News - Unity Technologies : Shitstorm wegen neuen Gebührenmodell - Unity rudert zurück
Unity Technologies, Hersteller der bekannten Unity-Engine, hat nach der Ankündigung eines neuen Gebührenmodells für Entwickler einen richtigen Shitstorm an der Backe und reagiert nun darauf mit vorsichtigem Zurückrudern.
Engine-Hersteller Unity hat sich in den letzten Tagen keine Freunde gemacht. Der Grund: der Entwickler hatte kürzlich ein neues Gebührenmodell für die Nutzung der Engine vorgestellt, welches ab Januar 2024 die Einführung einer Laufzeitgebühr beinhaltet, die Entwicklern jedes Mal in Rechnung gestellt wird, wenn ein Spiel mit ihrer Engine heruntergeladen wird und das auch noch rückwirkend für bereits bestehende Spiele und Produkte.
Die Spieleentwickler-Community protestierte fast einhellig gegen die anstehenden Änderungen, da einige der Pläne je nach Größe und Erfolg des Projekts Zahlungen von Tausenden, wenn nicht gar Millionen von Dollar bedeuten und damit ganze Studios an den Rand der Existenz gebracht würden. Zahlreiche Entwickler drohten direkt an, dass man einen Engine-Wechsel vortnehmen würde, sollte das Vorhaben umgesetzt werden. Bisher basiert die Nutzung der Engine auf einem Abomodell.
Kurz nach Ankündigung des Modells mussten sogar drei Niederlassungen von Unity zeitweise geschlossen werden. "Heute wurden wir auf eine potenzielle Bedrohung in einigen unserer Büros aufmerksam gemacht", sagte ein Sprecher von Unity in einer Erklärung. "Wir haben sofortige und proaktive Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten, die unsere höchste Priorität ist. Wir schließen heute und morgen unsere Büros, die potenzielle Ziele dieser Bedrohung sein könnten, und arbeiten bei den Ermittlungen uneingeschränkt mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen." Verantwortlich für die Drohungen ist offenbar ein ausländischer Mitarbeiter von Unity. Ob das allerdings im Zusammenhang mit dem neuen Gebührenmodell steht, ist bisher nicht belegt.
Unity hat hinsichtlich des neuen Modells nun via Twitter zurückgeruder und Nachbesserungen in Aussicht gestellt. "Wir haben Sie gehört. Wir entschuldigen uns für die Verwirrung und die Verärgerung, die die am Dienstag angekündigte Richtlinie für Laufzeitgebühren verursacht hat. Wir hören zu, sprechen mit unseren Teammitgliedern, unserer Community, unseren Kunden und Partnern und werden die Richtlinie ändern. Wir werden in ein paar Tagen ein Update veröffentlichen", heißt es in dem Statement. Nun, mal abwarten, was dabei herauskommt.
Dass Unity mehr Geld haben will, ist einleuchtend. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Übernahmen zu verzeichnen, die sicherlich ein wenig die Portokasse belastet haben. Zudem wird der Druck durch die Unreal Engine 5 sowie andere Konkurrenten wie Godot immer stärker, während die Kritik an den Entwicklungszyklen von Unity weiter wächst.
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