sogleich, dass wir den Neigungswinkel ohne großes Tamtam anpassen können. Höhenverstellbar oder drehbar ist der Bildschirm allerdings nicht. Wer möchte, darf ihn an die Wand schrauben – Bohrungen für eine Standardwandbefestigung sind vorhanden.
Zukunftssichere Anschlüsse
Hinsichtlich der Anschlüsse bringt der Monitor im Grunde alles mit, was man benötigt, jedoch ohne sich in optionalen Elementen wie USB-Anschlüssen zu verheddern. Ein HDMI-2.0-Eingang, ein DisplayPort 1.2a sowie ein HDMI-1.4-Eingang inklusive Mobile High Definition Link (MHL) für den Anschluss von Tablets oder Smartphones, damit ist der Bildschirm zukunftssicher aufgestellt. Spezielle Synchronisierungstechnologien wie AMD FreeSync oder Nvidia GSYNC bietet das Display allerdings nicht, abgesehen von VESA Adaptive Sync über den DisplayPort.
Als kleine Ergänzung gibt es noch einen 3,5-mm-Klinkeneingang für einen Kopfhörer, wollt ihr nicht die integrierten 3W-Lautsprecher mit ihrem eher mittelmäßigen Klang losbrüllen lassen. Für Spieler ist das letztendlich eher ein nettes Extra, die meisten haben ohnehin Boxen oder ein Headset an ihrem PC im Betrieb.
Zweckmäßigkeit herrscht vor
Von der allgemeinen Verarbeitung des Gehäuses dürft ihr nicht allzu viel erwarten. Hochglanzkunststoff in Schwarz mit einer etwas wackligen Zierblende unter dem Display. Sagen wir es so: Das Gehäuse erfüllt seinen Zweck, aber irgendwoher muss der günstige Preis ja kommen. Immerhin hat ViewSonic dieses Mal auf berührungssensitive Schalter für die Einstellungen verzichtet, sondern gleich richtige Tasten an der Unterseite eingebaut.
Die sind allerdings ein wenig fummelig geraten, vor allem weil die Beschriftung lediglich im Gehäuse versenkt und daher ziemlich schlecht zu erkennen ist. Schwarze Schrift auf schwarzem Grund halt. Beim ersten Durchblättern des On-Screen-Menüs haben wir es jedenfalls mehr als einmal geschafft, den Monitor auszuschalten, statt das Menü zu verlassen. Aber Übung macht den Meister.
Notwendige Einstellmöglichkeiten
Das mehrsprachige Menü bietet ein sinnvolles Repertoire an Einstellungen. Kontrast und Helligkeit können ebenso problemlos eingestellt werden wie die Bildquelle oder die Audiooptionen. Die Farbeinstellungen bieten fünf Profile, darunter nativ, RGB, warm oder kühl, dazu ein vom Benutzer selbst definierbares Profil. Auch Bildanpassungen gibt es reichlich. Neben Voreinstellungen für Spiele, Film, Text oder Web könnt ihr Schärfe, Kontrast, Overscan, Blaufilter (sehr angenehm) oder Eco-Modus aktivieren oder bearbeiten. Das ist nicht allzu üppig, aber alles Wichtige ist dabei.
Die Werkseinstellungen sind ordentlich, im Grunde sind nur geringfügige Anpassungen nötig, wobei das natürlich immer ein wenig subjektiv ist. Eine Monitorkalibrierung ist generell empfehlenswert, da macht auch dieser Bildschirm keine Ausnahme. Bei unserem Exemplar lieferte das IPS-Panel, angeschlossen an einem Rechner mit einer Radeon Fury X beziehungsweise einer GTX 980, auf Anhieb ein gutes, kontrastreiches Bild mit kräftigen Farben und einem vernünftigen Helligkeitswert.
Kräftige Farben, hohe Schärfe
Auch die Schwarzdarstellung konnte uns überzeugen – Schwarz sieht auf dem Monitor tatsächlich aus wie Schwarz und nicht wie ein relativ dunkles Grau. Der von uns kürzlich getestete VH2401mh hinterließ da einen deutlich schwächeren Eindruck. Das Display deckt 100 Prozent des sRGB-Spektrums ab, dringt allerdings nicht in professionelle Bereiche wie AdobeRGB vor. Die Super-Clear-PLS-Technologie sorgt erneut effektiv dafür, dass der Monitor aus Winkeln bis zu 178° in alle Richtungen noch ein unverfälschtes Bild liefert. Die Helligkeit wird mit 300 cd/m2 angegeben, wird allerdings nicht ganz erreicht, was aber nicht ungewöhnlich ist. Gleiches gilt für den mit 1000:1 angegebenen Kontrast. Die Werte bleiben aber absolut im verträglichen Bereich.
Überzeugt hat uns vor allem die Bildschärfe, die mittels Menüeinstellungen noch erhöht werden kann. Das ist durchaus sinnvoll, wenn man das 4K-Display nur zum Zocken auf höhere Auflösungen bringt und den Desktop lieber auf 1080p-Einstellung belässt. Die Schärfe hat natürlich mit ihren Grund darin, dass satte 3.840 x 2.160 Pixel auf schmale 23,6 Zoll gequetscht werden – wo sollen da noch sichtbare Unschärfen herkommen?
Ob diese vergleichsweise kleine Diagonale für ein 4K-Display sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Zocker können damit aber eher etwas anfangen als Video- oder Grafikprofis. Beim Zocken auf höheren Auflösungen leistete sich das Display, das bis zu 60 Hz darstellen kann, während unseres Tests keine Aussetzer und lieferte ein konstant flüssiges Bild (sofern denn die Grafikkarte mitspielte), egal ob auf vollen 4K oder auf 1440p. Bei entsprechendem Input seitens der GPU wurden die 60 Hz problemlos gehalten. Schlieren, Ghosting oder sonstige Probleme waren nicht zu erkennen. Die Reaktionszeit von 2 ms, etwas langsamer also als bei gängigen HD-Bildschirmen, bereitete uns keine Probleme.
Kommentarezum Artikel