Test - Velocity 2X : Temporeicher Kampf
- PS4
Zwei Jahre nach der Veröffentlichung des Shoot-'em-ups Velocity legt der Entwickler Futurlab eine neue Episode auf der PlayStation 4 nach. Doch ihr bekommt nicht nur mehr vom Selben, denn es gibt eine entscheidende Neuerung. Da stellt sich die Frage, ob das die Fans des Erstlingswerks nicht vergrault.
Als im Jahr 2012 das Shoot-'em-up Velocity auf den Markt kam, sorgte es dank seines Retrocharmes, des flotten Spieltempos sowie einiger cleverer Mechaniken für eine Menge Aufsehen. Doch anstatt dem Motto „never change a winning team“ zu folgen, haben die Entwickler von Futurlab im neuen Velocity 2X den Mut für eine markante Neuerung aufgebracht. Denn zu den aus dem Vorgänger bekannten Arcade-Shooter-Pfaden kommen Jump-'n'-Run-Elemente hinzu. Dazu gleich mehr.
Tempoballerei im Weltraum
Auf den ersten Blick sieht Velocity 2X dem Vorgänger nicht nur sehr ähnlich – es spielt sich auch fast genauso. Eigentlich logisch, denn die Entwickler hatten zumindest in dieser Hinsicht keinen Grund, großartige Änderungen vorzunehmen. Ihr steigt hinter den Steuerknüppel eines Raumschiffs und ballert euch aus der Vogelperspektive durch insgesamt 50 Levels – ganz im Stil früherer Arcade-Shooter. Allerdings gibt es da einige Besonderheiten. Da wäre zum Beispiel das ebenso temporeiche wie enorm flüssige Spielgeschehen. Es vergeht eigentlich keine Sekunde, in der ihr nicht in Bewegung seid, ballert oder eine andere Aktion ausführt. So müsst ihr nicht nur Feinde abschießen, sondern gleichzeitig auch Wissenschaftler einsammeln und Barrieren aus dem Weg räumen. Alles immer im Kampf gegen die Uhr und um den nächsten Highscore.
Besonders clever ist die Teleportmechanik: Mit ihrer Hilfe könnt ihr Wände überwinden und an bereits besuchte Orte eines Levels zurückkehren. Letzteres ist mitunter zwingend nötig, da es immer wieder Verzweigungen gibt. Habt ihr einen Abschnitt gesäubert, kehrt ihr einfach per Teleport an den entsprechenden Punkt zurück und fliegt danach in die andere Richtung. Das hat allerdings auch seine Tücken: Zwar gibt es ein optisches Signal, wenn ihr den Teleport-Pod für eine spätere Rückkehr absetzen solltet. Versäumt ihr das aufgrund des hektischen Geschehens jedoch, kann es schon mal vorkommen, dass ihr das Spiel beenden und das Level im Menü neu starten müsst. Das ist etwas unglücklich gelöst, doch das Frustpotenzial hält sich in Grenzen.
Auch zu Fuß gut unterwegs
Die große Neuerung in Velocity 2X offenbart sich, sobald ihr mit dem Raumschiff an einer Station andockt. Dann schaltet das Geschehen nämlich in eine seitliche Ansicht um und ihr müsst in der Rolle von Lieutenant Kai Tana durch enge Gänge und Katakomben laufen – obwohl „sprinten“ die bessere Bezeichnung wäre. Denn auch diese Jump-'n'-Run-Abschnitte sind von hohem Tempo und viel Action geprägt. Ihr rast durch die schlauchartigen Levels, teleportiert euch über kurze Strecken und ballert mit verschiedenen Waffen. Dabei müsst ihr kleinere Aufgaben, zum Beispiel Schalterrätsel, lösen, um auf diese Weise den Weg für das Raumschiff freizuräumen beziehungsweise einen neuen Abschnitt zu öffnen.
Dieser neue Part in Velocity 2X spielt sich ebenso flott und flüssig wie die Shooter-Etappen. Allerdings bleibt es dabei recht simpel: Die Waffen unterscheiden sich kaum, die Rätsel sind nicht sonderlich herausfordernd. Zudem gibt es beim Übergang zwischen den beiden Spielelementen stets einen Wechsel der Steuerung. Während ihr beispielsweise an Bord des Raumschiffs mit der X-Taste eure Waffe abfeuert, löst dieselbe Taste in den Jump-'n'-Run-Ausflügen mit der flotten Kai Tana ein Slide-Manöver aus. Das sorgt schon mal für Verwirrung und das eine oder andere unfreiwillige Manöver.
Die Grafik von Velocity 2X ist eher in einem simplen Retrostil gehalten und somit nicht sonderlich aufwendig, dafür sind die konstanten 60 Bilder pro Sekunde sehr angenehm. Das unterstützt auch den allgemein flüssigen Ablauf des Spielgeschehens sehr gut. Es handelt sich übrigens um ein Cross-Play-Spiel: Wenn ihr es für die PlayStation 4 kauft, könnt ihr es auch auf der PlayStation Vita spielen – und umgekehrt.
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